Beiträge von Frey

    Moinsen zusammen,


    weil die letzte diplomatische Konferenz schwer spaßig war, hier nochmal die Chance das in einer etwas anderen Situation wahrzunehmen:


    Siegesfeier zur Eroberung von Allatu an Bord der I.K.S. pIraqSIS, siehe Logbucheintrag.


    Terminumfrage: https://doodle.com/poll/q53zwdy2p2z8s24s


    Wer kommen will kommt, manche Charaktere haben ja einen direkten Bezug - andere müssten sich dann was ausdenken. ;-)


    Bei Fragen meldet Euch gern hier oder im Discord.


    Besten Gruß,


    Frey

    "Sehe ich aus wie das Abendprogramm für irgendeine dieser Trainingspuppen für schlechten Geschmack? Die schmieren sich das Gesicht an und haben bunte Haare! Die Sternenflotte kann sich bücken, dann wissen die wo ich denen irgendwelche Einladungen hinstecken werde!", brüllte sie ihrem Terminal entgegen. "Commander! Wir reden hier von diplomatischen Traditionen, Traditionen die Sie achten werden, wie Sie die Traditionen der Krieger achten! Und Sie werden nicht eingeladen. Sie werden die Sternenflotte einladen, sowie die anderen Verbündeten.", entgegnete ihr das Terminal, in Form eine klingonischen Gesichts. Ein Gesicht, das die Autorität des Klingonischen Diplomatischen Korps verkörperte. Und Valkris dummerweise etwas zu sagen hatte, was sie beachten müsste. "Sie verarschen mich? Ich soll diesen Haufen Dreck von Flachstirnen einladen?", murrte sie dem Terminal entgegen, diesmal mit weniger Gebrüll, ihre Niederlage bereits ahnend. "Exakt! Zeigen Sie der Sternenflotte wie Krieger ihren Sieg feiern. Und bei Kahless! Lernen Sie endlich ein wenig Manieren im diplomatischen Umgang mit anderen Völkern. Sie benehmen sich für einen Commander der Klingonischen Verteidigungsstreitmacht, immer noch mit der Finesse einer getriebenen Targherde."


    Wenn in Valkris Leben bisher eines immer ein treuer Begleiter war, war es die Wut, welche tief in ihrem Bauch wie ein ewiges Feuer brannte. Sie war ihr Antrieb gewesen und sie hatte in ihren Erinnerungen immer das Gefühl gehabt, dass sie eine Form von Beschreibung für dieses warme Gefühl hatte, noch bevor sie überhaupt ihre ersten Worte sprechen konnte. Wut gehörte zu ihr, wie ihr Atem und ihr Herzschlag. In denen Momenten wo ihre Wut aufstieg, war es ein Gefühl maximaler Vitalität. Das ewige Feuer in ihrem Bauch drang bis in ihre Fingerspitzen vor, bis in ihre Zehen und selbst bis in ihre Nasenspitze. Valrkis Blut kochte dann und jeder der sich ihr in den Weg stellte, lag einen kurzen Moment später von ihr vernichtet am Boden.


    Jetzt gab es nur mehrere Probleme: Zunächst war ihr Gegenüber nicht in ihrer Reichweite, um das Problem wie für Valkris üblich, mit dem Kopf durch die Wand zu lösen. Zweitens: War ihr selbst klar, dass sie nur wenig Erfahrung im Umgang mit der Sternenflotte hatte und generell ihr Verständnis für Diplomatie, insbesondere auch zwischen Klingonen nicht das Beste war. Sie war Krieger, sie hatte Augen im Kopf und verstand, dass Ehre und Traditionen eine große Rolle spielten - jedoch auch das sie für andere Zwecke missbraucht oder verwendet werden konnten. Und Drittens, war ihr in den letzten Tagen klar geworden, dass Valkris Plan zwar möglicherweise genial war, jedoch alle Ergebnisse bisher auf wackeligen Beinen standen und so manches Angebot der großen Häuser nicht das war, wofür sie es gehalten hatte. Es war vor allem Politik. Und davon verstand sie im Moment einfach noch zu wenig.


    Also gab es einen der wenigen Momente, bei denen Valkris sich darauf vertagte ihre Wut später auszuleben, jedoch nicht ohne ihrem Gegenüber eine kleine Kostprobe zu geben: "Dann werde ich diese Targherde an rückgradlosen Speichelleckern einladen und ihnen eine glorreiche Siegesfeier bescheren! Sie werden auf allen Vieren heimkriechen und Lieder davon singen!", sprach Sie und "Qapla!", entgegnete ihr der Terminal-Klingone, ehe die Verbindung von jenem beendet wurde.


    So stand Valkris nun allein in der Dunkelheit des Quartiers, nur durchbrochen dadurch, dass das Terminal noch die Meldung über das Ende der Verbindung anzeigte und den Raum so mit dem leichten roten Licht flutete. Und langsam realisierte sie, dass es hier nicht nur um die Sternenflotte gehen würde. Sondern auch die Romulaner.



    LOG-INDEX: loS-vatlh vagh Hut | COMMANDER Valkris | HovpoH: 96350.4240

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    ## PERSÖNLICHES LOG ##


    Demnächst werden die Krieger der Sternenflotte und der Romulaner, die an unserer Seite Allatu erobert haben zu uns kommen. Um den Sieg zu feiern. Einen Sieg der von unseren Händen und Füßen getragen wurde, den wir uns verdient haben.


    Das Diplomatische Korps hat mich explizit damit beauftragt. Auch wenn ich es als Tortur empfinde, sehe ich es als eine wichtige Sache an, diese Leute an unseren Traditionen teilhaben zu lassen.


    Jedoch sehe ich auch noch etwas anderes dahinter: Je mehr wir etwas Offizielles aus dieser Sache mache, desto eher werden wir eines Tages ein Anrecht auf diesen Planeten haben.


