Nelas Alltagsanekdoten

  • Kurze Info vorab: Die Story schließt zeitlich direkt hier an: http://novarecon.de/viewtopic.php?f=52&t=62&start=10#p4293



    Die leicht rötliche Sonne Virinats schiebt sich langsam am scheinbar unendlichen Abgrudnes des glänzendes Meeres empor. Erste Sonnenstrahlen treffen durchs Fenster in Nelas Schlafzimmer, in dem sie friedlich schläft. Einige Vögel zwitschern, das Rauschen des Meeres ist zu hören und der Wind bläst leise gegen ein Windspiel, welches Nela, Nua und Max zusammen, aus einigen bambusartigen Röhren, Muscheln und allem, was sie sonst noch finden konnten und hübsch aussah, gebastelt hatten. Während die Sonne immer weiter steigt und die Strahlen langsam Nelas Augen erreichen, wacht sie blinzelnd auf. Reflexartig schießt ihr linker Arm auf die andere Seite ihres Bettes, welches sie selber gebaut hatte. Enttäuscht stellt sie fest, dass die andere Seite leer ist. Max war erst vor einigen Stunden aufgestanden und hat sich auf den Weg zu neuen Abenteuern gemacht. Nela legt sich gerade in ihr Bett, lässt ihren Arm ausgestreckt, starrt an die Decke und seufzt traurig. Zu vertraut ist ihr das Gefühl von ihm in ihrer Nähe geworden. Die paar Tage mit ihm fühlen sich an, wie Wochen. Wenn nicht sogar Monate. Die beste Zeit ihres Lebens.
    Nun ist er Lichtjahre weit entfernt. Und wird auch nicht allzu schnell wiederkehren. "Was er wohl gerade macht...?", fragt sich Nela und starrt weiter an die Decke. "Was soll ich ohne ihn nur machen..." Sie dreht ihren Kopf zur Seite, so wie sie es die letzten paar Tage jeden Morgen tat um Max anzusehen. Doch nun ist dort nur noch ein zerknautschtes Kissen und eine Decke. Langsam nimmt sie das Kissen, auf dem Max Tagelang geschlafen hat, legt es auf ihr Gesicht und riecht ausgiebig daran. Erinnerungen kommen in ihr hoch. Wie sich Max und Nela zum ersten Mal auf Deep Space K7 gesehen haben. Er ihr beichtete, dass er zur MNG Chefetage gehörte, und wie sie ganz nervös wurde. Erinnerungen, von ihrer Zeit auf Deep Space 12, von Sonja, die sie anwarb. Wie Sie ihren Weinberg bekam und Max dann zu besuch kam. Und natürlich ihre letzte gemeinsame, aber erste doch richtige Nacht, zusammen. Noch nie konnte Nela sich so bei jemandem fallen lassen, sich sicher und geborgen fühlen. Keiner hatte jemals solche Emotionen in ihr auslösen können.


