Beiträge von Elana

    An : Captain M'iia, Cmdr. Sarep / Stationsleitung

    CC : Adm. Peterson, Adm. Callamon / Flottenleitung 18. Flotte

    Von : Lt. Alla'dar, OPS DS12


    Betreff: Vermisstes Shuttle Beta 256


    Captain,


    ich setze sie darüber in Kenntnis, dass heute gegen 20.34 Uhr Stationszeit mir das erste Mal über das vermisste Shuttle Beta 256 berichtet wurde.


    An Bord des Shuttle befinden 3 Mitarbeiter der Crew von DS12.


    Lt. Radhil

    Lt. Gruber

    Fn. Slipowitz


    Da es sich bei Lt. Radihl um die Verlobte meines Vorgesetzten Lt. Lasorsa handelt, habe ich mit seinem Einverständnis die Kontrolle über die Suchaktion übernommen. Ich habe das Personal damit beauftragt möglichst den Weg des Shuttles zu rekonstruieren. Auf Wunsch von Lt. Lasorsa habe ich außerdem die wissenschaftliche Abteilung gebeten bei der Suche die besseren Sensoren einzusetzen.


    Hiermit frage ich an, ob die Restless für die weitere Suche vorbereitet werden soll.


    Selbstverstänflich werden Berichte an sie persönlich zugestellt.


    Gez. Alla*'ar

    Das Rumpeln und Ruckeln ließ nicht nach und auch so schienen die Trägheitsdämpfer nicht zu funktionieren. Funktionierte überhaupt noch irgendwas?

    Im Dunkeln tastet sich die junge Trill auf den Knien durchs Shuttle. Stößt hier und da mal an, flucht leise. Die Kopfschmerzen hämmern unaufhörlich und auch so ist ihr zwischendurch etwas schwindelig und übel. "Ruhig Yaz, einen Schritt nach dem Anderen. Du hast sicher eine Gehirnerschütterung." Sprach sie leise mit sich selber, bis sie an einen Schrank anlangte, von dem sie hoffte es sollte der mit den Raumanzügen sein. An der Tür zog sie sich tastenderweise hoch und öffnete diese dann auch. Blind griff sie hinein und fühlte gleich den festen Stoff des lebensrettenden Anzugs. Sie wusste ja nicht ob die Lebenserhaltung funktionierte, ob das Schiff Sauerstoff verlor oder was auch sonst alles schreckliches geschehen war. Ohne diesen Anzug war sie als Einzige, die bei Bewusstsein war und überhaupt irgendwas tun konnte. So zog sie einfach an dem Stoff und ließ sich zu Boden gleiten.


    Die kalten Finger der jungen Frau glitten tastend über den Stoff auf der Suche nach Verschlüssen und so schaffte sie es schließlich irgendwie auch in den Overall rein. Am Schrank tastete sie wieder entlang und stieß auf ein Brett, welches als Ablage für einen Helm diente. So hoffte sie zumindest und tastete mit den Fingerspitzen weiter vor, bis sie auf etwas hartes stieß. Mit beiden Händen nahm sie den Helm und setzte ihn auf, wobei sie darauf achtete, dass er richtig mit dem EVA abschloss.


    Sie schaltete das Licht ein und zum ersten Mal konnte sie das Ausmaß ihrer Havarie im Lichtkegel ausmachen. Kabel hingen aus Verkleidungen raus und es schien keine Konsole mehr zu funktionieren. Die beiden Bewusstlosen hatten sich offenbar nicht bewegt, zumindest hatte sie das Gefühl, es hätte sich nichts geändert daran, wie sie so dalagen. Der prüfende Blick ging dann in den Schrank, der von der Helmlampe so sehr ausgeleuchtet wurde, dass sie einen Moment die Augen schließen musste. Einen weiteren Anzug samt Helm nahm sie dann erstmal an sich und stakste mit schweren Schritten auf Slipowitz zu. Die hatte mittlerweile leise zu stöhnen begonnen. Logisch bei dem Armbruch und was ihr noch so alles an unentdeckten Verletzungen schmerzte.


    "Fähnrich Slipowitz... ich bins Lieutenant Radihl. Ich muss ihnen den Raumanzug anziehen. Die Systeme scheinen alle nicht zu funktionieren." Ob sie die angehende Ärztin hören konnte oder nicht.. das Risiko musste Yazrim eingehen. Schwerfällig zog sie den Fähnrich mit einem Sicherungsgriff aus der Ecke, wobei sie möglichst versuchte den Arm zu schonen. "Warum mussten sie Gruber nur anmachen?" meckert sie leise vor sich hin und beginnt der verletzten Frau umständlich den Anzug anzuziehen...

    Kaum hatte sie die Frage gestellt, als schon ein Ruck durch das Shuttle fuhr und ein grausam klingendes Kratzen an der Aussenhülle die Annäherung zu einem Crash machte. Sämtliche Alarme schienen gleichzeitig loszugehen und ein Höllenlärm verbreitete sich im Innenraum. Yazrim, die zum Glück angeschnallt war, wurde kurz wie ein Klappmesser zusammengedrückt, als sie dann auch schon mit dem Oberkörper zurückschnellte und mit dem Hinterkopf gegen die metallene Bordwand knallte. Einen Moment wurde ihr schwarz vor Augen und sie brauchte sicherlich einige Sekunden um wieder einen klaren Gedanken zu fassen.

    Gruber lag bewusstlos über der piepsenden Konsole, aus der Rauch aufstieg und die Hälfte der Anzeigen dunkel blieben. Slipowitz, saß nicht mehr auf ihrem Sitz. Eher lag sie neben ihm, mit einer klaffenden Wunde am Kopf und dem unnatürlich verdrehten rechten Arm neben sich. Kein Ton kam von den Beiden, während Yaz sich ächzend losschnallte und auf allen vieren nach vorne kroch. Zunächst tastete sie nach dem Puls des Fähnrich, der schnell aber kräftig erschien. Dann zog sie sich an dem Stuhl hoch und warf das erste Mal einen Blick auf den Schirm, der einen Asteroiden zeigte mit einem Ausmaß, dass sie sich kaum vorstellen konnte.


    Wieder kratzte es höllisch und das Piepen ging aus. Mit der Beendigung des Tones wurde es dunkel in der Kabine und sie hatte keine Sicht mehr. "Gruber.. Gruber.. verdammt, was ist passiert?" herrschte sie den bewusstlosen Piloten an. Doch der sagte weiterhin nichts. Vorsichtig tastete sie sich zu seinem Hals vor, wo sich ihr dann beim Pulsmessen eröffnete, dass er zwar einen Puls hatte, aber der recht schwach war. "Ein Routineflug.. " jappste sie und ließ sich auf den Hintern fallen. Ohne Licht, konnte sie nichtmal die Hand vor Augen sehen. Zwischendurch knarzte und kratzte es, man hörte wie sich Metal verbog und unter der Last des Asteroiden barst.

    Eine Weile blieb sie so sitzen, musste sich erstmal sammeln. Wie sollte sie vorgehen? Ihre Gedanken rasten und versuchten erstmal einen Notfallplan für sich zu organisieren, die Situation zu klären...

    Der Abschied von Jimmy war ihr schwergefallen. An der Shuttlerampe hatte sie ihn noch ein letztes Mal geküsst. In einer Woche würde er ihr folgen auf die Erde. So war zumindest ihr Plan. Bis dahin sollte sie schon die erste von drei wichtigen Prüfungen hinter sich haben, bald würde sie Ärztin sein. Den Traum, den sie nach Michaels Ableben für sich aufgegeben hatte. Zu der Zeit sah sie kaum überhaupt einen Sinn darin weiter zu leben.


    Mühsam war der lange Weg aus der Trauer und der Umgang mit dem Verlust, wie auch die immer wieder kehrenden Erinnerungen an diesen schrecklichen Albtraum, hatten Spuren hinterlassen. Spuren die dieser Sicherheitsoffizier plötzlich relativierte. Für ihn war das Leben positiv und er war ihr Licht, dass die Dunkelheit in ihrer Seele vertrieb.


    So saß sie nun in diesem Shuttle und träumte vor sich hin, während der Pilot Lieutenant Gruber mit der jungen Dame an seiner Seite fleißig flirtete. Sie kannte beide nicht, aber Gruber war ihr gleich sympathisch gewesen. Ein gewinnendes Lächeln und diese verschmitzt dreinblickenden Augen, die vermuten ließen, dass er als Single nichts anbrennen lassen würde. Er trug einen goldenen Ring am Ringfinger, der war Fähnrich Slipowitz, ihr Name war der jungen Trill gerade wieder eingefallen, sicher aufgefallen. Kurz runzelte sie die Stirn, als Slipowitz Gruber die Hand auf den Arm legte und die beiden leiser tuschelten.