    ## EINTRAG ENDE ##


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    Jetzt gab es neben den Vorbereitungen die sie noch durchzuführen hätte und einem Gespräch in dem Valkris dem Alten offenbare müsste, welche Aufgabe sie gerade bekommen hatte, noch eines zu tun. Die Wut zu nutzen. Und dafür hatte Sie bereits eine Idee: Ihre Uniform landete in der Ecke des Quartiers und zog ihre Trainingskleidung an: Sie würde ein paar holographische Romulaner mit der gesamten Energie ihrer Rage vernichten und vielleicht explizit einige der Figuren so modellieren, dass sie aussahen wie ihre zukünftigen Gäste.

    AN: Admiral Mary Charlotte Bowman

    CC: Dr. S'hoyue, USS Garrett

    VON: Lieutenant Commander Hendrikson, Deep Space 12

    BETREFF: Antwort: Terminvereinbarung


    Sehr geehrte Admiral Bowman,


    sehr gerne behandeln wir Ihr Terminanliefen mit höchster Priorität.


    Gern können Sie auf unsere Station kommen - alternativ ist auch ein gemeinsamer Besuch mit Doktor S'hoyue direkt in ihrem Quartier möglich.


    Counselor Aiken informiere ich persönlich.


    Lieutenant Commander Hendrikson

    Medizinische Abteilung

    Deep Space 12

    Ein kleiner Eingriff

    Das Aroma ihres erdigen, süßlichen Schweißes füllte ihr Quartier aus, sowie der Geruch von Blutwein, der langsam - beginnend an ihren Mundwinkeln - an ihrem Gesicht und Körper herunter lief. Die Welt um sie herum drehte sich, in der Form wie Valkris ihre Trunkenheit in vollen Zügen genoss. Noch während sie in großen Schlücken den Kelch an ihren Lippen leerte, ging die leitende Medizinerin mit größter Präzision und Leidenschaft vor. Es war nicht das Wissen oder die Fähigkeiten der Krankenstation, die Valkris in Anspruch nahm - sonst wäre das Gesicht der Klingonin unter ihr kaum von ihren Oberschenkeln eingerahmt. Und auch die fähigen und großen Hände des Wartungstechnikers, der ihre Schultern akribisch massierte, hatte sie heute für andere Zwecke rekrutiert. Doch dies war ihr Sieg, sie würde ihn auskosten.


    Denn das ruhmreiche Ergebnis war - fast - nach Plan verlaufen. Sie hatten Allatu angegriffen, den Boden erobert und waren mit dem Haupt des selbsternannten Kaisers wiedergekehrt. Nichts hatte Valkris dem Zufall überlassen. Als sie auf die pIraqSIS zurückbeamte hielt sie den abgetrennten Kopf in die Höhe, an dem wie perfekt geplant noch das Blut auf die Plattform herunter tropfte, hörbar ploppend mit jeden Tropfen. Sie gab dabei das perfekte Bild einer Kriegerin des Imperiums ab. Valkris tiefrotes Blut lief an mehreren Stellen über ihr Gesicht und trat aus Schnitten an ihrer Rüstung hervor. Die Rüstung war an einigen Stellen versengt und insbesondere eine gut sichtbare Wunde an ihrem rechten Oberschenkel gab den Eindruck eines heftigen Gefechts wieder.



    Pemek, den Chronisten an Bord der pIraqSIS, hatte sie im Vorfeld angestiftet sich mit einigen Leuten genau in jenem Moment ihrer Rückkehr im Transporterraum einzufinden. Das brachte die perfekte Kulisse zustande: Die zurückkehrenden und die von der Schlacht gezeichneten Krieger, grölend jubelnde Klingonen, die ein Siegeslied einstimmten als ihre Helden zurückkehrte und die hochgereckte Trophäe. Der Chronist zeichnete die Bilder auf, in dessen Zentrum in jenem Moment die erhabene und ehrenvolle klingonische Kriegerin stand: Valkris. Das Bild von Ihr, was dann die Runde machte, insbesondere in der klingonischen Propaganda, jedoch auch über die Grenzen des Reiches hinaus, war alles was sie benötigt hatte. Die Aufnahmen in der Gänze, unterlegt durch die heldenhafte Klänge des Gesangs siegreicher Krieger wurden überall ausgestrahlt.


    Einerseits würde man Valkris selbst mit diesem Sieg in Verbindung bringen. In den Zeiten des Lethargie des Reiches, dass gerade keinen großen Krieg führte, eine Garantie für ihren Ruhm. Andererseits würde sie eine andere Wirkung damit erzielen: Jede der Kolonien an der Grenze zum klingonischen Reich, würde diese Bilder sehen. Und jeder würde verstehen, wozu die Klingonen in der Lage waren.



    Wann Valkris jetzt eingeschlafen war, wusste sie schlichtweg nicht mehr. Jedoch musste sie sich kurzerhand von den Armen der beiden Klingonen befreien, zwischen denen sie gerade aufgewacht war. Leise schnarchten die Beiden, als sie durch das Quartier schritt und enttäuscht war, dass der Blutwein in seiner Wirkung bereits nachgelassen hatte. Ihr Körper hatte bereits die Gifte abgebaut, die sie noch vor einigen Stunden hatte willkommen geheißen. Sie blickte kurz an sich herunter und betastete ihr Gesicht. An ihrem rechten Oberschenkel prangte ein großes Regenerationspflaster über jener Stelle, an der sie verwundet worden war. Weitere, jedoch kleinere dieser Pflaster, waren über ihren ganzen Körper und auf ihrem Gesicht verteilt. Warum die Wunden an ihr mit einer massiv beschleunigten Regeneration rapide verschwanden, war Valkris manchmal bereits ein Rätsel gewesen. Vor allem jedoch eine Tatsache, die sie gern hinnahm. So hatte sie sich den Aufenthalt auf der medizinischen Station im Anschluss an das Gefecht direkt gespart, um auch den Eindruck ihrer Stärke nicht zu untergraben. Stattdessen hatte sie sich die leitende Medizinerin an Bord, zu der sie ein besonderes Verhältnis pflegte, direkt in ihr Quartier bestellt.