    Nela legt das Kissen abrupt wieder an seinen Platz, nimmt ein Stück ihrer Decke und wischt sich damit die Tränen aus den Augen, die sich mittlerweile gebildet haben. Sie seufzt ein letztes mal, setzt sich auf die Bettkante, steht auf und schlurft Barfuß und nur mit einem himmelblauen Nachthemd gekleidet in ihr Esszimmer, wo sie etwas auf ihrem Esstisch entdeckt. Eine Vase mit drei gebastelten Blumen, ähnlich wie Tulpen. Eine Rote, eine Blaue und eine Orangene. Daneben steht eine Flasche Tulabeerensaft. Seine blaue Färbung scheint durch das Sonnenlicht auf den Tisch, auf dem auch noch drei kleine Blumentöpfe mit Setzlingen stehen. Was das für Pflanzen sind, weiß Nela nicht. Sie nimmt sich eine Blume und riecht daran. Nichts. Sie runzelt die Stirn und schaut sich die Blume genauer an. Sie entdeckt eine kleine Muschel im Blütenkelch, in die das Wort "Ich" eingeritzt ist. "Ich?", murmelt Nela. Sie nimmt die nächste Blume und schaut auch in deren Blütenkelch. Noch eine Muschel, mit dem Wort "Dich". In der dritten Blume findet sie ebenfalls eine Muschel. Mit zwei Worten. Einmal "Liebe" und wenn man sie umdreht "vermisse". Sie legt die drei Muscheln nebeneinander, sodass sie in Kombination "Ich liebe Dich" ergeben, und schaut sie gerührt an. "Ich Liebe Dich auch Max", sagt sie leise. Wieder sammeln sich Tränen in ihren Augen. Diesmal aber nicht vor Trauer, sondern vor Freude. Sie nimmt die drei Blumentöpfe und trägt sie nach draußen. Die Luft ist noch kühl, als sie nach wie vor nur mit Nachthemd bekleidet aus dem Haus schreitet. Schnell huscht sie mit ihren nackten Füßen auf dem kalten, rauen Stein durch ihren Vorgarten und stellt die Töpfe auf einen kleinen Tisch, um sie später einzupflanzen. Genauso schnell tapst sie auch wieder ins Haus hinein. Sie nimmt die Flasche Tulabeerensaft vom Tisch und schaut sich das Etikett an. Sie staunt nicht schlecht als sie liest, dass der Saft aus Tulabeeren aus dem Gammaquadranten gemacht wurde. "Den muss ich mir aber gut aufheben", sagt sie und stellt den Saft in ihren Kühlschrank. Die Blumen lässt sie auf dem Tisch stehen. Fix deckt sie den Tisch für sich selbst und die kleine Nua. Als sie fertig ist, schleicht sie sich langsam zu Nua ins Zimmer und an ihr Bett. Friedlich liegt sie schlafend in ihrem Bett und atmet sanft. "Aufstehen Schlafmütze!", lacht Nela sie an. Nua öffnet schläfrig ihre Augen und erwidert: "Jaja, ich komm gleich. Noch 5 Minuten..." Nela lacht und sagt: "Keine Ausreden, aufstehen" Nua bleibt regungslos liegen, aber nicht weil sie schlichtweg nicht aufstehen will. "Na gut, du hast es so gewollt", grinst Nela, packt Nua am Oberkörper und trägt sie richtung Esstisch. Die Kleine grinst dabei überglücklich. Nela stellt sie vorsichtig am Esstisch ab, worauf sich beide setzen und ihr Frühstück beginnen. Schnell versteckt Nela noch die drei kleinen Muscheln in ihrer Hand und versteckt sie in einer Tasche an ihrem Nachthemd. Die beiden Frühstücken entspannt, wobei Nua natürlich nach den Blumen fragt, eine anfässt und gleich ein Blatt vom Stängel abreißt. "Och Nua, ich hab dir doch gesagt, dass du vorsichtig sein sollst...", schimpft Nela. "Ich mach das wieder heile!", wehrt sich Nua direkt. "Na gut, da bin ich mal gespannt", lacht Nela daraufhin. "Dann reparierst du mein Blümchen, und ich geh nach draußen, etwas arbeiten." "Ja Tante Nela", erwiderte Nua erleichtert. Beide räumen den Esstisch ab und Nua macht verkrümelt sich in ihr Zimmer und macht sich ans Werk. Nela verschwindet derweil unter ihrer Dusche. Eine mit Wasser, wie sie jeder in der Kolonie besaß, da sie im Vergleich zu Schallduschen energieeffizienter waren indem sie von heißen Grundwasser betrieben wurden, das direkt aus dem Planeteninneren gepumpt wurde, was sehr einfach war, da der Weinberg ein inaktiver Vulkan ist.