    Yazrim schloss die Augen und ließ sich von dem leisen Brummen der Motoren einlullen und bald schlief sie auch schon. Wie lange es letztendlich angedauert hatte konnte sie nicht sagen, aber das typische Piepen eines Annäherungsalarms riss sie aus den Träumen.


    'Piep... piep... piep... ' schallte es durch den Innenraum und yaz schaute nach vorne wo Slipowitz blass und ängstlich neben dem mürrisch dreinschauenden Gruber saß. Okay, irgendwas musste schief gelaufen sein, und gerade sie hatte den Teil verpasst wo es losging.


    "Lt. Gruber... was ist los? ...

    "Manla...Manla" hüpft die kleine Jeanne mit ihren kurzen Zöpfchen auf dem Sofa im Quartier rum. Lachend schnappt sich Elana die Kleine und wirbelt sie durch die Luft, ehe sie ihre Tochter an sie drückt. "Ach du kleine Maus, du hast es noch gut. Musst dich nicht mit Sorgen rumplagen." als sich der Wirbelwind aus den Armen der Mutter befreien will, lässt die junge Frau ihre Tochter wieder los. "Amanda hat gerade keine Zeit, Süße. Sie muss arbeiten." mit großen Augen blickt Jeanne zu ihrer Mutter hoch und legt den Kopf schief, mitten in der Bewegung innehaltend. "Papa?"


    Das Lächeln auf Elanas Gesicht wirkt falsch und die Kleine umklammert die Beine der Mutter auf einmal. "Will Papa.." fordert sie mit der piepsigen Kleinkindstimme, recht energisch wie sie in letzter Zeit immer wieder war. Den Vater hatte sie zwar regelmäßig gesehen, aber so klein sie auch sein mag, spürt sie das etwas nicht stimmt. Hatten sich die Eltern zuletzt zwar um sie gekümmert aber eine Spannung lag in der Luft, die wie eine Wand zwischen den Beiden wuchs.


    Mit einem gequälten Blick löst Elana ihre Tochter von den Beinen, um sich dann auf den Boden des Quartiers zu setzen. Das süße kleine Kind auf den Schoß nehmend und fest in die Arme einschließend flüstert sie ihr zu "Der Papa hat gerade keine Zeit. Er hat viel zu tun." sie schluckt schwer. Wie bringt man einem 2 jährigen Kind bei, dass der Vater nicht mehr zum Lebensmittelpunkt gehört?


    "Jeanne, Papa kommt dich besuchen, sobald er Zeit hat. Hat er versprochen." ihre Stimme wiegt schwer, als würde sich eine viel traurigere Wahrheit hinter diesen Worten verstecken. Ihre Gedanken schweifen ab, als sich die kleinen Arme der Tochter um ihren Hals legen und sie feste gedrückt wird. "Mama... aua?" Elana war nicht aufgefallen, wie sich Tränen in ihren Augen gesammelt hatten und nun langsam die Wangen runterkullerten. "Ja ein bisschen, Jeanne. Aber da hilft leider nichts gegen." mit großen Augen starrt die Kleine sie an und aus Sympathie oder Unsicherheit sammeln sich auch in ihren Augen dicke Krokodilstränen und sie beginnt zu weinen. "Mama, aua. Doc gehen." fieberhaft versucht sie ihre Mutter auf Verletzungen zu untersuchen, doch dann wird der Türsummer schon betätigt und Elana setzt die Kleine auf den Boden, die jetzt nur noch mehr weint. Lauthals brüllt "Papa das ist! Mama.."


    Matt geht Elana an die Tür, wischt sich schnell die Tränen aus dem Gesicht und setzt ein Lächeln auf, bevor sie öffnet. "Bragi, dich schickt der Himmel." verwundert betrachtet er sie, aber fragt zunächst nicht, sondern betritt mit einem Nicken das Quartier. Lauthals hallt der Protest über den nicht erwarteten Gast im Quartier nach, als Jeanne sich versucht zu verstecken. "Nich Bla'i" plärrt es in Dauerschleife und immer wieder der Zwischenruf "Papa will"


    Elana laufen mittlerweile wieder die Tränen über die Wangen. Da Bragi die Kleine im Moment nicht zu packen bekommt schaut er besorgt in Elanas Richtung. "Okay, also ist es jetzt soweit?" geahnt hatte er es schon eine ganze Weile, immer seltener hatte sie von Mahur gesprochen und zusammen gesehen hatte man sie ja auch schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr. Als sie langsam nickt, nimmt er sie sanft in die Arme und lässt sie erstmal ihre Tränen weinen. Mit einem Griff an das Bedienfeld, schließt er die Tür und sieht sich dann aber auch nach Jeanne um, die schluchzend hinter dem Sofa hervorkommt. "Nicht. Papa." stellt sie mit zitternder Stimme fest.


    Elana löst sich von ihm und nickt ihm mit einem gequälten Lächeln zu. "Kannst du sie für 2 Tage nehmen? Ich muss noch ein paar Sachen von der Mistral holen und mit Mahur die eine oder andere Kleinigkeit besprechen?" ihre Hände verschränken sich ineinander, sicher auch um das Zittern zu unterbinden. Er nickt unterdessen nur und meint besorgt "Wenn ich dir noch irgendwie helfen kann, dann gib mir Bescheid. Hast du es Tyrande gesagt?" fragt er dann aber vorsichtshalber nach.


    Knapp nickt sie und seufzt. "Ja, sie weiß Bescheid. Ich will euch wirklich nicht zur Last fallen, aber ich weiß nicht was ich machen soll." Langsam schüttelt sie den Kopf und streicht sich durch die Haare. "Ich hab immer gedacht, sowas wäre einfacher. Aber Jeanne ruft immerzu nach ihm, Was soll ich ihr nur sagen?" Wieder schluckt sie und schüttelt sich dann kurz.


    Aber da kommt Wirbel Jeanne angerannt und umklammert Bragis Beine. "Bla'i." Der greift sich die Kleine auch gleich und nimmt sie auf den Arm "Na, Prinzessin. Reg dich mal nicht so auf. Der Mama gehts bald wieder besser." leicht legt die 2 Jährige den Kopf schief und meint dann nur mit einer Feststellung die unumstößlich zu sein scheint. "Mama, aua." Der hochgewachsene Isländer nickt lächelnd und drückt der Kleinen den Zeigefinger sanft gegen die Brust. "Da tuts der Mama weh, aber damit sie schnell gesund wird, werde ich dich ein wenig mit zu mir nehmen. Tante Tyr freut sich auch schon mit dir zu toben." er grinst sie dann an, bevor er Elana einen sanften Kuss auf die Haare aufdrückt.


    "Wir sind für dich da. Lass den Kopf nicht hängen. Jeannes sachen holt Tyrande nachher ab, Ich denke wir lassen dich dann mal." - "Danke." flüstert sie dann leise und öffnet die Quartiertür. Als Jeanne versteht was da vor sich geht beginnt sie wieder lauthals zu brüllen. Wehrt sich mit aller Kraft gegen seinen Griff und streckt die Arme nach Elana aus "MAMA... MAMA!" kreischt es nun mehr, als auch Bragi durch die geöffnete Tür auf den Flur tritt. Kurz dreht er sich noch zu Elana um, das schreiende Bündel immer noch auf dem Arm und mustert die immer blasser werdene Elana. "Mit der Zeit wird es gehen, vertrau mir."


    Aber dann schließt sich die Tür und Elana kann das erste Mal seit Tagen den Tränen freien lauf lassen. So sinkt sie dann schluchzend mit bebenden Schultern an der Quartierwand zu Boden und umklammert haltsuchend die Beine. "Das wars dann wohl." schnaubt sie zu sich und ergibt sich dem Druck der Trauer über die gescheiterte Beziehung.

    AN: Kommando der 18. Flotte, Admiral Peterson und Admiral Callamon

    VON: Admiral Mary Charlott Bowman

    C.C.: Sternenflottenhauptquartier


    Betreff: Mein Posten im Kommando der 18. Flotte


    Admiral Peterson, Admiral Callamon,


    ich will sie hiermit darüber in Kenntnis setzen, dass ich einen anderen Posten in Zukunft übernehmen werde.


    Mein neuer Posten verschafft mir mehr Zeit mit meiner Familie und ich bin ihnen trotz der anfänglichen Schwierigkeiten sehr dankbar für die Erfahrungen, die ich vor Ort machen konnte. Es hat mich sehr viel gelehrt, auch über mich.


    Ich hoffe, dass wir uns zu weniger unglücklichen Umständen wieder sehen und vielleicht führt uns die Zusammenarbeit bei der einen oder anderen Gegebenheit wieder zusammen.


    Vielen Dank nochmal für alles.