    Sie nahm auf ihrem Sessel vor ihrem Schreibtisch platz, dessen Lehne und Sitzfläche von einem Fell bedeckt war, dass Valkris besonders schätzte. Nicht aufgrund vom Wert - es war wertlos und aus irgendwelchen zusammengeklaubten Fellen zusammengenäht worden. Nein, weil es ihre Erinnerungen in sich trug - nebst ihrem eigenen Geruch. Und zwei kleine Taschen, in einer ein D'k Tahg, der klassische Dolch der Klingonen. In der anderen eine Disruptorpistole. Für einen Moment genoss sie das wohlige Gefühl, das jene Erinnerungen an das Fell umgab und dafür sorgte, dass die Freude langsam in ihrem Körper aufstieg. Es war ein ähnliches Gefühl wie es ihr zuvor der Blutwein beschert hatte. Von ihrem Bauch aus stieg die Wärme langsam in die entlegensten Winkel ihres Körpers auf, energiereich und belebend.


    Ein Blick auf ihr Computerterminal ließ ihre Mundwinkel ansteigen. Ihr Bild und die Aufnahmen waren überall. Und ihr Nachrichteneingang war mit Botschaften der Gratulation und Angeboten zur Adoption in verschiedene Häuser überschüttet worden. Was als nächstes Folgen sollte, das wusste sie, würde sie jedoch mit ebenso großer Sorgfalt planen müssen, wie sie es bezüglich Allatu getan hatte.



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    ## PERSÖNLICHES LOG ##


    Sieg! - Glorreich haben wir Allatu erobert und den selbsternannten Kaiser abgesetzt. Die Schlacht war brutal, unser Sieg stand auf des Messers Schneide. Und doch haben wir ehrenvoll triumphiert. Nicht zuletzt unsere Kühnheit und Entschlossenheit, hat uns in unseren Herzen geführt. Entschlossenheit, die uns alle belebt hat und dazu führte, dass jeder Einzelne bis an sein Äußerstes gegangen ist.


    Aus meinem persönlichen Kampftrupp habe ich einen Verlust zu vermelden: Korkon. Der sich ehrenhaft in den Tod gestürzt hat, um den Rest des Trupps vor einer Granate zu schützen.


    Was dieser Sieg nun für das Reich bedeutet, mag noch niemand abzusehen. Die Grenzregion wird es nicht stabilisieren, eher noch für Möglichkeiten sorgen. Wie wir diese nutzen können, wird die Zeit zeigen.



    ## EINTRAG ENDE ##


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    Sie deaktivierte ihr Terminal und lehnte sich zurück, sich mit dem Fell eindeckend und ihre Hände in jenen Taschen verschwindend lassend, in der die Waffen steckten. Tief atmete sie ein und aus, weiter das Gefühl der Freude, der Siegesfreude, genießend. Jeder Sieg gab ihr Lust auf mehr, eine Ekstase die ihr weder Blutwein noch andere Vergnügen geben konnten. Nein, es war weitaus intensiver.


    Der Ausspruch "jaj vIghaj" ging ihr durch den Kopf. Den Tag sich zu eigen machen. Das hatte Valkris heute getan. Und weitere Tage würden folgen.

    Kantinengespräche


    Ferasianische Verstärkungen


    Die Rüstkammer auf dem Schlachtkreuzer pIraqSIS zeichnete sich durch die beißenden metallischen Gerüche der unterschiedlichen Rüstungsarten, dem süßlichen Geruch von Ölen, mit denen die Rüstungen behandelt wurden und durch das grelle weiße Licht aus, welches es erleichterte jede noch so kleine Verunreinigung auf jedem der Rüstteile zu finden. Die Geräusche taten ihr übriges, diesem Ort eine besondere Aura zu verleihen. Stimmen, gedämpft - fast meditativ. Ungewöhnlich für einen Raum voller Klingonen. Und das atypisch sanfte Klirren des Metalls der Rüstungen, die mit Sorgfalt von den Kriegern behandelt wurden.


    Mitten in diesem Raum saß Valkris, mit ausgebreiteten Armen, auf einem kleinen Hocker. Um sie herum zwei Mitglieder der Logistikabteilung der pIraqSIS, die sie Stück für Stück von ihren Rüstteilen befreiten. Im Gegensatz zu anderen Tagen jedoch ohne viel Arbeit darin, die Rüstung wieder instand zu setzen. Denn Valkris hatte keinen Kampf im klassischen Sinne hinter sich. Sie hatte an einer taktischen Besprechung teilgenommen. An einer taktischen Besprechung der Sternenflotte, nicht der Klingonen. Wo es normal gewesen wäre, dass ihre Rüstung mögliche Schäden oder Spuren von "Diskussionen" abbekommen hätte. Nein, bei der Sternenflotte. wo ihre einzige Kampfhandlung darin bestanden hatte, den Tisch des Besprechungsraums mit ihrer Faust zu bearbeiten. Unter dem entsetzen Blick des Captains des Schiffs.


    Sie hatte einst an der Akademie die Studie eines klingonischen Wissenschaftlers gelesen, der Forschungen unternommen hatte, wie aus der Anspannung vor einem Kampf, Energie und Fokussierung für einen Krieger gewonnen werden konnte. Ihr hatte das eher philosophisch oder auch religiöse Geschwafel missfallen, der Pathos mit dem der Klingone seine Schrift angereichert hatte. Im Kern steckten jedoch einige interessante Erkenntnisse. Die Konfrontation mit den Ängsten eines jeden Kriegers, die Urinstinkte die ihn ereilte, wie der beste Weg um Geist und Körper für alle Situationen zu stählen. Sie hatte sich heute auch mit etwas konfrontiert, dass in Valkris Ekel hervorrief: Die Diplomatie, das Gehabe, das Verstecken hinter scharfzüngigen Worten.


