Sternenflottenranggefüge



  • Realität:


    Da sich die Sternenflotte an der Marine der US und UK Streitkräfte orientiert kommen wir gleich schon beim Anfang an das erste: „davon kann man ausgehen.“


    Das Ranggefüge der Nato-Streitkräfte allgemein sieht folgende grobe Staffelung vor:


      Sonderverfügung

      (Extrem selten, hat eigentlich nur Verwendung bei Spionage oder verdeckten Operationen bei welchen der Oberbefehlshaber der ausgewählten Truppe einen direkten Befehl überstellt, der theoretisch alle anderen außer Kraft setzen kann, was aber noch seltener vorkommt, weil alle zukommenden Einheiten zur Beihilfe sowieso verpflichtet sind)


      Position


      (Der „Anführer“ oder das berühmte „Privileg des Kommandos“ – ein Kapitän eines Schiffes hat den Befehl über das Schiff, bis er offiziell abgelöst wird oder sich so verfehlt, dass ihm das Kommando entzogen wird, auch wenn ranghöhere Offiziere an Bord sind)


      (Offiziere im Stab eines Stabsoffiziers)


      (Dies findet heutzutage keine Anwendung mehr, ist jedoch eine der sagen wir „stillen Bestimmungen“ – es ist auch keine Tradition. Es steht irgendwo auf einem Papier und „könnte“ angewendet werden. Den Ursprung hat dies meines Wissens im Freibeutertum früherer Tage. Ehemalige Piraten erhielten von der spanischen und englischen Krone Freibeuterbriefe, die sie offiziell zu Piraten im Dienste der Krone machte. Dazu brauchte man auch einen militärischen Rang. Manche dieser Freibeuter entschieden sich im Kanonendonner einer Seeschlacht manchmal zu fliehen oder die Seite zu wechseln. Insofern konnte ein Offizier aus dem Stab des Admirals oder Commodore, den man in einer heiklen Schlacht an Bord als „Beobachter“ einsetzte, im normalen Seebetrieb nicht, den Freibeuterkapitän sofort „ablösen“ - auch wenn der Offizier nur ein Lieutenant war usw. – heute kommt das nicht mehr wirklich vor)


      Rang


      (selbsterklärend: Admiral ist mehr als Private)


      Dienstalter

      (Greift bei Ranggleichheit - hier zählt nicht das biologische Alter, sondern die „im Dienst verbrachten Jahre“. Ergo jemand der schon 10 Jahre Captain ist steht im Rang formal höher als jemand der 4 Jahre Captain ist, auch wenn der erste vom Lebensalter jünger ist als der zweite. Das ist bei allen Ranggleichheiten so)



    Sternenflotte:


    Aus den Erfahrungen mit Star Trek kann man davon ausgehen, dass folgendes ebenso ist.


      (Sonderauftrag)


      Position


      Rang


      Dienstalter



    Hier mit Fallbeispielen veranschaulicht um es praxisnäher zu machen.
    Bedenken muss man, dass es hier auch durchaus Ungereimtheiten gibt.




    Außeneinsätze:



    Taktische Direktive 36 (VOY: Unimatrix Zero)



      „Ein Captain darf sich mit einer feindlichen (!) Macht nicht einlassen oder sie angreifen ohne den Schutz eines Sicherheitsoffiziers“


      Da sind wir schon im Land der Interpretation als Deutsche. Im englischen heißt es ENGAGE, was in den meisten Fällen mit Angriff zu tun hat, jedoch auch „sich einlassen mit“ etc. bedeuten kann – Betonung liegt jedoch auf dem feindlich.



    Sektion 12, Paragraph 4 (Star Trek Nemesis)


      Ein Captain „soll“ kein Außenteam anführen.