    Gruß

    Mary Charlott Bowman

    AN: Sternenflottenhauptquartier

    VON: Admiral Mary Charlott Bowman

    C.C.: Admiral Schubert


    Betreff: Ihr Angebot


    Sehr geehrte Admirals,


    hiermit setze ich sie in Kenntnis darüber, für den Posten der wissenschaftlichen Leitung und Organisation der Projekte im grenznahen Gebiet des Alpha Quadranten zur Verfügung zu stehen.


    Zu meinen Aufgaben zählt demnach die Koordination wissenschaftlicher Projekte, Organisation des benötigten Nachschubs wie auch die Überwachung der Tätigkeiten, der kleinen Grenzposten.


    Wie sie wissen, habe ich von Admiral Schubert schon einige Bereiche Vertretungsweise übernommen und ich bedauere seinen Rückzug in den Ruhestand, aber will ihnen mit diesem Schreiben zusichern, dass ich diesen Posten in Gänze übernehmen werde.


    Hiermit ziehe ich mich dann offiziell vom Kommando der 18. Flotte zurück.


    Vielen Dank für ihr bisher erbrachtes Vertrauen und ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit in der Zukunft.


    Mit besten Grüßen

    Admiral Mary Charlott Bowman

    Wieder dieses Bild der glücklichen Familie, alle strahlen und es scheint nichts zu geben, was sie in diesem Moment auch nur im Entferntesten beunruhigen könnte. Wie auch, war gerade Tim mit der Akademie angefangen und verbrachte das erste Weihnachtsfest nach etwas Abwesenheit wieder zu Hause. Eine Familienidylle wie sie im Bilderbuch steht.


    Als Mary Bowman, ihres Zeichens Admiral der Sternenflotte, vor dem heimischen Kaminsims steht und diese Aufnahme betrachtet kann sie genau die leisen Jazz Klänge im Hintergrund hören und es riecht nach Zimt und frischem Gebäck. Es riecht nach Weihnachten...


    Lächelnd zieht sie mit einem Finger die Umrisse der abgelichteten Familienmitglieder nach, als sich zwei starke Arme von hinten um sie legen und sich der Kopf ihres geliebten Mannes mit dem Kinn auf ihrer Schulter abstützt. "Werden wir etwa nostalgisch, Admiral?" Witzelt er ihr ins Ohr, das auch noch einen sanften Kuss abbekommt, dabei kribbeln seine Bartstoppel ihr leicht auf der Wange. Das Lächeln wird immer breiter und ihre zarten Hände legen sich auf seine, die er vor dem Bauch verschränkt hat.


    “Hast du nie Angst gehabt, meine Karriere würde die Familie zerstören?” meint sie dann leise, mit einem leichten Anflug von Unsicherheit in der Stimme. So lösen sich dann die Hände auch von seinen und sie nimmt die Aufnahme in die Hand.


    “Mary, ich habe nie an uns gezweifelt. Jede Hürde haben wir gemeinsam genommen und sieh wo wir jetzt stehen…” Mit sanftem Druck dreht er sie zu sich um und legt den Kopf leicht schief, als er sie sanft am Kinn fasst und ihr Gesicht zu ihm hebt, so das sie ihn ansehen muss. “Was ist los? Zweifelst du an uns? An dir?” Irgendwie versucht er wohl zu ergründen was sich in ihrem Kopf für ein Unwetter zusammenbraut. Dann aber scheint es ihm wie Schuppen von den Augen zu fallen und er macht große Augen. “Du willst doch nicht etwa hinschmeißen?” Mit einem sanften Griff nimmt er sie an den Schultern und bringt so etwas Abstand zwischen sie.


    “Die zwei Monate auf Kuba waren ein Traum. Ich wollte nicht wieder fort von dir. Von meiner Heimat..” spricht sie dann leise und ein unsicheres Lächeln zeigt sich auf ihrem Gesicht. Schon lange war ihr Unwohl gewesen, aber sie konnte es nicht ergründen, bis sie die Zeit mit ihm entspannt in der Sonne gelegen hatte. Einfach die Seele baumeln lassen und die Erlebnisse der letzten Monate von sich ablegte. “Ich weiß nicht ob ich zurück nach DS12 will. Ich bin dem ganzen wohl doch nicht gewachsen.”


    Verdutzt schaut er sie an und scheint nicht zu glauben, was sie gerade sagt. “Hey, wo ist die Mary Bowman, die vor nichts Angst hat und jede Herausforderung annimmt? Gib sie mir wieder her... “ Lächelnd streicht er ihr sanft über die Wange und schüttelt dabei leicht den Kopf.


    Sie aber wendet den Blick unangenehm berührt von ihm ab, schaut wieder auf das Bild der glücklichen Familie. “Waren wir wirklich so glücklich, wie es auf dem Bild zu sehen ist? Ich meine... “ kurz schluckt sie bevor sie sich wieder in seinem Blick verliert und leicht mit den Schultern zuckt. “Als ich neulich auf DS12 war wollte ich eigentlich meinen Dienst wieder antreten. Aber ich war fehl am Platz. Auch wenn man mich herzlich begrüßte, selbst Sunara war freundlich zu mir. Aber mein Platz ist an deiner Seite. Dessen bin ich mir klar geworden.” Sie lächelt ihn offen an und legt ihm eine Hand auf die unrasierte Wange. “Es fühlt sich falsch an, wieder einen Posten anzunehmen, der von Anfang an nur Druck bedeutete. Ich war nicht willkommen. Das habe ich gespürt.” tief atmet sie durch, als die Worte ihr endlich über die Lippen kommen. Lange hatte sie mit sich gehadert ob dies die richtige Entscheidung sein mochte, aber nie war sie sich sicherer als jetzt in diesem Augenblick, wo sie sich insgeheim das eigene Versagen eingestand. Sie hatte ihre eigenen Grenzen erkannt und akzeptiert. “Ich habe dir doch erzählt, dass ich das Angebot bekommen habe, mich um kleine Aussenposten im Alpha Quadranten zu kümmern. Koordination der Einsätze im Grenzgebiet. Es sollte zunächst nur Vertretungsweise sein, aber ich denke ich werde es ganz übernehmen. Admiral Schubert will sich in den Ruhestand zurückziehen.” mit ruhiger Stimme versucht sie wohl die möglichen Zukunftspläne zu erörtern.


    “Das würde heißen, du würdest von der Erde aus alles organisieren?” fragt er vorsichtshalber nach, nicht dass ihm die Ohren einen Streich spielen oder er davon ausgehen muss, dass sie noch weiter weg von ihm sein würde. Viele Jahre hatte er sie in ihrem Bestreben unterstützt, aber auch jede Minute genossen, die sie miteinander verbracht hatten. Vielleicht war das das Geheimnis ihrer glücklichen Beziehung. “Ich bin der letzte Mensch der sich deinen Plänen in den Weg stellt, auch wenn ich zugeben muss, dass ich den Gedanken nicht so abwegig finde meine Frau jeden Abend in die Arme nehmen zu können. Ich habe dich immer vermisst.” lächelnd nickt er ihr zu, vielleicht auch um ihr Mut zuzusprechen.


    Ihr scheint ein Stein vom Herzen zu fallen und erleichtert küsst sie ihn sanft auf die Lippen. “Du bist wahrlich das Beste was mir passieren konnte. Der beste Ehemann, den sich eine Frau wünschen kann.” sie dreht sich um und stellt das Bild wieder an seinen Platz, während sie weiter spricht. “Dann werde ich dem Kommando der 18. Flotte schreiben und offiziell meinen neuen Posten antreten. Danke, James Alexander Forside. Ich liebe dich.”


    Plötzlich greift er sie sich und dreht sie erst um, bevor er die Frau hochhebt und dann von unten zu ihr hochschaut. “Ich liebe dich auch und das zeig ich dir gerne.” ein schelmisches Zwinkern begleitet seine Worte, als er sie langsam wieder runter lässt, bis sich seine Lippen mit den ihren vereinen können und er sie dann zum Sofa trägt, wo er sie hinlegt und sie einen langen Augenblick betrachtet. Leise raunt er ihr dann mit heiserer Stimme zu “Du warst damals schon eine Perle, aber mit jedem Jahr wirst du schöner und strahlst mehr. Ich bin dir verfallen.” noch bevor sie etwas erwidern kann presst er ihr die Lippen fordernd auf.

    Mit schnellen Schritten läuft sie in Richtung ihres Quartiers. Den Becher Blutwein hält sie noch immer in den Händen auch wenn sich der Inhalt nur noch auf eine Viertel Füllung bemessen lässt. Neugierig betrachtet der eine oder andere Klingone sie, wie sie abgehetzt an ihnen vorbei eilt. Die Tür kann nicht schnell genug aufgehen, so schnell schiebt sie sich in den Raum. Wild hämmert sie auf die Konsole, um das Quartier zu verschließen. Aber diese metallene Konstruktion scheint sich wie immer Zeit zu lassen, so langsam wie die Sekunden verstreichen, während Mora schwer atmend wartet.