    Plötzlich musste sie lachen, schwer zur Verwunderung der beiden Klingonen die sich um ihre Rüstung kümmerten - und auch die Heiligkeit der Rüstkammer störend, diesem Ort der Stille. Doch Valkris hatte sich an eine Sache in jener Studie erinnert, die sie immer wieder amüsierte: Ein Patient mit dem der Wissenschaftler zusammengearbeitet hatte, tat sich massiv schwer seinen Ekel gegen allerlei Dinge zu überwinden. Ein Außgestoßener in der klingonischen Gesellschaft. Zur Therapie ging jener Wissenschaftler mit seinem Patienten an den Rand der ersten Stadt und schmierte sich mit ihm gemeinsam den Kot der dort ansässigen Targs ins Gesicht. So oft und so lange bis der Patient endgültig seinen Ekel überwand.


    Valkris hatte ein ähnliches Gefühl heute gehabt und dann doch irgendwann gefallen darin gefunden sich in dieser Runde, bestehend aus Angehörigen der Sternenflotte, Diplomaten und sogar Romulaner zu bewegen. Zu bewegen um ihren Fußabdruck dort zu hinterlassen, nicht das Spiel zu Spielen, was die Leute dort alle beherrschten. Und nicht davor zurückzuschrecken möglicherweise auch einen Fußabdruck auf dem Gesicht einer der Anwesenden zu hinterlassen.


    Ein scharfer Blick gen der beiden Crewmitglieder brachte jene dazu, sich in Angst vor einer möglichen Bestrafung durch Valkris, die erste Offizierin der pIraqSIS, wieder ihrer Arbeit zu widmen. Sie nahm derweil ihr Padd in die Hand und aktivierte es. Es war Zeit den Abend zu erfassen, während ihre Eindrücke noch frisch waren.



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    ## PERSÖNLICHES LOG ##


    Die heutige taktische Konferenz auf der Saratoga der Sternenflotte hat uns die Möglichkeit eröffnet, aus dem Herumrühren in Targscheisse mehr zu Gewinnen als Gestank. Als etwas anderes kann das Zögern der Beteiligten nicht erklärt werden. Selbst über den Namen einer Phalanx zur Ausschaltung der Minen um Allatu haben sie sich gestritten. Wie diese Schwachköpfe es geschafft haben die Föderation in diesem Maße auszubauen, mit jener Geisteshalt, erschließt sich mir nicht. Außer das es andere Völker da draußen gibt, die noch weniger Qualität in ihrer Entschlossenheit aufweisen und die Föderation die Schwäche ausgenutzt hat.


    Es waren Anwesend ein Admiral Bowman, offensichtlich mit dem Kommando über die Operation. Eine Andorianerin, Admiral Nori, welche eine Erscheinung machte, als würde sie den ganzen Haufen mütterlich mit etwas Vernunft führen. Eine Orionerin namens Tarim, die es scheinbar fertig gebracht hat jene Phalanx zu entwickeln, um die Minen auszuschalten. Irgendein Captain der Saratoga, die sich mehr um ihr Mobiliar sorgte, als irgendeinen Beitrag zu leisten. Die Botschafter Naris und Kirsch - Mitspieler die bereits auf der Konferenz vor einigen Wochen anwesend waren. Und ein Admiral der Dolchohren, ein Romulaner. Der nichts besseres zu tun hatte als zu spät zu kommen und dann mit irgendeinem taktischen Gefasel versuchte Eindruck zu schinden.


    Stellen wir uns den Fakten: Wir greifen an, die Sternenflotte schaltet die Minen aus und kümmert sich um Flüchtige. Die Romulaner erobern die Station im Orbit - und uns obliegt der ehrenvolle Erstschlag auf dem Planeten, die Eroberung.


    Diese Möglichkeit ist das einzig ehrenhafte an dieser ganzen Scharade, eine glorreiche Schlacht um das Herz des gesamten Konflikts. Und wir werden die Speerspitze bilden.


    ## EINTRAG ENDE ##


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    "Fragt sich nur, wie wir daraus politisches Kapital schlagen.", dachte Valkris, als sie sich erhob und ihre übliche Uniform überstreifte. Die beiden Crewmitglieder legten ihr unterdessen die leichte Schulterpolsterung an, ehe sie dann in die Stiefel stieg. Die Kampfkraft des Imperiums eingesetzt zu haben, um am Ende nicht mehr als warme Worte eines Verbündeten zu bekommen, war es kaum Wert. Jedoch sah sie vielleicht noch eine Facette nicht, denn irgendetwas dämmerte ihr langsam in ihrem Hinterkopf - doch der Gedanke wollte sich noch nicht formulieren.


    Vielleicht hatte der Alte auf seiner Flughöhe noch andere Pläne, sah etwas hinter diesem ganzen Plan, was es ermöglichte doch mehr zu gewinnen. Vielleicht - oder Valkris selbst würde noch etwas einfallen, mehr aus der Situation zu machen.


    Was auch immer ihr bestimmt war, es war Zeit es herauszufinden.

    Das Valkris Angehörige Klingonischen Verteidigungsstreitmacht, die keine Krieger waren, mit gleichem Respekt oder Unrespekt behandelte, war auf der pIraqSIS ein offenes Geheimnis. Ihr war es - im Gegensatz zu vielen anderen der Krieger - völlig egal, wer dort gerade vor ihr stand. Sie bekamen in ihren Augen entweder "ihren Scheiß erledigt" oder waren Versager. Das es dazwischen Nuancen gab und Valkris die Leute mit den feinen Nuancen steuern konnte, war ihr mittlerweile aufgegangen.