    Das heiße Quellwasser prasselt auf Nelas kurze braune Haar und wieder ist sie in Gedanken bei Max. Enttäuscht schüttelte Nela den Kopf und duscht zuende. Frisch angezogen geht sie aus dem Haus und schaut nach ihren eigenen Weinreben. Sie standen schon seit einigen Wochen und haben sich prächtig entwickelt. Danach macht sie sich auf den Weg zum Berg. Auch hier waren alle Reben angelegt und gedeihen genauso gut wie ihre eigenen. Stichprobenartig untersucht sie einige Pflänzchen und genießt die frische Luft. Die Sonne steigt immer weiter am Horizont. Bald ist es Mittag. Nela geht wieder zurück zu ihrem Haus um die Blumentöpfe, mit den kleinen Sträuchern drin, die Max ihr geschenkt hatte, zu untersuchen. Sie setzt sich an den Gartentisch, auf dem sie stehen und starrt sie konzentriert an. " Ich hab euch noch nie im Leben gesehen... Was seit ihr nur? ", murmelt sie nachdenklich vor sich hin. " Ach was soll's " Sie geht zu ihrem Shuttle und betritt es. Sie sieht sich suchend um. " Er muss hier doch irgendwo sein...", sagt sie und durchsucht sämtliche Schränke und Ablagen im Shuttle, bis sie findet, wonach sie gesucht hat. "Da bist du ja", sagt sie erfreut und nimmt einen Föderationstricorder in die Hand. Schnurstracks geht sie wieder zu ihren drei Sträuchern und scannt sie mit dem Tricorder. " Ach das hätte mir auch gleich einfallen können ", seufzt Nela grinsend. Der Tricorder zeigt an, dass es sich um Tulabeerensträucher handelt. Sie legt den Tricorder beiseite und geht mit den drei Töpfen durch ihren Garten. "Wo tu ich euch mal hin...", sagt Nela leise zu den Sträuchern und lässt ihren Blick durch allerhand bunte Blumenbeete wandern, bis sie ein freies Plätzchen erspäht und darauf zugeht. Mit den Händen gräbt sie drei kleine Löcher und pflanzt die Sträucher hinein. Danach holt sie eine Gießkanne und gibt etwas Wasser auf jeden Strauch. " So. Und nun brav wachsen", sagt sie, bückt sich zu ihnen runter und tätschelt sie. Plötzlich kommt Nua aus dem Haus gehopst und hält die von ihr kaputt gemacht Blume in der Hand. "Guck Tante Nela, alles wieder heile!", sagt sie strahlend und hält Nela triumphierend die Blume entgegen. Das Blatt, welches sie abgerissen hat, hängt mit einem Faden festgebunden am Stängel. Nela hebt eine Augenbraue und nimmt schmunzelnd die Blume:" Sehr schön hast du das gemacht" lügt sie grinsend, wie Eltern es nunmal tun. "Die kannst du gleich zu den anderen Beiden bringen", sagt Nela und geht mit Nua ins Haus. Im Esszimmer angekommen, klettert die Kleine auf den Stuhl und steckt die reparierte Blume zu den anderen beiden. "Wie gehts Isha und Vrih denn?", fragt sie Nela. Isha und Vrih sind Nuas besten Freundinnen, sie wuchsen beide in der Kolonie aus und zeigten Nua immer mal wieder neue Orte und spielten mit ihr. "Ich will gleich noch zu den", antwortet Nua eifrig. "Wann denn, jetzt gleich?" Nua nickt freudestrahlend. "Na dann geh doch schonmal, und erzähl mir nachher alles" grinst Nela, worauf sich ihre Nichte sofort aus dem Staub machte. Draußen hört man gleich das freudige Begrüßen der drei Kinder auf romulanisch. Ihre beiden Freundinnen waren schon auf dem Weg gewesen. Als die Stimmen verstummt waren, macht Nela sich wieder an die Arbeit. Sie schnappt sich ihr PADD, geht nach draußen an den Strand und legt sich auf einen Liegestuhl. Genau den, auf dem Max und sie ihre letzte Nacht verbracht haben. Dies wieder in Gedanken, seufzt sie leise, nimmt ihr PADD und schreibt ihren Wochenbericht. Immer wieder legt sie das PADD zur Seite und schaut gedankenverloren auf den Meeresspiegel. Als sie dann doch nach einer gefühlten Ewigkeit fertig wurde, es waren 5 Minuten Schreiben und 1,5 Stunden aufs Meer schauen, legt sie die Beine übereinander und schließt ihre Augen, bis sie schließlich im Schatten der Palmen und dem Rauschen der Wellen einschläft.