    Mit einem letzten Ruck schließt sich die Tür und das Knarzen verstummt. Das gleichmäßige Dröhnen des Schiffs begleitet ihren Blick der sich langsam auf den Becher senkt. Ihr war nicht aufgefallen, wie sehr ihre Hände zittern. Kurz schließt die Orionerin die Augen, aber statt der gewohnten Dunkelheit ziehen Bilder von schlagenden Fäusten ihre Bahnen. Wilde Wut, Verzweiflung, Trauer und plötzlich erklingt ein gellender Schrei, der begleitet wird von einem Scheppern. Langsam sinkt die Grüne mit dem Rücken gegen die Tür, ehe sie daran herunterrutscht. Die Hände nun frei von jeglichen Gegenständen hält sie vor ihr Gesicht, als sie die Augen langsam wieder öffnet. Der verschleierte Blick betrachtet die Finger von allen Seiten, als wären es nicht ihre Hände, die wie eine unwirkliche Geste hin und herdrehen.


    Hatte sie soviel getrunken, dass sie aus der Haut gefahren war? Ihre Gedanken kreisten wie ein wilder Wirbel um den Abend, Valkris, Haubolt... hatte sie ihre Maske verloren? Wegen einer einfachen Bemerkung? Warum nannte Haubolt sie bei ihrem Namen? Niemand nannte sie so... und wer es wagte, konnte hoffen dass sie einen guten Tag hat. Leugnete sie ihre Herkunft so? Oder wollte sie nur längst vergrabene Erinnerungen schützen? Ihren Geist schützen? Großkotzig hatte sie vor Valkris gestanden und ihr einen von der Dunkelheit erzählt, die jeden Krieger heimsucht. Dabei ahnte die Klingonin nicht im entferntesten, welche Dämonen Mora im Griff hielten.


    Sie umklammert ihre Knie so fest, das sie Schmerzen verspüren müsste, aber gerade fühlt sie nichts außer einem Druck, der sich heute in dem Angriff auf den Klingonen zum ersten Mal seit langer Zeit eine Bahn gebrochen hat, welche lange schon kontrolliert war.


    Ihr Atem beruhigt sich nach einer ganzen Weile und sie öffnet die Augen. Wie eine leere kraftlose Hülle erhebt sie sich und wankt rüber zu dem Spiegel, der etwas blind erscheint, aber ihr den leeren Blick einer gebeutelten Seele zeigt, die nicht mehr unter Kontrolle zu sein scheint. Mit einem Ruck entfernt sie das Band, welches die Haare zusammenhält, und ihre lange dunkle Mähne ergießt sich wie die Finsternis des Bösen über ihre Schultern. Achtlos reißt sie sich die Kleidung vom Leib und legt sich neben ihr Bett auf den kalten Boden. Die Beine angezogen wie ein kleines Baby verfällt sie schnell in einen unruhigen Zustand irgendwo zwischen Schlaf und Trance als Erinnerungern auf sie einprasseln.


    Ihr ganzer Körper zittert, ob der Kälte oder auch dem was sie da wieder erlebt, doch sie spürt bewusst nichts davon. Lediglich die Augen rollen oder eher hetzen hinter den Lidern wild hin und her. Dunkle Schwaden hüllen ihren Geist ein, als sie sich plötzlich im Quartier der Herrin sieht...



    Ein Ruck reißt Mora aus ihrem Traum, oder war es etwas anderes. Deuten kann sie es nicht, aber durchgefroren legt sie sich schlussendlich auf ihr Bett und zieht das Laken über sich. Den Rest der Nacht will sie kein Auge zu tun. Zumindest starrt sie wie versteinert auf den am Boden liegenden Becher und lässt die Dunkelheit nicht weiter Einzug halten. "Kontrolle, Kontrolle..." murmelt sie immer wieder zu sich selber.

    Den Bauch prall gefüllt mit den leckeren Kohlrouladen und Kartoffeln, die Jimmy und Yazrim sich gekocht hatten setzte sich die junge Trill wieder aufs Sofa und wollte gerade wieder anfangen zu lernen. Die dünne Decke wurde wieder um die Füße geschlungen und das Horta auf dem Schoß platziert. So ging es dann weiter, mit der Themenflut die sie für die Prüfung lernen musste. So ganz recht schien es ihr aber nicht zu gelingen, so oft wie sie mit den Gedanken abzuschweifen schien. Jimmy hatte gerade die Küche in Ordnung gebracht und ging nun ins Bad. Das er diesen Umstand explizit betonte, zauberte ihr ein Lächeln auf die Lippen, aber mehr als einen kurzen Blick zur Badtür riskierte sie nicht. Sie hatte ja gerade anderes im Kopf, auch wenn der Gedanke an eine Dusche mit ihm mehr als verlockend klang. Als sie dann das Wasser rauschen hörte öffnete sie ihr persönliches Logbuch und schrieb einen Eintrag der ihr vielleicht den Kopf etwas freier werden lassen sollte.


    Raille, der ganze Umstand um ihre Situation scheint Jimmy doch sehr mitzunehmen. Aber auch das Admiral Bowman fort ist. Dann Samira Lang, ich habe sie nicht kennengelernt, aber die Frauen, die noch in Jimmys Leben eine wichtige Rolle spielen, lassen ihn nicht ganz los. Er wirkt müde, enttäuscht, vielleicht ein bisschen traurig. Auch wenn er es sich nicht anmerken lassen will. Aber diese einschneidenden Veränderungen sind offenbar schwer für ihn zu verdauen. Ich weiß nicht wie ich ihn ablenken kann, gerade weil uns bewußt ist, das ich ja auch bald wieder auf die Erde muss.


    Meine letzten Prüfungen für die Ausbildung zur Ärztin stehen an. Vorher muss ich noch mit Counselor Aiken sprechen. Sie muss mir bescheinigen, dass ich bereit für die Prüfung bin. Und dann kommt Jimmy auf die grandiose Idee und will mich begleiten. Wo ich doch kaum Zeit für ihn haben werde. Aber vielleicht hilft ihm etwas Abstand, wieder zu sich und seiner Berufung zu finden? Obwohl es die Berufung eher nicht sein wird. Vielleicht kann mir der Counselor helfen? Ich werde sie fragen.


    Ansonsten gestaltet sich die Arbeit mit Zevarra sehr entspannt. Und die Neue auf der Krankenstation scheint eine kompetente Kraft zu sein, da werde ich defintiv nicht fehlen. In 4 Wochen gehts dann los. Der Transport zur Erde ist geplant und dann steht dem Dr. Radihl nichts mehr im Weg. Auch wenn ich ja dann eigentlich nur. Lieutenant Radihl, Ärztin, betitelt werden kann. Ob ich eine Promotion anstrebe, weiß ich noch nicht. Damit lasse ich mir Zeit.


    Als das rauschen der Dusche verklingt beendet sie ihr Logbuch und widmet sich schmunzelnd wieder ihren Padds. Wenn da gleich der wohlgeformte Körper ihres Verlobten nur mit Handtuch bekleidet aus dem Bad treten sollte, wird sie wohl doch keine Zeit mehr zum lernen haben. Dann wenigstens noch die wenigen Momente nutzen, bevor die Ablenkung erscheint.

    Da hat sich die Elana einfach so ganz nebenbei eine kleine Nebenflotte gebastelt! Es soll mein "Sunshine-Place" sein, an dem ich spielen kann wenn ich Lust habe mit den Leuten, die Lust haben mit mir zu spielen... Desweiteren ist es aber auch ein neuer "Place to play"... wo wir Spieler der 18. Flotte, aber auch liebend gerne Spieler anderer Flotten, zusammen kommen zu gemeinsamem Rollenspiel auf einem kleinen unbedeutenden Aussenposten, der erst wieder so schön hergerichtet werden soll, aber ganz sicher niemals vergleichbar mit einer Deep Space Station sein wird. Gerade deswegen heißt es Außenposten.


    Bespielt werden können innerhalb der Flotte Abteilungsleiter, sofern nicht schon vergeben, und alle Ränge abwärts.


    Auf dem Außenposten ist es nicht wichtig der Superheld in seinem Job zu sein. Wichtig ist es mit den Gegebenheiten zurecht zu kommen, was von den Mitspielern verlangt, dass sie sich selber bemühen um ihr RP. Von Zusammenspiel bis Kreativität... der Großteil muss aus dem eigenen Antrieb heraus und der eigenen Feder stammen, sollte sich aber dem Setting anpassen. Die Station liegt am Rande zum nirgendwo (wenn man es so ausdrücken darf).