    Einer ihrer Lehrmeister hatte es ihr mit den Worten beschrieben: "Einen Krieger früh in seinem Fehler zu unterweisen, zeigt ihm eine Quelle auf seinen nächsten Kampf besser zu bestreiten. Einen Krieger spät seinen Fehler erkennen zu lassen und ihn dann zu bestrafen, raubt ihm Gesicht und Ehre im Angesicht der Niederlage." Weise Worte. Aus denen sie für sich eine einfachere Weisheit zog: Früh und schnell den Kriegern ihre Fehler mit voller Gewalt aufzeigen, damit die Fehler nicht so groß wurden, dass sie eine Niederlage bedeuteten.


    Welchen Fehler sie hingegen begangen hatte, dass Pator ihr diese Bürde auferlegen würde, war ihr im Moment entgangen.



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    ## PERSÖNLICHES LOG ##



    Brigadier Pator hat mich kürzlich mit einer neuen Aufgabe betraut: Die Targherde aus Sternenflotte, Romulanischer Republik und der Klingonischen Verteidigungsstreitmacht im Velona System für unsere Seite zu koordinieren. Was er sich denkt einen Krieger in die Hallen der Speichellecker zu schicken entzieht sich jeder Form von Nachvollziehbarkeit. Am Ende plagt mich jedoch das Gefühl, dass es halt irgendjemand tun muss und er einen Vertrauten an der Stelle gewünscht hat. Oder das wir hier die ersten Auswirkungen der Politik der großen Häuser im Reich spüren, die den Alten dazu zwingen umsichtig vorzugehen.


    Es bedeutet vor allem zwei Dinge: Erstens, dass ich mich an einer weiteren Tortur von Konferenz oder Besprechung aussetzen muss, deren Qualität sich in etwa einer Runde volltrunkener Krieger annähert, die versuchen eine Oper aufzuführen. Strategisch bedeutet es im Moment jedoch leider auch, dass unsere Geheimmission nach Allatu vorerst pausieren muss.


    Ich hoffe sehr das wir keine schandhaft friedliche Lösung finden, sondern es noch zu einem glorreichen Kampf kommt, den die Situation verdient.



    ## EINTRAG ENDE ##


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    LOG-INDEX: loS-vatlh vagh Hut | COMMANDER Valkris | HovpoH: 96309.0977


    Sie warf das Padd mit dem Logbucheintrag in die Ecke des Quartiers und schnaubte wutentbrannt. Eine andere Erklärung wäre, dass Valkris keinen Fehler begangen hatte. Sondern das Pator erkannt hatte, wie wenig Ehre in dem bevorstehenden Tagen - und vielleicht sogar dem gesamten Velona-Problem - lag. Und er daher Valkris die unliebsame Aufgabe gegeben hatte, sich darum zu kümmern.


    Was auch immer der Wahrheit entsprach - in ihrem Kopf könnte Valkris noch so viel Logik suchen: Die Hitze der Wut floss durch ihre Adern unaufhaltsam wie Lava aus einem Vulkan in die Täler. Auf das Tal der bevorstehenden Besprechung.

    AN: Counselor Aiken

    VON: Lieutenant Commander Hendrikson

    BETREFF: Erneuter Termin


    Hey Counselor Aiken,


    ich benötige da einen neuen Termin - habe leider das nächste Problem. Ha ha!


    Die Schweiz war übrigens toll!


    Lieutenant Commander Hendrikson

    Medizinische Abteilung

    Deep Space 12

    NACHRICHTEN-ID: KDF-SO8879124 | KENNZEICHNUNG: GEHEIM | STERNZEIT: 96303.0388


    VON: Commander Valkris, Erster Offizier der I.K.S. pIraqSIS

    AN: Admiral Bowman, 18. Flotte, Kommado der Eingreifgruppe Velona


    BETREFF: Einladung USS Saratoga

    Admiral Bowman,


    wir werden morgen Abend auf der USS Saratoga eintreffen und sind bereit uns anzuhören, wie sie gedenken uns in diesen Konflikt zu einem ehrenvollen Sieg zu führen.


    Benötigen Sie bereits früher die Unterstützung unserer Krieger, stehen wir ihnen auch bereits heute mit unserer Kampfkraft zur Seite.


    Ehre dem Imperium,

    Commander Valkris

    Erster Offizier

    I.K.S. pIraqSIS

    Klingon Defence Force


    ENDE DER NACHRICHT



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    9219 3651 5530 5892 3446 2395 4528 9452 0203 33181 47252 44395 2344 0345 6761 2349 1345 5145 6789 5781 4512

    NACHRICHTEN-ID: KDF-SO8879124 | KENNZEICHNUNG: GEHEIM | STERNZEIT: 96245.16

    Ihr Quartier auf dem kleinen B'Rotlh Bird of Prey war winzig und spartanisch. Im Vergleich zum Quartier auf dem Schlachtkreuzer pIraqSIS war das eine wahre Leistung, denn dort gab es bereits nicht mehr als das Nötigste. Jedoch immerhin etwas mehr Platz. Und Platz war etwas, was Valkris allein durch ihre Statur brauchte. Hier auf dem Schiff hatte sie bereits Kontakt mit diversen Schotts gemacht, hatte sich ihre Ellenbogen gestoßen oder musste sich in den engen Korridoren an den wenigen Besatzungsmitgliedern vorbei zwängen.


    Was Valkris hingegen mochte war das Persönliche an diesem kleinen Schiff. Binnen weniger Stunden hatte sie alles erkundet, was es an dem Schiff zu erkunden gab. Die Brücke, der Maschinenraum, die verschwindend winzige Messe, eine Entschuldigung von einer Krankenstation und einer kleinen Werkstatt - Korrektur: Werkbank in einer Ausbuchtung eines Korridors. Und überall Spuren der Zeit. In den kleinen Quartieren der Besatzung, die sie sich mit vier Leuten teilen mussten, gab es überall Hinterlassenschaften der vorherigen Bewohner. In das Metall eingeritzte Botschaften, abgesessene Kanten von Sitzgelegenheiten und nur noch die Idee einer Farbgebung an den Wänden.Und es roch bereits nach ihrer Crew und ihr selbst. Normalerweise hatte es immer länger gedauert, bis sich diese Vertrautheit für ihren stark ausgeprägten klingonischen Geruchssinn eingestellt hatte. Hier in diesen wenigen Kubikmetern an Raum, die sie sich alle teilten war es eine Sache von Stunden gewesen.