    Die Sonne sinkt langsam aber sicher hinter ihren Weinberg und taucht die gesamt Umgebung in ein warmes, gemütliches Orange. Ein kreischendes Piepen ertönt aus Nelas PADD. Sie öffnet blinzelnd die Augen und versucht ihr PADD, welches von der Liege in den Strandsand gefallen ist und hochkant drinsteckt, zu erhaschen. Sie angelt mit ihrem linken Arm herum, bis sie es zu packen bekommt, zieht es aus dem Sand und liest. Eine Nachricht von Cyntia McNeil. Nela soll am nächsten Samstag nach Deep Space 12 kommen. Aus Geschäftsgründen, liest Nela und runzelt ihre Stirn. "Aus Geschäftsgründen...aha", murmelt sie zu sich selbst, bestätigt den Termin und steht langsam aus ihrer Liege auf. "Und wo lass ich die Kleine solange?", denkt sie und macht sich zu Fuß auf den Weg zur Kolonie, in der Nuas beiden Freundinnen wohnen. Auf dem Weg bewundert sie wieder einmal die wunderschöne Landschaft Virinats, Berge, Täler, Flüsse, Wälder...wie im Paradies, dachte sie jedes mal, wenn sie sich umschaute. Endlich in der Kolonie angekommen, die Sonne scheinte nur noch halb über dem Horizont hervor, geht sie zum Haus von einer der beiden Freundinnen Nuas. Die drei Kinder spielen im großen Garten des Hauses, bemerken Nela aber nicht. Sie klopft an die Tür, an der sie dann eine Frau, etwa in Nelas alter, begrüßt. "Jolan Tru", grüßt Nela sie. "Jolan Tru", grüßte die andere Frau zurück. "Sie müssen Vrihs Mutter sein, richtig?", fragt Nela lächelnd. "Das ist richtig", antwortet die Frau, ebenfalls lächelnd. "Nun...das ist jetzt etwas überraschend, aber... ich bin Nuas Tante und...", Nela stockt immer wieder kurz "Und wollte fragen, ob sie hier bei Ihnen einige Tage bleiben kann. Mein Arbeitgeber...", Nela wird sofort unterbrochen "Aber natürlich, liebend gern!", freut sich die Mutter. "Die beiden verstehen sich so gut, ich wollte schon fragen, ob wir ihre Kleine ein paar Tage ausleihen können!" Sie lacht und wird dann etwas ernster: "Wissen Sie.. Vrih war immer sehr schüchtern, bis Nua kam. Und jetzt ist sie wie ausgewechselt." Nela lächelt und erwiderte: "Das ist lieb von Ihnen, vielen Dank. Ich muss aber heute Nacht schon los. Kann ich mich eben von ihr verabschieden?" "Natürlich, kommen Sie rein" Vrihs Mutter deutet auf den Hausflur, den Nela mit einem lächelnden Nicken betritt. Die beiden gehen durch bis in den Garten, wo Nua sofort Nela sieht und auf sie zugerannt kommt. "Tante Nela!", ruft sie dabei freudig. "Na Kleine?", sagt Nela glücklich und umarmt ihre Nichte "Du, ich muss heute für ein paar Tage fort und...", sie wird sofort unterbrochen "Wohin denn?", fragt die Kleine neugierig. "Wieder zurück zu der großen Raumstation. Die brauchen mich dort am Wochenende...", erklärt Nela "Und du darfst die ganze Zeit hier bleiben und ihr könnt so viel Spielen wie ihr wollt!" Nua lächelt nur und sagt knapp: "Na gut!" woraufhin sie wieder zu ihren beiden Freundinnen rennt und weiter mit ihnen spielt. Nela lacht und wendet sich Vrihs Mutter zu: "Vielen lieben Dank. Ich weiß das wirklich sehr zu schätzen. Ich weiß nicht, wie ich mich dafür revanchieren soll" "Ach quatsch. Das brauchen Sie nicht. Sie tun MIR einen gefallen". lacht sie. Die beiden verabschieden sich und Nela winkt Nua beim Weg zurück zu ihrem Haus noch einmal in den Garten zu, bevor sie sich auf den Weg macht.


    Es wird dunkel. Die Sonne ist untergegangen, die Sterne funkeln am Himmelszelt und Virinats Mond erleuchtet sanft die Landschaft. Auf dem Weg nach Hause erinnert sie sich daran, wie sie und Max diesen Weg zum ersten mal gegangen sind und Händchen gehalten haben. Es war eine genauso Sternenklare Nacht und die beiden haben allerlei Späße gemacht, bis sie sich schließlich ein ruhiges Plätzchen gesucht, ganz für sich allein waren und gegenseitig leidenschaftlich Küsse ausgetauscht haben.