    Illusorisch wäre zu glauben, dass es einen riesigen Hype geben wird und das erwarte ich nicht! Ich erwarte nur Rollenspiel, das auch mal mit Humor und einem zugedrückten Auge genossen werden kann. Die irrtümlicherweise "Lore-Polizei" oder noch schlimmer betitelten Spieler sollen ebenso ihren Spaß haben, wie diejenigen, die nicht alles ganz sooo genau nehmen. Trotz allem wäre es natürlich vermessen Chewbacca oder Luke mit dem Lichtschwert (ihr seht ich übertreibe) oder gar einen Borgkubus mit den netten Nachbarn vor Ort zu haben. Es sollte dem Star Trek Setting, im Allgemeinen auch dem Grundsatz von gesundem Menschenverstand, entsprechen.


    Aber nun zum Setting.. Bis auf die Positionierung auf der Karte ist alles aus einem Wust an kreativen Einfällen und Gesprächen entstanden. Alle Namen sind frei erfunden und waren nicht auf Memory Alpha zu finden. die Gegenprobe habe ich natürlich gemacht!




    Das zum Setting als solches, bei Fragen könnt ihr euch gerne an mich wenden. Desweiteren gibt es noch eine Möglichkeit sich über einen Discord Channel ( https://discord.gg/XSXxgQf ) oder auch ein kleines Forum ( http://www.aussenposten-mo9.de) über das Rollenspiel auf dem Aussenposten MO-9 zu informieren.


    Und immer daran denken...


    WIR WOLLEN SPASS AM SPIEL

    UND DAVON GANZ VIEL

    DRUM LIEGT ES UNS FERN

    WEIL WIR HABEN UNS GERN

    FÜR ZANK ZU SORGEN

    WIR WOLLEN JA NICHT MORDEN ;)

    Wie lange musste es her gewesen sein, als man den kleinen unscheinbaren Außenposten evakuierte. Ein gutes Jahr sicherlich war es schon still geworden auf den teilweise dunklen Gängen, aber die verbliebenen 50 Freiwilligen hielten die Sensoraufzeichnungen am laufen. So auf sich gestellt hatten sie während des Krieges viele Systeme runter gefahren um verlassen zu wirken. Die Glaskuppel der Station war gesichert worden und so mancher Bereich mit den Schots abgeriegelt und von den Systemen abgeklemmt.


    Die Stimmung war bisweilen etwas ruppig, was vermutlich auf eine Art Lagerkolla zu schließen ließ. Wie sollte man dem auch entgehen? Keine Holodecks die für Abwechslung sorgten... lediglich das wöchentliche Parises Squaire Training und das Baseball Training schufen etwas Raum um Frust abzulassen. Aber da man sich nicht des Holodecks bedienen konnte, war ein Teil der kleinen Promenade vorm Transporterraum zur Sportstätte umfunktioniert worden.


    Die Crew bestand aus

    10 Technikern, 2 Ärzten und 4 Krankenschwestern, 20 Wissenschaftlern aus verschiedenen Bereichen, 9 Sicherheitsleuten, 5 Leuten an der Ops und der damit verbundenen Anflugkontrolle.


    Kontakt zu ihren Vorgesetzten gab es nur auf Absprache hin und sonst gab es auch nicht viel zu erleben.


    Fähnrich Mo war mal wieder mit der Überwachung der Shuttlerampe betraut worden, was ähnlich dem Latrinenputzen gehandhabt wurde. Niemand hatte wirklich Lust in diesen riesigen Hallen zu warten, ob jemand eindringen und eins der fünf Runabouts stehlen wollte . So musste man sich nicht wundern, wenn des öfteren mal Schäferstündchen abgehalten würden.


    Neulich erst hatte sie Lieutenant Jakobi mit seiner Partnerin Liz ertappt und hatte sich diskret wieder zurück gezogen, begleitet von einem breiten Grinsen

    Ihre imposante Gestalt steht inmitten des kalten Raumes und schwingt einen Holzstab von recht nach links, eine Drehung unter dem Arm durch um nach hinten zu stoßen, dann eine Drehung, dass die Haare nur so fliegen. Mit den Haaren lösen sich feine Schweißtropfen von deren Spitzen und fliegen durch die Luft, werden von dem Stab zerschlagen. Finster ist der Blick der schwitzenden Orionerin, die nur mit einer knappen Shorts und einem bauchfreien Leinentop bekleidet ist.


    Ihren Herzschlag spürt sie dröhnend in den Ohren wiederhallen und die Brust hebt und senkt sich angestrengt, mit jedem Atemstoß. Als sie beginnt fast akrobatische Sprünge wie einen Tanz um den Stab zu vollführen, sieht sie im Augenwinkel eine grüne Gestalt kurz hinter einer Säule den Blick auf sie werfen. Schnell landet sie nach einer Drehung mit einem ausgestreckten Bein in der Hocke und hält den Stab bereit zum Kampf vor sich. Einen kurzen Moment sammelt sie ihre Gedanken, konzentriert sich auf die Geräusche aus dem Hintergrund des Palastes, bevor sie diese aus ihrem Kopf verbannt. Das leise Schlurfen nackter Sohlen auf den kalten Steinen dringt an ihre Ohren. Er hat die Position verändert, so dreht sie sich langsam dem Geräusch folgend, den Stab wie einen Propeller vor sich langsam schwingend. "Demin, ich höre dich. Soll ich dir auch den anderen Arm auskugeln?" vor Wochen wäre diese Frage vielleicht vergnügt durch den Raum geschallt, aber jetzt ist ein gefährlicher eiskalter Unterton untergemischt, der Unbeteiligte erschauern lassen würde.


    "Glaubst du wirklich ich bin deswegen hergekommen?" seine Stimme klingt bedauernd, fast ein bisschen als wenn er scheu wäre vor dem was ihm möglicherweise blühen könnte. Sie rollt ihren gestählten Körper rückwärts fort von seiner Stimme, die hinter den dunklen Säulen scheinbar weiter umherwandert. Die Zähne zusammengepresst zischt sie mehr als das sie spricht. "Geh und lass mich trainieren. Ich will dir nichts tun, aber ich werde es wenn du nicht gehst." Für einen recht langen Moment schließt sie die Augen und hält den Atem an, lauscht unter dem Herzschlag, der nun nicht mehr von der Anstrengung des Trainings so pocht, sondern wohl ganz tief in ihr drin von einem Flattern ihres Unterleibs begleitet immer lauter und schneller schlägt, nach seinem Atem, der hinter den Säulen sich immer mehr nähert. Sie ist versucht zu fliehen, um ihm nicht weh zu tun, selbst die kälte ihrer Stimme und die Drohung, die sie gegen ihn ausspricht, machen ihr Angst. Angst die ihre Sinne vernebelt und sie zögerlich von einem Gedanken auf den nächsten Springen lässt.


    "Demin, bitte geh. Ich will nicht..." doch sie kann den Satz nicht beenden. Ein kleiner Moment der Unachtsamkeit und er nutzt die Chance. Seine muskulösen Arme greifen den Stab und schwingen ihn unter ihren Füßen weg, was ihr den Halt nimmt und sie knallt mit einem Keuchen gegen die Säule. Es knirscht für einen Moment als der Stein und ihr harter Schädel aufeinander treffen und ihr wird erst heiß und dann dreht sich auch schon alles. Dieser kleine Moment hätte sie töten können und Ärger und Wut pumpen die Hormone durch ihren Körper. Sie aber liegt still am Boden, wartet auf den passenden Moment, ihn umwerfen zu können.


    Er beugt sich besorgt über ihren Körper. Betrachtet sie eingehend und tätschelt ihr eine Wange. Den Stab hatte er vorher durch den Raum geworfen. Sicher ist sicher, bei der Orionerin musste man mit allem rechnen. "Mora, Mora... " besorgt flüstert er direkt über ihrem Gesicht, sie lauscht seinen Worten, stellt sich aber weiter bewusstlos. "Ich wollte das nicht. Bitte wach auf..." jammert er ganz leise und sie spürt seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht, wie seine Lippen leicht über die Nase streifen, nur um ihr dann einen sanften Kuss auf die Stirn zu drücken.


    Das ist der Moment... wie der Blitz umgreift sie seinen Nacken und drückt sich stählern gegen ihn, will sich auf ihn drehen, was von außen betrachtet eher etwas unschicklich aussehen mag. Er macht ein Gesicht, als wäre der Tod im auf den Fersen und die Augen weiten sich, bevor er auch schon realisiert, dass Mora ihn umgedreht hat und auf ihm sitzt, den linken Unterarm empfindlich fest gegen den Hals drückend. "Du bist und bleibst ein Jammerlappen, Demin. Traue niemandem, das waren deine Worte. Und nun lässt du dich von einem schwitzenden Frauenkörper so aus dem Konzept bringen? Was bist du nur für ein Trainer?" Mit eiserner Kraft nagelt sie ihn auf dem Boden fest und er vermag kaum zu antworten, so sehr drückt sie ihm die Luft ab. "Mora.. bitte..." Kommt es nur leise krächzend zwischen seinen Lippen her und sie kann schon die ersten Äderchen in den weit geöffneten Augen platzen sehen, während sie unkontrolliert weiter würgt.


