Zugriff auf Datei Echo-9, Betreff „Obelisk Trägerschiff“ angefordert
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Öffne Datei: Logbucheintrag Lieutenant Jenassa Thain – Sternenzeit: 91018.869
ZitatAlles anzeigen[…]hatte ich heute die Gelegenheit, das fremde Trägerschiff zu inspizieren, welches das Marine Corps hier angeschleppt und in der Schiffswerft abgeladen hat. Seit einem Monat liegt das Ding nun im Dock und blockiert uns massiv bei den Wartungsarbeiten. Die wissenschaftliche Abteilung ist ganz besessen von dem Schiff und konnte bisher erfolgreich gegen meine Proteste ankämpfen. Ich kann es ihnen nicht verübeln. Wie oft kommt man schon mal in den Genuss, eine derart fremdartige Technologie aus nächster Nähe zu studieren? Dennoch werde ich mich nicht beklagen, wenn das Oberkommando der Sternenflotte beschließt, es endlich von dieser Grenzstation wegzuschaffen und in einem vernünftigen Labor auf Jupiter oder den Utopia Planitia-Werften weiter zu forschen.
Wir bereiten das Trägerschiff, das von der Sternenflotte zurzeit mit dem Rufnamen „Obelisk“ gekennzeichnet wurde, auf die Übergabe an das Kommando vor. Ich hatte in den letzten Wochen schon eine Menge fremdes Material in den Händen, aber das hier kommt nicht an den verbrannten Schrott heran, welchen mir das Marine Corps ununterbrochen vor der Tür ablegt. Dennoch ist es auf den zweiten Blick weniger fremdartig, als man annehmen würde. Die Wissenschaftler würden mir da vermutlich nicht zustimmen. Aber der Vorteil eines photographischen Gedächtnisses ist die Fähigkeit, sich problemlos alle Eckpfeiler einer funktionierenden Infrastruktur eines Raumschiffes einprägen zu können. Ich habe in meinem Leben eine Vielzahl von Schiffen besucht und war mehr als aktiv an deren Zerlegung und Wiederzusammensetzung beteiligt. Und hier konnte ich mich schnell zurechtfinden. Auch wenn die Gänge teils ungewöhnlich verschachtelt sind, besitzt das Schiff doch eine Kommandozentrale, einen Maschinenraum und alles, was man sonst auf einem Raumschiff erwarten würde. Seine Herkunft mag uns unbekannt sein aber ich bin mir sicher, dass seine Erbauer weit ab von dem sind, was humanoide Rassen als „fremdartig“ bezeichnen würden.
Ich habe keine Ahnung, mit welchen Konflikten sich die Erbauer dieses Monstrums auseinander setzen mussten, aber sie waren auf einiges vorbereitet. Ich erinnere mich, was wir für einen lächerlichen Aufwand betreiben mussten, um dieses Ding überhaupt in das Dock zu bekommen, so gewaltig sind die Ausmaße. Die Legierung und innere Struktur lassen darauf schließen, dass es dafür konzipiert wurde, lange allein in potenziell feindlichem Territorium auszuharren. Dieses Schiff ist so groß, dass es anhaltenden Beschuss einfach wegstecken könnte. Aber auch der Warpkern bietet mehr als genügend Leistungspotenzial, um ein beeindruckendes Verteidigungsgitter aufzubauen. Um seine Fähigkeiten aber objektiv beurteilen zu können, bedarf es weiterer Tests – deren Ergebnisse ich mir aber in Kopie aushändigen lassen werde.
Ein Schiff dieser Größe wäre problemlos im Stande, an die 3.000 Besatzungsmitglieder unterzubringen. Allerdings habe ich nur wenige Räumlichkeiten gesehen, die man als ein Mannschaftquartier definieren könnte. Es ist gut möglich, dass die Obelisk-Klasse nur von einer Rumpfcrew besetzt wurde und alle rudimentären Prozesse maschinengesteuert abliefen. Das Schwärmer-Verteidigungssystem würde diese Theorie unterstützen. Wenn ich noch dazu komme, werde ich dahingehend weitere Untersuchungen anstellen… am besten, bevor die Wissenschaftler dieses System leichtfertig adaptieren. Ich lasse mich von einem Haufen Theoretiker doch nicht arbeitslos machen.
Die Blauhemden zumindest scheinen von den Fähigkeiten der Obelisk mehr als überzeugt zu sein. Ich persönlich bin da skeptischer. Obwohl wir keine Ahnung haben, wer dieses Schiff gebaut hat oder wie alt es wirklich ist, kommt es mir heute wie eine Antiquität vor… nun, vielleicht sollte sich es anders formulieren…
Gehen wir davon aus, dass das Schiff tausend Jahre und älter ist, dann war es seiner Zeit wahrscheinlich weit voraus. Und ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass es noch vor 50 Jahren jedes Schiff der Föderation in die Tasche gesteckt hätte. Wie würde Cardassia heute aussehen, hätte mein Volk oder das Dominion während des Krieges über eine derartige Waffe verfügt?
Aber heute? Im Direktvergleich wirkt es weit weniger beeindruckend. Transwarptechnologie, autonome Verteidigungssysteme, Antimaterie-Strahlenwaffen… Die Sternenflotte hat in all diesen Sparten in jüngster Zeit enorme Fortschritte gemacht. Wir sind diesem Schiff technologisch ebenbürtig, doch frage ich mich, welche Fortschritte seine Erbauer wohl in all der Zeit gemacht haben? Der Gedanke bereitet mir Magenkrämpfe…
Computer, Aufzeichnung beenden.
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[Stand: 16.01.2014]