    In Erinnerungen schwelgend kommt Nela zuhause an, schnappt sich die Flasche Tulabeerensaft, die Max ihr geschenkt hat und geht an Bord ihres Shuttles. Sie programmiert einen Kurs, startet den Autopiloten, repliziert sich ein leeres Glas, schenkt es mit besagtem Saft ein, setzt sich in ihren Pilotensitz und schaut immer wieder an ihrem Glas nippend in die Weiten des Weltalls, während ihre Gedanken immer wieder um eine Person kreisen.

    Faw: "Was solls. i'll do my Job and stfu"
    Jenassa: "Offiziersdenken, Lieutenant."

    Einmal editiert, zuletzt von Faw ()

  • Nela ist nach vier langen Tagen auf Deep Space 12 wieder unterwegs nach Virinat. In der Bar auf Deep Space 12 hat sie eine neue Freundin, Ril'Is heißt sie, kennengelernt, die das Kommando über einen Warbird hat, der Nela und ihr Shuttle kurzerhand nach Virinat mitgenommen hat.
    Im großzügig ausgestatteten Gastquartiers des Warbirds sitzend, hält sie ein Glas mit funkelnd blauem Tulabeerensaft in ihrer rechten Hand und schaut in die vorbeiziehenden Weiten des Weltalls, denkt über die vergangenen vier Tage nach und entschließt sich, auf ihrem Padd einen Logbucheintrag zu verfassen.


    Logbuch Nela Ir-Virinat , Sternzeit 93398,2934
    Die letzten vier Tage waren ziemlich langweilig. Ursprünglich sollte ich nach Deep Space 12 kommen, da sich jemand von Virinat bei der MNG beworben hatte und vielleicht bei mir arbeiten sollte. Der hat sich aber nicht blicken lassen. Laut Cyntia McNeil hatte sein Frachter eine Panne. Nun darf ich demnächst wieder nach Deep Space 12 aufbrechen und weiß nicht, wo ich Nua dann wieder lassen soll. Obwohl sich die Eltern von Vrih bestimmt freuen würden. Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen, war noch nie so schwierig... Früher, vor dem Angriff des Tal Shiar war alles besser. Da gabs nie solche Probleme. Aber jetzt... Es würde ja schon reichen, wenn ich nicht den Planeten ständig verlassen müsste. Aber als Leitende Position hat man wohl verkackt. Naja, dafür kann ich Leuten sagen, was sie zu tun oder zu lassen haben. Das ist es wert. Ich schweife schon wieder ab... *sie seufzt* Ich habe die Tage mit warten verbracht, hab an der Bar mit Cyntia geredet und an Max gedacht, in dessen Quartier ich sogar übernachten durfte. Schön war es dort. Aber nicht so schön, wie letztes mal, als ich dort war. Obwohl so schön war es auch nicht. Ich muss mit Max nochmal ein ernstes Wort reden... Schade, dass ich meine Schwester nicht gesehen habe. Und niemand wollte mir sagen, wo ich sie finde. Aber auch nicht so wichtig. Ich werde wahrscheinlich wieder nach Deep Space 12 fliegen müssen, wenn der Typ mit der Panne doch noch aufkreuzt.