    Erst als seine Augen sich nach hinten drehen und er aufhört zu atmen, lässt sie von ihm ab. Schweiß vermischt sich mit Tränen, die unaufhörlich auf sein Gesicht tropfen. Mora lehnt sich zurück und betrachtet den blassen Demin, der gerade nicht atmet, mit einer gewissen Faszination, aber auch Angst...


    Dunkelheit frisst sich durch ihre Eingeweide, mit dem schlechten Gewissen, das sie immer mehr übermannt und sie untätig zusehen lässt wie er leblos da liegt. Gefühlt mögen Stunden vergangen sein, in denen ihre Gedanken wild kreischend durch ihren Kopf geschossen sind, aber tatsächlich waren es nur ein paar Sekunden gewesen, die sie gebraucht hatte um wieder einen halbwegs klaren Gedanken zu fassen... Morden war eine Sache, aber Demin? Warum nur hatte sie so einen tiefen Hass in sich, der sie förmlich auffrass und vor ihrem Auge liegt nicht Demin, sondern die Herrin da. Mit leerem Blick zur Decke schauend. Nein die Herrin.. sie durfte nicht sterben. Ihre Bestimmung? Hektisch tastet sie nach dem Puls und legt den Kopf auf die irritierend männliche Brust, wo doch noch ein Hauch von einem Herzschlag zu vernehmen ist.


    Wie hilft man jemandem, der nicht mehr atmet? Gibt man ihm Atem? Sie war überfordert, Panik zog sich mit der Dunkelheit durch ihren Körper bis in die feinsten Haarspitzen, die ihr zu Berge standen. Schließlich schlug sie heftig auf seinen Körper ein. "Demin, nein... es tut mir leid." Ihre Stimme bricht und sie merkt gar nicht wie sie schreit und tobt. Ihn beschimpft, sich immer mehr dafür hasst, was sie getan hatte. Schließlich beugt sie sich weinend über seinen Mund und die Tränen sammeln sich an ihren Lippen und der Nasenspitze, als sie ihm den Mund öffnet und jenen mit ihrem verschließt.


    Zu dem heißen Atem, den sie ihm schenkt, gesellt sich der Geschmack nach noch heißeren salzigen Tränen auf seinen Lippen. Was die Orionerin nicht bemerkt, wie sich seine Hand leicht hebt um schlussendlich sich in ihren Zopf zu krallen und sie schwach zurückzuziehen. Verwirrt merkt sie erst gar nicht was mit ihr geschieht, wieder hatte er sie am Wickel mit einer Leichtigkeit, die schon an Unverschämtheit grenzt, aber sie kann nicht anders, als erleichtert zu seufzen. Er unterdessen hustet und blickt sie immer noch matt aus den geröteten Augen an.. "Alles gut. Ich brauche deinen Atem nicht mehr, auch wenn ich die Lippen noch gerne wieder nehme." Wie kann er es wagen so keck und frech zu sein, aber Mora kann in ihrer Erleichterung nicht böse auf ihn sein. Irgendwas hatte die Dunkelheit für einen Moment in Schach gehalten. War es die Sorge, ihn auf ewig zu verlieren und auch noch Schuld daran zu haben. Egal.. Ihm geht es gut, das Einzige was gerade wirklich zählt.


    Sie nickt nur knapp und er lässt sie wieder los, das sie sich über ihn beugen kann und ihre Lippen auf seine legen kann. Es fühlte sich befreiend an und ein Haufen kleiner krabbelnder Irgendwas fraß sich mit einem freudigen Gefühl durch ihre Gedärme. Es ist noch intensiver als das Training damals, als schon der erste kleine Anflug sie überkam. Sichtlich genießen die beiden den Kuss und liegen auch wohl noch eine Weile auf dem kalten Boden. War die geißelnde Kette zersprungen und für diesen Augenblick mögen sich beide sicher frei fühlen. Freier als sie es jemals sein würden unter der Fuchtel der Herrin.

    Auf der recht kargen wenn auch bequemen Bettstatt liegt die junge Orionerin. Die Arme hinter ihrem Kopf verschränkt blickt sie an die mit verschiedenen Fresken bemalte Decke. Typisch eines herrschaftlichen orionischen Schlafgemachs kann sie Teile der Geschichte des Hauses betrachten. Szenen von Mord und Erhebung über andere Häuser. Die Herrin wie sie blutjung sich scheinbar skrupellos daran macht über die Betten und Intrigen, das Haus zu ihrem zu machen.

    Aber vielleicht ist es gar nicht typisch, diese Bemalung? Auf jeden Fall stellt es deutlich den Charakter der Herrin dar, die sich jeden Mittels bedient um ihre Ziele zu erreichen.


    Mora lauscht nach den Geräuschen im Nebenraum. Die Herrin hat sich jemanden ins Bett geholt. Die gleichmäßigen raschelnden Geräusche wie auch das recht laute Atmen der Beteiligten zeugt für die baldige Beendigung des Aktes. Das wiederum bringt den Schatten, wie sie hinter vorgehaltener Hand auch von anderen Bediensteten genannt wird, auf den Plan. Fast lautlos erhebt sich Mora aus ihrem Bett und zieht den Dolch unter ihrem Kissen hervor. Diskret lehnt sie sich an den Durchgang zum eigentlichen Schlafgemach und wartet auf ein Zeichen, sollte sie der Herrin helfen müssen, den unliebsamen Gast zu entfernen.


    Doch offenbar gibt es noch Dinge zu besprechen, so wirft die junge Orionerin einen verstohlenen Blick zu den beiden Personen im aufgewühlten Bett. Ihre Gedanken kreisen aber um ein ganz anders Thema, als sie da vielleicht unterbewusst mitbekommt. Demin, ihr Trainer ist vor kurzem bei der Herrin gewesen. Hat die Nacht bei ihr verbracht und war ihr zu willens. Mora hatte das alles anhören müssen. Seitdem hatte sich etwas zwischen ihnen verändert. Das Training war mehr zu einer Pflichtaufgabe denn zu Vergnügen geworden. Sie lachten nicht mehr und auch waren die Gesten eher einstudiert und hart, statt so fließend wie es sonst erschien.


    Die junge Orionerin hatte Demin am Tag nach der besagten Nacht, übermäßig hart getroffen. Ihre ganze Wut und Enttäuschung hatte sich in einem Angriff entladen, der ihm den Arm auskugelte und diverse Blutergüsse bescherte. Was sie in ihrem Wahn nicht mitbekam, war wohl der Umstand, dass er sich kaum gewehrt hatte. Sie verstand es nicht.


    Leise seufzend begibt sich Bra'ul wieder in ihr Bett, als sie feststellt, dass die Unterredung zu Ende ist und der nächtliche Partner das Gemach verlassen hat.

    Nachts im Quartier


    Hatte sie sich wirklich überreden lassen? Sie konnte es immer noch nicht fassen, hatte sie sich doch tatsächlich vor ein paar Stunden breitschlagen lassen, doch mit der Partymeute mitzugehen. Woher dieser schwache Moment kam, konnte sie nicht genau ausmachen. Aber sie wünschte sich Ablenkung. Einen Abend ausbrechen aus der Routine des ewigen Lernens. Heute morgen hatten sie eine Prüfung gehabt, die sie gefühlt auch mindestens gut bestanden haben sollte.


    So hatte sie Jimmy eine kurze Mitteilung geschickt, gegen Abend, dass er sich keine Sorgen machen musste.



    Hallo mein Schatz,


    am morgen hab ich eine weitere Prüfung gehabt. Ich denke ich werde sie bestanden haben.

    Heute Abend will ich mich mal total rebellisch gegen meine Prinzipien stellen und werde mit Carol

    und den anderen Kadetten eine Runde durch die Clubs drehen. Mal sehen ob es mich etwas

    ablenkt. Mir schwirrt der Kopf so sehr vom vielen lernen.


    Wenn du da wärst, würde es mir sicherlich besser gehen, aber so denke ich an dich und wehre

    mich mit Händen und Füßen gegen die plumpen Anmachen der Idioten.


    Schatz, du fehlst mir so sehr. Heute Nacht melde ich mich bei dir. Hoffentlich bist du dann noch

    wach.