    Vertrautheit die sie brauchen würden, bei dem was auch immer nun kommen mochte. Irgendetwas zwischen einer massiven Enttäuschung, wenn eine friedliche Lösung für die Allatu-Krise gefunden wurde oder der möglichen Ekstase einer glorreichen Schlacht.


    Valkris konnte das Surren und Klicken der alten Lebenserhaltungssysteme hören, die mehr stöhnten als Rund liefen, während sie die letzten wenigen Sachen in einen gesicherten Schrank an der Wand ihres Quartiers einräumte. Sie schloss die transparenten Türen und dachte einen Moment darüber nach, wie zwei Padds, ein D'k tahg und ein Kommunikator im Moment des Verlustes der künstlichen Gravitation und schneller Manöver, binnen eines Atemzugs zu einem tödlichen Geschoss werden konnten. Sie schüttelte ihren Kopf als ihr klar wurde, wie selbstverständlich es für Sie war diese Routinen einzuhalten. Es war bereits lange in ihre DNA als Offizier der klingonischen Verteidigungsstreitmacht eingearbeitet worden. Und ebenso hatte sie bereits seit langem die Flughöhe für solche Belange verlassen. Sie war kein einfacher Bekk mehr auf der Vorkon, ihrer ersten Stationierung, sondern der erste Offizier eines Schlachtkreuzers und jetzt Kommandant eines Bird of Prey mit einer geheimen Mission.


    Einen letzten Blick schenkte sie dem Quartier: Die Koje, dem gesicherten Schrank, dem Ecktisch mit Stuhl, dem tassenhohen Nahrungsreplikator, der Toilette - die einfach direkt in das Quartier hinein ragte - und als absoluter Luxus für den kommandierenden Offizier, dem taktischer Bildschirm an der Wand. Dann aktivierte Valkris ihren Kommunikator: "pIraqSIS! Beamen Sie mich wieder an Bord!"



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    4528 9452 0203 3381 4752 4495 2344 0345 6761 2349 1345 5145 6789 5781 4512 4567 1234 1345 9123 4675 1239 7893 4567 2135 4565 4195


    ## PERSÖNLICHES LOG ##



    Unser Bird of Prey liegt für die Mission bereit und fliegt zur Zeit getarnt neben der pIraqSIS. Den aktuellen Informationen nach werden wir es bei Allatu mit einem Minenfeld zu tun bekommen, was die Mission nicht einfacher macht. Bei Minen handelt es sich wohl um die unehrenhafteste Art der Kriegsführung die eines Kriegers in keinster Weise würdig ist. Jedoch habe ich auch von irgendwelchen möchtegern Rebellen, angeführt von einem Menschen, nicht mehr erwartet.


    Was mein Blut jedoch zum Kochen bringt, ist die Aussicht auf eine vermeintlich friedliche Lösung der Krise, herbeigeführt durch endlose Gespräche an Verhandlungstischen und dem Austausch von Annehmlichkeiten. Die Bajoranerin von der Konferenz Naris und ein Admiral wollen nochmals zu einem Gesprächen laden. Ich erwarte absolut nichts von diesem Geschwätz, auch wenn ich in Naris immerhin eine Art Krieger sehe.


    Vielmehr sehe ich jedoch die Gefahr das ein solches Vorgehen das Problem nur vertagt. Ich sehe immer noch einen entscheidenden Schlag ins Mark unseres Gegners als die beste Option an, um diese Krise zu unserem Vorteil zu lösen.


    Bei Kahless, möge die Zeit für uns spielen, damit wir uns nicht damit abgeben müssen ohne eine Schlacht unseren Kindern von diese Krise erzählen zu müssen. Und vor allem mögen wir das Zögern ablegen, so sehr es auch Sinn in unserem Verstand ergibt.



    ## EINTRAG ENDE ##


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    9219 3651 5530 5892 3446 2395 4528 9452 0203 3381 4752 4495 2344 0345 6761 2349 1345 5145 6789 5781 4512 4567 1234 1345 9123 4675

    LOG-INDEX: loS-vatlh vagh Hut | COMMANDER Valkris | HovpoH: 96299.9753


    Leider war es während der stetigen Einsatzbereitschaft keine Möglichkeit sich damit abzulenken in der Kantine so lange zu trinken, bis sie umfiel. Ansonsten hätte Sie es vorgezogen, statt wie jetzt vor einem Festmahl einer möglichen Schlacht zu sitzen, mit knurrendem Magen, jedoch abwarten zu müssen bis jemand den Befehl gab, dass das große Fressen beginnen könnte. So hatte Valkris die letzten Stunden damit zugebracht im Trainingsraum der pIraqSIS jede Form von Übung durchzugehen, jeden Muskel in ihrem Körper zu stählen und sich an den Trainingsgeräten zu verausgaben. Bis das Loch in ihrem Magen sie davon abhielt weiter zu machen. Es war noch früh gewesen, als sie dann schweißüberströmt gen Kantine ging und sich ein proteinreiches Mahl, sowie ein Wasser replizierte.