    Sie beendet ihren Eintrag, trinkt noch einen großen Schluck von ihrem glitzernden Tulabeerensaft, legt den Kopf an die Lehne des Sofas auf dem sie sitzt und schließt die Augen, bis sie sanft einschläft und von ihrem Liebsten träumt.
    Ein leises Piepen kreischt förmlich durch das gesamte Quartier. Nela wacht erschreckt auf und schaut aus dem Fenster vor ihr. Virinat ist in Sicht. Schnurstracks geht sie aus ihrem Quartier in den Korridor, der komplett leer ist. Sie schaut links und rechts und geht zum nächsten Turbolift. Während Nela den leeren Korridor durchschreitet, kommen alte Erinnerungen in ihr hervor, wie sie damals als junge Ingenieurin die im Kampf gegen die Iconianer beschädigten Warbirds zusammengeflickt hat. Eine schreckliche Zeit. Jedoch für sie selbst nicht so schrecklich, wie für die Besatzungsmitglieder jener Warbirds, in deren Blutlachen Nela manchmal arbeiten musste. Sie schüttelt sich und betritt den Turbolift, mit dem Sie zum Hangardeck fährt. Dort angekommen ist wieder kaum eine Romulanerseele zu sehen. Nichts dabei denkend geht sie zu ihrem Shuttle und betritt es durch die Heckluke. Sie setzt sich auf ihren geliebten Pilotensessel und startet alle Systeme, bis sie den Entschluss fasst, ganz langsam und vorsichtig aus dem Hangardeck zu manövrieren. Als sie es verlässt begrüßt sie ein Atemberaubender Anblick.
    Vor ihr liegt nun ihr Heimatplanet. Die großen Meere auf ihm funkeln bläulich und die großen Wälder und Felder Strahlen in sattem grün. Virinats weißen Ringe aus Eisbrocken leuchten dagegen weiß im Sonnenlicht. "Immer wieder atemberaubend", denkt sich Nela .
    Nach einigen Augenblicken, in denen Sie den Anblick genießt setzt sie Kurs auf eine freie Andockklammer der Raumstation om Orbit, um sich noch einmal mit der Kommandantin des Warbirds zu treffen. Als sie die Station betritt, wird sie schon von Ril'Is erwartet. Nela führt sie auf dem Hauptdeck und der Shuttlerampe der Station umher, zeigt ihr einiges und verabschiedet sich dann von ihr. Sie verspricht Ril'Is bei ihrem nächsten Besuch auf Deep Space 12 nach ihr zu sehen. Nachdem die Kommandantin des Warbirds wieder auf dem Weg richtung Deep Space 12 war, geht Nela den gleichen Weg zurück zu ihrer Andockrampe, setzt sich wieder in ihren Pilotensitz. Sie führt einen Systemcheck durch. "Sieht alles gut aus", murmelt sie und dockt vorsichtig von der Station ab. Nachdem sie einige hundert Meter von der Station entfernt ist, setzt sie Kurs auf den MNG Außenposten um dort zu landen und sich umzuschauen. Das Shuttlle durchfliegt die Atmosphäre des Planeten und fliegt zum Außenposten. Den glitzernden Ozean überfliegend sitzt Nela gespannt im Sitz und behält alle Systeme im Blickl, bis sie den Außenposten erreicht.
    Eine große Staubwolke aufwirbelnd landet ihr Danube Runabout, die MNG Virinat, in der prallen Nachmittagssonne beim Außenposten. Sie schaut aus dem Fenster und wartet kurz ab, bis die Staubwolke sich verzogen hat und steigt aus der Hintertür des Shuttles. "Identifizieren Sie sich!", schrie sie gleich einer der Sicherheitsleute der MNG an. Er und etwa ein Dutzend mehr haben sich um ihr Shuttle versammelt und zielten mit ihren Waffen auf Nela. Sie hebt beschwichtigend die Hände und sagt lachend: "Ganz ruhig Jungs, ich bins nur." Dabei deutet sie auf ihr MNG Abzeichen, das an die dazugehörige Uniform gepinnt war. Langsam beginnen die Sicherheitsleute zu verstehen und senken ihre Waffen. "Darf ich mich nichtmal auf meinem eigenem Außenposten umsehen?", fragt sie grinsend in die Runde. Zurück kamen nur genervte Blicke, woraufhin sich die Sicherheitsleute wieder auf ihre regulären Posten begeben. "Na hier ist ja eine Stimmung...", murmelt Nela zu sich selbst und geht auf das große Tor des Postens zu. Direkt nachdem sie den großen Hauptplatz des Postens betritt, saust schon ein Yellowstone Runabout über ihrem Kopf hinweg. Überall sind Mitarbeiter der MNG an der Arbeit. Shuttles reparieren und umbauen. Beladen, Kommissionieren und Verladen. Stolz lächelnd geht Nela über den Platz und freut sich, dass alles den gewohnten Gang geht.