    Ich liebe dich,

    Yaz


    Und dann war da natürlich die Kleiderfrage... Carol hatte eine ganz klare Meinung, was die Trill tragen sollte. Ihr Kleiderschrank zeigte allerdings nichts in der Richtung auf, die der Zimmerkameradin vorschwebte, also wich man auf das Repertoire der Blondine aus und so stand sie schneller als erwartet in einem recht knappen Röckchen und einem vielleicht etwas zu sexy wirkenden Oberteil mit Wasserfallausschnitt vor dem Spiegel und rümpfte die Nase.


    "Hey, Yaz. Wir passen auf dich auf, keine Sorge. Dein Jimmy muss sich keine Sorgen machen." lachend schob Carol Yaz eine Strähne hinters Ohr. "Der würde mich so nicht losgehen lassen. Eher würde ich das Quartier so nicht verlassen, weil er selber über mich herfallen würde." grinste sie dann schelmisch, als sie versuchte noch etwas mehr Länge an Oberteil und Rock durch Zupfen an beiden Kleidungsstücken herzustellen. "Aber gut, für einen Abend soll es schon gut gehen." meinte Yaz dann nicht ganz so überzeugt.


    Sie waren wirklich gerade erst fertig als der Türsummer anfing nervtötend und unaufhörlich zu summen. Also war der Moment gekommen und die beiden Damen traten vor die Tür, wo besonders Yaz mit einem anerkennenden Pfeifen der männlichen Begleiter und bösen Blicken durch die anderen Mädchen begrüßt wurde. Das Zahnpastagrinsen rückte dann auch gleich etwa näher und auch den ganzen Abend nicht von ihrer Seite. Was sie aber eher mit genervten Blicken und Sprüchen honorierte.


    Die Erleichterung war ihr deutlich anzusehen, als sie gegen Mitternacht das Lokal verließ und sich zum Campus aufmachte.

    Schweißnass und völlig außer Atem kommt die junge Orionerin zum Stehen. Vor ihr kniet ein junger grünhäutiger Mann, der vielleicht nur zwei oder drei Jahre älter zu sein scheint. Aber ihr durchaus körperlich überlegen sein dürfte. Auch ihm läuft der Schweiß über die dunkelgrüne Haut, aber seine Atmung ist ruhiger, gefasster. "Mora,du erstaunst mich immer wieder. Doch deine Deckung musst du besser bewahren." Noch mit den letzten Worten der aufrechten Mischung aus Lob und Kritik greift er ihre Arme und wirft sich mit voller Wucht gegen sie, den Schwung aus den Beinen nehmend.


    Als sie seine Fingerspitzen auf ihrer Haut spürt, stellen sich ihr die Nackenhaare auf und wie ein Blitz schießt ihr das, gerade im abflauen begriffene, Adrenalin durch die Blutbahn. Nur einen Augenaufschlag später wird ihr Körper nach hinten gedrückt und sie wird stürzen. Wie ein Reflex mutet ihre fließende Bewegung an, die Ordnung dieser möglicherweise chaotischen Abläufe in einen Rahmen größter Kampfkunst zwingen will.


    So rollt sie mit ihrem Gegner über ihren Rücken nach hinten, den Schwung ausnutzend. Wirbel über Wirbel gleitet über den harten Boden während sie die Beine um den Brustkorb ihres Gegners schlingt und mit aller Kraft zudrückt. Es knirscht unter der Wucht und zunächst kann man aus dem Knäuel nicht viel ersehen, bis Mora nach der vollendeten Rolle sich wie der Blitz dreht und auf ihm zu sitzen kommt. Ihre Hände greifen seine Handgelenke und schlagen sie förmlich mit einem lauten Knall auf den Boden. "Hab ich dich... wo war deine Deckung?" Sie grinst ihn frech an und hebt eine Augenbraue forschend, während sich ihr Brustkorb deutlich hebt und senkt mit jedem Atemzug.


    Leise klatscht es aus dem Hintergrund. Ein einsames Paar gepflegter Frauenhände applaudiert weiter während die stolze Figur der Herrin aus dem Schatten tritt. Wie der Blitz springt Mora von ihrem Gegner und kniet sich in unterwürfiger Haltung vor der Dame in den feinen Gewändern nieder. Schweißnass kleben ihr die Haare im Gesicht, welches sie gen Boden wendet, den Blick weiter auf die Füße der Herrin haltend. Sie spürt noch den Luftzug als ihr Gegner, der auch gleichzeitig ihr Trainer ist, sich in eine ebensolche Haltung begibt.


    Leise klirren die Armreifen mit dem Abklingen des Beifalls und im Licht, welches durch das gläserne Dach hereinbricht, kann man die Schnallen und Verzierungen an ihren Kleidern und Schuhen glänzen sehen. Fasziniert betrachtet Mora die Sandalen und die gepflegten Zehen, die so fein bemalt sind. Mit leiser aber fester Stimme hört sie noch die Herrin sprechen, dass es aus den Ecken des leeren Raums widerhallt. "Kleine, erheb dich. Du sollst mir in die Augen sehen." Dann tippt sie dem jungen Mann auf die Schulter. "Demin, bereite dich vor. Ich erwarte dich in meinem Raum."


    Während Mora und Demin sich wohl gleichzeitig erheben treffen sich kurz ihre Blicke. Irgendwo tief in ihrem Blickkontakt, versteckt sich eine kleine züngelnde Pflamme, die auch direkt wieder erstickt wird, als sich der pflichtbewusste junge Mann auch schon auf den Weg in die Gemächer der Matriarchin macht. Die junge Orionerin hebt erst dann den Blick zu der Herrin, die sie mittlerweile nicht mehr überragt.


    "Ich habe gesehen, dass du mein Geschenk gut nutzt. Ich erwarte von dir, dass du mich diesbezüglich nie enttäuschen wirst. Schon lange war ich auf der Suche nach einer Frau, die mich schützt und mir den Weg frei macht, wenn ich es nicht tun sollte. Schließlich wollen wir ja nicht die falschen Personen gegen mein Haus aufbringen. Ich lasse dich ausrüsten und du bekommst den Luxus in meinen Räumlichkeiten in meiner direkten Nähe zu nächtigen. Sei mein Schatten. Aber wirklich mein Schatten, wage es nicht mich zu kritisieren oder zu bevormunden, Bra'ul." sachte streicht sie ihr über die schweißnassen Locken, die sich aus dem Zopf gelöst haben und ein fast mütterlich wirkendes Lächeln ziert das feine Gesicht, dem man die vergangenen Jahre auch nur an ein paar wenigen Fältchen um die Augen ansehen kann.


    Mora nickt und die Mundwinkel zucken leicht. Es mag ein Zeichen von Freude sein, dass sie der Herrin maximals zeigen will, aber sie weiß auch was das für sie bedeuten wird. Tag und Nacht das mitbekommen, was sie sonst nur aus den Gerüchten der Zofen mitbekommt. Wie die Herrin sich der Gäste und Angestellten bedient wie es ihr beliebt. Seit dem Vorfall auf dem Gang hatte sie noch 2 mal den Dolch in die Hand genommen und getötet ohne mit der Wimper zu zucken. Es fiel ihr leicht dieses kurz aufflammende Gefühl zu unterdrücken, was sie vielleicht davon abbringen würde, zu töten. So kam es auch, dass sie unter den Tänzerinnen einen eher zweifelhaften Ruf erlangt hatte, den sie die junge Orionerin auch spüren ließen.


    Sie wurde isoliert. Ob es der Ruf oder etwas anderes ist, lediglich bleibt ihr die Gewissheit, dass sie eine Aufgabe hat. Erst war es das Training, jetzt der Schutz der Matriarchin. Sie versteht nicht so ganz was es für Hintergründe hat, aber getreu dem Motto "Überleben", welches sie als Kind schon verinnerlicht hatte, lebte sie weiter. Jede Chance auf eine Verbesserung nutzend. Sich nur nicht an jemanden zu lange gewöhnen. Alle sind Konkurrenten in der Gunst der Dame. Jeder Moment konnte der letzte sein. Also schien Anpassung immer der beste Weg zu sein.


    Ganz plötzlich dreht sich die Dame weg und mit dem leisen Rascheln und Klirren des Stoffes und dem Klimbim an ihrer Kleidung und den Armen verlässt das Oberhaupt des Hauses den Raum. Mora unterdessen atmet tief durch und beginnt den Raum aufzuräumen. Die Trainingsgeräte wieder an den richtigen Platz stellen usw. Irgendwas aber hatte sich in den letzten Monaten verändert, was ihr zu denken gab. Demin, der Mann mit dem sie hart jeden Tag trainierte... Es stört sie sehr, dass er in die Gemächer gerufen wurde. Ein leises Grollen schwillt tief in ihrer Brust an, bevor sie mit einem lauten Schrei, den stabilen Holzstab gegen die Steinsäule schlägt. Ihre ganze Wut steckt in diesem Schlag, der den Stab zum Bersten bringt.