    Die letzte Schicht würde in einer Weile enden und die erste Schicht beginnen, wodurch sich bisher nur wenige Leute in der Kantine aufhielten. Was sie bedauerte, sonst hätte Valrkis sich noch zum glorreichen Abschluss ihres Trainings mit jemandem messen können. Auch fehlten die vielen Stimmen, das laute Gelächter und das klirren der Becher wenn die Krieger anstießen. Stattdessen trat Mora, jene Orionerin die sie sich über den Geheimdienst hatte beschaffen lassen in die Kantine. Stolz und erhaben wie immer, so dass Valkris ihr liebend gern das Gesicht zertrümmert hätte - um diese perfekten Züge, die gepflegten Augenbrauen und diese Farben, die sich die Orionerin ins Gesicht geschmiert hatte, durch eine blutenden Visage zu ersetzen. Jedoch, sagte sie sich selbst, sah sie in der Orionerin auch noch mehr. Nicht nur ein nützliches Gut für Allatu.


    Sie sah sie vielmehr in der perfekten Situation um aus ihr etwas zu machen. Sie war verraten worden, am Boden, ihrer Zukunft beraubt und eigentlich dafür vorgesehen worden bis an ihr Lebensende auf Rura Pente zu schuften. Hier jedoch bot sich eine für Mora opportune Chance: Dieser Zukunft entkommen, sich eine in eine starke und sichere Position zu bringen und sich vom Verrat ihrer ehemaligen Crew zu befreien. Und das doppelt: Wenn sich die Möglichkeit ergäbe, würde Valkris nicht zögern der Orionerin die Hand auf den Abzug eines Disruptors zu legen um ihre alte Crew umzubringen - und gleichzeitig würde sie Mora hier eine Crew geben, mit der sie sich in gegenseitiger Loyalität wie ein Targ im Schlamm suhlen konnte.


    Im Gegenzug hatte Valkris so jemanden, der sie an einer Flanke ergänzen würde, an der sie nicht so gut aufgestellt war. Denn nicht immer würde sie es schaffen ihre Ziele mit dem Kopf durch die Wand zu erreichen. Also winkte Valkris die Orionerin an ihren Tisch und schob ihr ihren Teller hin - ein wenig Diplomatie wäre hier vielleicht ausnahmsweise einmal eine Option.

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    An: Föderation

    Von: Leeroy Jenkins, Herrscher über Velona, Kaiser von Allatu, General der Armee, Admiral der Flotte


    Betreff: Anerkennung der rechtmäßigen Unabhängigkeit vom Allatu im Hoheitsgebiet Velona


    Werte Nachbarn,


    nach dem klaren Wunsch des Volkes von Allatu fordern wir Sie auf die Unabhängigkeit der königlichen Republik Allatu anzuerkennen, mit dem dazugehörigen Herrschaftsgebiet des Velona-Systems.


    Ich biete ihnen derweil gern an unter diplomatischer Immunität ein Treffen zu veranstalten um unsere zukünftigen Beziehungen zu definieren.


    Leeroy Jenkins

    Herrscher über Velona

    Kaiser von Allatu

    General der Armee

    Admiral der Flotte

    Deep Space 12


    Ein neuer Spieler, ein Trill, mischt gerade die Deep Space 12 Fußball-Stationsliga auf.


    Der ohnehin gute Taktische Fußballclub "Quantum Kickers" hat sich so an die Spitze der Tabelle hochgekämpft. Insbesondere das sonst sehr erfolgsverwöhnte Team "Warp 10", bestehend hauptsächlich aus Ingenieuren der Station, hat im letzten Spiel eine herbe Niederlage hinnehmen müssen.


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    Mit Spannung wird das heutige Duell der "Quantum Kickers" gegen die "Tribble Troublemakers" gesehen, dem Fußballteam der wissenschaftlichen Abteilung. Im letzten Spiel gegen die "Redshirt Expendables" gewann die Wissenschaft klar mit 4:1.

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    "Lieutenant Commander Hendrikson!", rief der Transporteroffizier Ihr zu. "Hey! Ähm... anwesend!", antwortete Freya ihm und hob ihre Hand im Wartebereich des großen Transporterraums. Sie machte eine für sie ungewöhnliche Gestalt, ohne die weiße Uniform, gekleidet in einer weiten Stoffhose, sportlichen Schuhen und einem ebenso weitem Pullover mit einer Kapuze daran. Beide Kleidungsstücke waren dunkel, wenn auch ein Band, welches durch die Kapuze geführt war, im hellen weiß eine Akzent setzte. Vor allem aber verschwand sie durch die Kleidungswahl regelrecht im Hintergrund der bunten Vielfalt an Kleidung und natürlich auch Spezies in diesem zivilen Transporterbereich. An einem hochgewachsenen Bolianer mit einem ausladenden Bauch zwängte sie sich lächelnd vorbei, wobei er Freya gar nicht groß zu beachten schien. Vielmehr war der Blauhäutige damit beschäftigt irgendeine interstellare Kreuzfahrt anzupreisen. Als sie nun vor dem Transporteroffizier stand reichte Freya ihm ein Pad mit ihren Daten. Einstudiert betrachtete der Offizier das Pad, ehe er dann lächelte und gen einer der Plattformen deutete: "Plattform 4, Lieutenant Commander... Doktor Hendrikson, Sie beamen auf die S.S. Sureno". "Besten Dank!", entgegnete Freya ihm, winkend, ehe sie dann auf die Plattform trat und mit einem letzten vermeintlich wehmütigen Blick auf diesen Bereich der Station blickte. Einen Moment später wurde sie dematerialisiert.



    Persönliches Logbuch,

    Lieutenant Hendrikson,

    Sternzeit 96264.0355


    Ich habe heute einen sehr besondere Eintrag in mein Logbuch vorzunehmen, denn am heutigen Tage trete ich einen einwöchigen Urlaub an. Es geht auf die Erde, an einen Ort der sich Schweiz nennt. Ich habe diese Empfehlung von Counselor Aiken bekommen, der ich wirklich dankbar bin, wie gut sie sich um meine Belange gekümmert hat. Ich habe eine Kletterausrüstung, warme Kleidung und einen Reiseführer eingepackt.