    Nach einigen Gesprächen mit Mitarbeitern verschiedenster Abteilungen macht sie sich auf den Weg zu ihrem kleinem Heim. Ihr Shuttle lässt sie dabei beim Außenposten stehen und geht einfach zu Fuß die paar Kilometer durch Virinats Berge und Täler. Sie genießt auf dem Weg jeden Schritt und Atemzug und versucht den Kopf etwas von ihrem Geliebten frei zu bekommen, was ihr allerdings nicht gerade gelingt. Kaum schafft sie es an etwas anderes zu denken, kommt er wieder in ihre Gedanken. Und auch sein Quartier, in dem sie eine unschöne Entdeckung gemacht hat. Überall waren noch Bilder von ihm und seiner Ex-Frau angebracht, die sie mit schlechtem Gewissen alle genommen und in eine Kiste getan hatte. Wie er wohl darauf reagiert, fragt sie sich die ganze Zeit und entschließt sich ihm, sobald sie zu Hause ankommt einen Brief zu schreiben. Auf einem der höchsten Berge der Umgebung angekommen, stoppt sie und schaut auf das Land. Es sieht aus, wie man es nur aus Filmen kennt. Auf einer Seite das unendliche, glitzernde Meer, auf der anderen Seite Wälder, Hügel, Täler, Seen, Flüsse und einige Siedlungen in der Ferne. Seufzend betrachtet sie die Umgebung und geht weiter ihres Weges Richtung Heimat. Nach über einer Stunde Fußmarsch und lauter Sätze für den Brief an Max, die sie sich in Gedanken schon zurechtgelegt hat, erreicht sie ihr trautes Heim und macht sich sofort ans Werk. Sie schnappt sich ein Padd, legt sich auf ihre Lieblingsliege am Strand und schreibt los:


    Mein liebster Max,
    zuallererst möchte ich dich wissen lassen, dass es uns beiden hier gut geht. Du fehlst mir wirklich sehr. Seit über 4 Wochen bist du nun schon fort und ich weiß kaum noch was mit mir anzufangen. Vor allem nicht mit "uns". Weißt du noch, als du mir dein Quartier angeboten hast? Ich war darin und mir ist etwas Unangenehmes aufgefallen. Die ganzen Bilder von dir und deiner Exfrau. Ich hab mich dort manchmal echt unwohl gefühlt, weißt du? Und nachgedacht... Liebst du sie immer noch und suchst in mir einen Ersatz? Oder hast du noch nicht mit ihr abgeschlossen und willst sie vergessen? Oder einfach nur deinen Spaß haben? Ich habe mir stundenlang den Kopf darüber zerbrochen und tue das immer noch. Außerdem habe ich die Bilder alle eingesammelt und in eine Kiste getan. Ich konnte das nicht mehr ertragen. Deshalb habe ich eine Bitte, nämlich, dass wir so schnell es geht darüber reden. Das wäre einfacher, als alles hier aufzuschreiben. Und wie es hier sonst so läuft, kann ich dir dann ja erzählen. Ich liebe dich über alles mein Schatz.


    Deine Nela


    Langsam rollt eine Träne Nelas Wange herunter und schickt die Nachricht, mit einem aufgeregtem Stechen im Bauch, an Max ab. In einigen Stunden wird sie ihn erreichen. Nela seufzt und lässt das Padd sinken, ehe sie nachdenklich aufs Meer blickt, dabei aber keinen klaren Gedanken fassen kann.