    Schwer atmend starrt sie noch eine Weile das gesplitterte Ende an, bevor sie den Stab einfach wegräumt und dann ohne eine weitere Regung ihrer Mimik ihr neues Quartier aufsucht.

    Yaz sitzt im Garten der Akademie unter einem Baum und lässt sich die Sonne gefallen. Auf ihrem Schoß hat sie ein Padd liegen, auf dem die anatomischen Details des Brustkorbs in einer Animation immer wieder sich verändern. Als sie ein paar Eingaben macht, verändert sich das Bild und es wird der Torso eines männlichen Andorianers gezeigt, der aus ineinander übergehenden knöchernen Platten einen Panzer bildet. Heute hatte man ihr im Seminar nochmal die Tücken einer Operation an Andorianern nahe gebracht. Sie hatte wie so oft mit großem Interesse Notizen gemacht und auch am holographischen Modell die korrekten Handgriffe geübt.


    Gerade als sie so in Gedanken diese Vorgänge wiederholt, wirft sich ein Schatten über sie und das missbilligende Brummen, welches über ihre Lippen kommt bevor sie den Blick anhebt und erkennt wer da stört, hört sich an als würde ein Raubtier freigelassen. Lediglich steht ein Kollege von ihr mit einem Becher Kaffee vor ihr. "Süß und viel Milch." strahlt er sie mit dem perfekten Zahnpastawerbung grinsen an. "Ich dachte du könntest einen gebrauchen, so konzentriert wie du dreinschaust." Ungefragt setzt er sich nah neben sie und wirft einen Blick auf das Padd. Yaz zieht für einen Augenblick staunend die Augenbrauen hoch, als sie feststellt, dass da jemand sehr aufmerksam ist. Aber zuviel seiner Aufmerksamkeit braucht sie dann wohl nicht, zumindest blickt sie den blonden Schönling an und meint in etwas sarkastischem Ton "Ist ja nett, der Kaffee. Aber ich bin nicht deine Mutter, dass du mir gleich aufn Schoß hüpfen musst." So wendet sie sich auch etwas zur Seite weg, dass er auch nochmal spürt, dass ihr diese ungefragte Nähe wohl zu weit geht.


    "Aber, aber... wir können doch zusammen lernen. Du weißt schon... Anatomie ist so eine Sache für sich. Ich bin gut in der Chirurgie, aber Thorax ist so eine Sache, da könnt ich Nachhilfe gebrauchen." Das Zahnpastagrinsen deutet mit den gepflegten Händen auf das Padd. "Wir können uns gegenseitig abfragen, was hälst du davon?" Er plappert einfach weiter und scheint nicht zu bemerken, wie der Blick der angehenden Ärztin sich immer mehr trübt und sie offensichtlich an sich halten muss, nicht wie eine Comicfigur ala überkochender Kessel rüberzukommen. Also beißt sie die Zähne zusammen und drückt angestrengt die Worte dazwischen durch "Sieh dir diese Hand an.. " so hebt sie die beringte Hand und fuchtelt vor seinem Gesicht rum. "Erstens bin ich verlobt, zweitens kann die linke wie die rechte ordentlich zuschlagen und drittens, such dir ne andere Dumme zum Angraben, sonst muss ich dir wohl mal zeigen wie heiß der Kaffee nach deinem Süßholzgeraspel immer noch ist." Ungeachtet seiner Reaktion erhebt sie sich mit dem Padd in der Hand und nimmt ihm noch die Tasse weg."Danke und einen schönen Tag." flötet sie freundlich als wenn nichts gewesen wäre.


    Ihr Weg führt sie in ihr Quartier wo sie sich erstmal aufs Bett schmeißt und vor sich hin schlummert, noch im Halbschlaf murmelt sie so vor sich hin "Ach wärs doch schön wenn Jimmy hier wäre..." als sie dann auch einschlummert und in Träume über kaffeetrinkende Schönlinge und um sich schlagende Jimmys verfällt, wobei sie bei jedem umgeschlagenen Kerl, dem Mann des Herzen einen leidenschaftlichen Kuss gönnt.

    Leise klimperte das Kettchen, welches ihren Lendenschurz zusammenhielt. Mit jedem Schritt konnte man das Reiben der einzelnen Glieder in dem Gang hören, an dessen kalter metallischer Wand sie entlangging, immer bereit in der nächsten Nische lautlos zu verschwinden. In der Ferne konnte man die rhythmischen Klänge eines Musikstücks und das tiefe Gelächter der Gäste vernehmen. Oft hatte die grüne Frau Gäste in ihren Räumen. Viel seltener einen in ihren Gemächern, wie sie den Raum nannte, der über und über mit Kissen, Decken, Fellen und allerlei anderem Tand gestopft war.


    Einmal hatte ein Sklave sie entdeckt und an den mittlerweile langen Locken vor die Dame und ihre Gäste gezerrt. Mora duckte sich gleich, die Strafe erwartend, doch bevor die Herrin etwas sagen konnte, klatschte ein Gast Beifall und rief laut nach Musik. Er wollte sie tanzen sehen. Das junge Mädchen, welches die ersten Ansätze zeigte, dass es bald eine erwachsene orionische Frau werden würde, tanzte auch gleich liebreizend und schlängelnd über den Teppich. Nichts erinnerte mehr an das vor Dreck starrende Gesicht, aus welchem zwei liebliche Augen angsterfüllt einen Blick auf die Herrin wagten, als man sie aus dem Loch holte. Sie hatte jegliches Gefühl für Zeit und Raum verloren, seit sie in der Obhut der Frau ein doch recht interessantes und erfülltes Leben lebte. So schien es ihr auch nicht falsch, es den anderen Tänzerinnen gleich zu tun und den Gast zu umgarnen. Was sie bei alldem nicht erkannte, war der Sinn und Zweck den dieses Umgarnen mit sich trug.


    Aber nicht lange wird es gedauert haben, als sie mal auf direkte Einladung der Herrin ihre Künste darbot und ein sehr kräftiger Kerl, förmlich nach ihr lechzte. Sie bewegte sich auf ihn zu, wieder fort, lockte ihn mit dem Schwung der Hüfte und die langen Wimpern ihrer Augen schlugen liebäugelnd auf und nieder. Bei einer Drehung fiel ihr Blick auf die Herrin, die ihr lediglich zunickte. Normalerweise war dies das Zeichen, zu gehen, so tanzte sie aus dem Raum. Was sie nicht mitbekam, dass der Kerl hinter ihr her wankte und auf einmal im Gang nach ihr rief... "Hey Mädchen, warte auf mich." Sie drehte sich um und die Lust zu tanzen war wie weggeflogen. Mit ihrer feinen Stimme meinte sie leise "Die Herrin wird es nicht gut heißen, wenn ihr euch in diesem Teil des Gebäudes aufhaltet." Eiligst wollte sie von dannen huschen, aber so betrunken der klobige Kerl auch war, umso erstaunlich schnell war er zu Fuß. Nur mit wenigen Schritten hatte er sie eingeholt und am Handgelenk zurückgerissen und gegen die Wand geschleudert. Das junge Mädchen sackte zusammen und hörte vom Ende des Ganges stimmen, die sich näherten. "He da, ihr habt euch verlaufen." Rief ein Mann, der fast ebenso groß war wie ihr Peiniger, der sich von dem Rufen nicht abhalten ließ und sie grob auf die Beine zerrte. "Ich bin gleich fertig mit der Kleinen..." holte er gröhlend aus, als er auch schon in die Knie ging und sich an Mora festhielt. Flehend blickt er sie an, als wenn er etwas sagen will, aber bricht blutend zusammen und spuckt mit seinen letzten Atemzügen noch einiges von der Körperflüssigkeit gegen die arme Kleine, die im eisernen Griff mit dem Mann zu Boden ging.


    Eine ruhige Frauenstimme spricht auf sie ein "Mein Kind, erlöse ihn. Er ist es nicht wert, und zum Sklaven taugt er auch nicht mehr." Moras Blick hebt sich und neben dem Dolch, den ihr ein paar schlanke Finger hinhalten, kommt das Gesicht der Herrin zu Tage. Freundlich lächelt sie, als würde sie dem Kind ein Spielzeug reichen. "Keine Angst, er ist so gut wie tod. Wenn du es schaffst werde ich eine Überraschung für dich haben." Lächelt sie weiterhin, während ihr orionischer Begleiter starr neben ihr steht und keine Miene verzieht. Mora blickt dem panischen Opfer in die Augen, beginnt beruhigend zu reden, wie sie dann versucht den Dolch durch die harten Verknöcherungen am Brustkorb zu bugsieren und zwar direkt ins Herz, das soll die Sauerei in Grenzen halten. Mit etwas Schwierigkeiten schafft sie das und verzieht keine Miene dabie, wärend der gellende Schrei durch die Gänge nachklingt .