    Ganz offen muss ich zugeben das ich mich einerseits sehr freue, jedoch auch wahnsinnig neugierig auf die Erde und die Leute dort bin. Ich habe zwar tagtäglich hier auf Deep Space 12 oder in der Vergangenheit mit Menschen zu tun gehabt und war von ihnen umgeben. Wie sie sich auf der Erde jedoch im Geiste von ihren Gegenstücken hier unterscheiden wird interessant werden.


    Also liebes Logbuch und liebe Station - wir sehen uns in der Woche wieder.



    Angekommen in ihrem kleinen Quartier auf der Sureno lehnte Freya sich zufrieden zurück, nachdem sie den Logbucheintrag auf ihrem Pad aufgenommen hatte. Sie teilte ihr Quartier unter anderem mit einer untergewichtigen Rigelianerin, die zwar viel lächelte, jedoch aus ihrem Blick einfach nur hässlich und zerbrechlich erschien. Glücklicherweise war sie gerade beschäftigt irgendein Klatschblatt auf ihrem Pad zu lesen. Sie würde ihre die Arme wahrscheinlich mit Leichtigkeit brechen können, geschweige denn sie kurzfristig und effektiv töten können. Gedanklich war sie schon die Schritte und Griffe durchgegangen, die dafür nötig wären, als ihr etwas anderes in den Sinn kam.


    Ein Admiral, der eine Gefahr darstellen würde. Bei der sie vorsichtig sein müsste. Und bei der sie nicht vermeiden können würde, dass sich ihre Wege kreuzen würden. Und wahrscheinlich auch nicht zur Option greifen könnte sie umzubringen. Freya schüttelte diese Gedanken ab und blickte lächelnd gen der beiden Kinder der Rigelianerin, die gerade zurückkamen und allein durch ihre Intonation große positive Aufregung ausstrahlten, ohne das sie sich ihrer Geister öffnen müsste, um es aus ihren Gefühlen und Gedanken zu lesen.


    Die größte Gefahr die sie gerade für sich selbst sah, war es wieder einmal völlig ohne Kompass in der Welt der Moral unterwegs zu sein, den Freya nie entwickelt hatte. Das war ihr sehr bewusst geworden, seitdem sie sich engagiert hatte wieder in den Geheimdienst zu kommen und ihre Ambitionen bisher von Erfolg gekrönt waren. An irgendwen musste sie sich halten um nicht etwas zu tun, was sie zu einem Monster in den Augen anderer machen würde. Manchmal waren es Freyas Kollegen, andere Offiziere. Ein anderes Mal jemand wie Naris, die einerseits laut ihrer eigenen Aussage schlimme Dinge getan hatte, dann jedoch im nächsten Moment auch eine unendliche Fürsorge und ein schweres Mitgefühl für ihre Umwelt und insbesondere die Personen darin aufbauen könnte, dass Freya sich am liebsten übergeben wollte. Immerhin erschien ihr die Bajoranerin nicht als ein Exemplar, welches das ganze Universum umarmen wollte und sich dann wunderte wenn sie am Ende ein blaues Auge davontragen würde.


    "Die Moral ist immer die letzte Zuflucht von Leuten, die die Schönheit nicht begreifen.", dachte sie stumm, den beiden Kindern zusehend, wie sie nunmehr dazu übergingen sich alles nochmal gegenseitig zu erzählen, statt ihre Mutter damit zu behelligen, der scheinbar das Lächeln in ihre Gesicht eingeprügelt wurde. Was sie in jedem Falle auch nicht hübscher machte. Freya schloss ihre Augen und atmete tief durch, ehe dann das Gerede der Kinder, deren Gefühle und Gedanken langsam zu einem Rauschen im Hintergrund wurden. Einen Moment später war sie eingeschlafen und sie träumte.

    An: Captain M'iaa

    Von: Lieutenant Commander Hendrikson


    Betreff: Urlaubsgesuch


    Captain M'aa,


    nur nochmal kurz zur Erinnerung, ich bin jetzt eine Woche im Urlaub. Ich wünsche Ihnen und der Crew das Beste. Sie merken bestimmt gar nicht das ich weg sein werde.


    Tja und hey, bitte geben Sie meinem Stellvertreter eine Chance. Er ist zwar ein guter Arzt, jedoch wächst er noch mit den Aufgaben eine Station zu verwalten. Und wenn gar nichts mehr gehen sollte, wenden Sie sich an Lieutenant Radihl. Die hat einfach immer den Überblick was passiert und was getan werden muss.


    So, bis dahin alles gut und ich habe das schonmal gelernt für meinen Urlaub: Grüezi! So sagt man das dort es für mich hingeht.


    Lieutenant Commander Hendrikson

    Medizinische Abteilung

    Deep Space 12

    AN: Lt. Jimmy Lasorsa

    VON: Lieutenant Commander Hendrikson

    BETREFF: Unser Gespräch bezüglich Kadett Standing Bear


    Sehr geehrter Lieutenant Lasorsa,


    vielen Dank für Ihre Nachricht und unser Gespräch.


    Ich stimme Ihnen zu, dass die Teilnahme am Trainingsprogramm des Kadetten in Verbindung mit einer Therapie bei einem Counselor, große Chancen darauf hat seinen Genesungsprozess zu beschleunigen.


    Ich stelle dem Kadetten daher die Teilnahme am Trainingsprogramm unter ihrem Kommando frei.


    Lieutenant Commander Hendrikson

    Medizinische Abteilung

    Deep Space 12

    AN: Commander Sarush

    VON: Lieutenant Commander Hendrikson

    BETREFF: Kadett Standing Bear


    Sehr geehrter Commander Sarush,


    ich muss Sie leider darüber informieren das Kadett Standing Bear bis auf Weiteres dienstuntauglich ist.


    Lieutenant Commander Hendrikson

    Medizinische Abteilung

    Deep Space 12