    Nach einiger Zeit steht sie seufzend auf, und macht sich auf den Weg zur Kolonie um ihre Nichte abzuholen. Wieder schreitet sie durch Virinats Anhöhen, vorbei an dem Platz, wo sie und Max ihre gemeinsame Zeit genossen. Endlich in der Kolonie angekommen, geht sie direkt zum Haus der Freundin ihrer Nichte und klopft dreimal beherzt an die Tür. Vrihs Mutter öffnet sie kurze Zeit später und lacht Nela an. "Na wen haben wir denn da? Zurück von der großen Geschäftsreise?" "Ja... sozusagen.", antwortet Nela "Völlig umsonst die Reise angetreten. Was soll man machen" Sie zuckt mit den Schultern und geht, nach einer Geste der Mutter, die soviel wie "Komm doch rein" bedeutet in das Haus. "Vrih, Nua!", ruft die Mutter "Kommt mal her!" Die beiden kommen sofort angerannt. "Tante Nela!", schreit Nelas Nicht und rennt mit offenen Armen auf sie zu. Freudestrahlend kniet Nela sich hin und umarmt sie liebevoll. "Na? Hattet ihr viel Spaß zusammen?", fragt sie Nua "Ja! Wir haben ganz viel gespielt!", antwortet Nua. "Das kannst du mir nachher alles erzählen.", erwiedert Nela mit einem sanftem Lächeln. "Nun, wollt ihr schon gehen?", fragt die Mutter "Naja, eigentlich würd ich schon gern mit ihr nach Hause. Es war ein anstrengender Tag." "Na dann macht euch mal auf den Weg. Es wird bald dunkel.", sagt die Mutter. "Wir passen schon auf", antwortet Nela grinsend "Wie kann ich Ihnen nur dafür danken, dass Sie so schön auf meine Kleine aufgepasst haben?", fragt sie danach. "Ich hab Ihnen doch schon gesagt, dass Sie das nicht müssen.", antwortet die Mutter von Vrih. "Trotzdem vielen vielen lieben Dank", erwiedert Nela "Ich weiß das sehr zu schätzen. Und wenn mal irgendetwas ist, lassen Sie es mich wissen." "Machen wir!", sagt Vrihs Mutter lächelnd. "Gut, dann sag brav Auf wiedersehen, Nua" "Auf wiedersehen!", piepst die kleine Romulanerin kichernd. "Bis dann Nua", sagt Vrih lachend. Nela nickt ihrer Mutter noch dankend zu und die beiden machen sich auf den Weg zurück zu ihrer bescheidenen Behausung. Nela nimmt ihre Nicht unterwegs auf die Schultern und Nua spielt Beobachterin und tut so, als würde sie ein Fernglas halten und in die Ferne schauen. "Guck mal Tante Nela! Da! Ein großer Vogel" "Wo denn? Ich seh ihn nicht!", antwortet Nela lachend. "Da drüben!" "Ich seh ihn nicht, Du hast wohl bessere Augen als ich..." Nua lachte nur, schaute den Rest des Weges weiter in die Ferne und Nela konnte Max und ihre Unsicherheit wegen ihm für kurze Zeit ausblenden. Zuhause angekommen lässt Nela sie vorsichtig herunter. Die Sonne steht nun knapp über dem Meereshorizont und bringt das Wasser magisch zum glitzern. "Und nun ab ins Bett mit dir!", sagt Nela zu ihrer Nichte, die darauf leise gähnt. "Aber ich bin noch gar nicht müde!" "Na das hab ich gesehen", lacht Nela. "Ab mit dir" Murrend geht Nua ins Haus, Nela folgt ihr und bringt sie ins Bett. Beim verlassen von Nuas Schlafzimmer sagt Nela "Schlaf gut meine Süße, bis morgen." "Gute Nacht Tante Nela", sagt Nua mit bereits geschlossenen Augen. Nela schließt die Tür und geht selbst in ihre Schlafzimmer. Sie öffnet die Tür, betritt es und schließt sie gleich wieder. Sie starrt auf ihr Bett und seufzt. Immer noch kann sie Max riechen. Wie das möglich ist, fragte sie sich nicht. Kurzerhand zieht sie sich aus, legt sich ins Bett und schaut wieder gedankenverloren auf die Seite, wo Max immer lag und stellt sich vor, er würde dort schlafend liegen. "Ich dreh bald noch durch", denkt sie sich, schüttelt den Kopf dabei, legt sich gerade hin und starrt an die Decke des Raumes. "Und ich weiß nicht mal, ob er mich wirklich will. Ich bin doch nur ein Ersatz für seine dämliche Caitianerin... Vielleicht ist es doch besser, das ganze zu beenden." Sie greift wütend das Kopfkissen, auf dem Max immer gelegen hat und wirft es in hohem Bogen aus dem Bett an die Wand. Doch das hält sie nicht aus. Sie springt auf, holt es wieder, legt sich wieder ins Bett und legt sich selbst auf das Kissen, während sie immer wieder sehnsüchtig daran riecht, bis sie, mit ihren Gedanken bei Max, einschläft

    Faw: "Was solls. i'll do my Job and stfu"
    Jenassa: "Offiziersdenken, Lieutenant."