      Hier gibt es kein direktes Zitat, Data weist Picard darauf hin, dass ein Captain nicht das Kommando über ein Außenteam übernehmen „sollte“. Sinnvoll wird es dadurch, dass in TNG Riker auch meist das Kommando über ein Außenteam hatte – jedoch nicht immer. Und in TOS war es stets Kirk als Captain. Da gab es wohl eine Änderung dank vieler toter Redshirts.



    Ungenannt (Neuer Star Trek Film 1)



      Ein Captain und ein erster Offizier dürfen sich nicht gleichzeitig in einem Außenteam befinden.


      Erwähnt von Spock gegenüber Kirk. In TOS war es aber anscheinend egal.



    Ungenannt (ENT: First Flight)


      „Ein Captain darf das Schiff nicht unbeaufsichtigt zurücklassen.“


      Also mindestens ein Crewman oder in die Luft jagen.



    General Order 15 (Star Trek 2: The Wrath Of Khan)


      “Kein Flagoffizier (Commodore und höher) darf sich in gefährliches Gebiet beamen ohne bewaffnete Eskorte.“




    Schiffskommando:



    Captainstradition (VOY: Caretaker, DS9: Behind The Lines)


      Unabhängig von seinem Rang, spricht man den Kommandierenden eines Schiffs im Dienst mit “Captain” an. Es wird erwähnt, dass dies mehr eine Tradition, als ein Befehl ist.



    Sternenflottenorder 104, Sektion B, Paragraph 1-A (TOS: Doomsday Machine)


      „In Abwesenheit eines Captains kann ein Flagoffizier (Commodore und höher) das Kommando übernehmen, wenn er es für nötig erachtet.“


      „Für nötig erachten“ lässt wieder viel Spielraum.


    Sternenflottenorder 104, Sektion C (TOS Doomsday Machine)


      „Sollte es unumstößlich beweisbar sein, das der Flagoffizier, welcher das Kommando übernommen hat physisch oder psychisch untauglich für das Kommando ist kann der anwesende ranghöchste Offizier ihm das Kommando entziehen.“


      Mit dem Zusatz, dass vom medizinischen Offizier ein Gutachten nachgereicht werden muss.


    Sternenflottenorder 28455 (Neuer Star Trek Film 1)



      Formeller Ablösungsbefehl für das Kommando über ein Schiff bei einem Captainswechsel.


      Beispiel: „Laut Order 28455 ausgestellt von XY übernehme ich das Kommando über die U.S.S. XY.“


    Regulation 619 (Neuer Star Trek Film 1)


      „Ein kommandierender Offizier muss sein Kommando abgeben, wenn die derzeitige Mission ihn emotional kompromittiert oder es ihm unmöglich ist rationale Entscheidungen zu treffen.“




    Schiffskampf:



    Regulation 191, Artikel 14 (VOY: Equinox)



      „In einer Kampfsituation, an welcher mehr als ein Schiff beteiligt ist fällt das Kommando dem Schiff mit der taktischen Überlegenheit zu, solange kein höherer Offizier übernehmen kann.“


      Also wenn ihr zufällig in einen Kampf geratet prügelt euch Captains, wer gerade taktisch besser da steht oder ansonsten immer den Admiral mitnehmen. Jedoch wieder ein nettes Beispiel von Position, ein ernannter Geschwaderkommandant ist in jeder geplanten Schlacht notwendig.





    Medizin:



    Regulation 121, Sektion A


      Der leitende Mediziner vor Ort (und NUR der) kann Offiziere und Mannschaftsmitglieder des Dienstes entheben unabhängig vom Rang, wenn er der Meinung ist, dass die Person nicht mehr dienstfähig ist oder sich durch unethisches Verhalten strafbar macht.


      Den genauen Wortlaut hören wir in VOY: Persistence Of Vision
      „Der medizinische Offizier steht in Gesundheitsfragen im Rang über dem Captain.“


      Das kommt in zig Folgen vor, das “unethisch und strafbar“ in TNG The Lonely Among Us.


      Ein Sternenflottenoffizier kann vor ein Militärgericht gestellt werden, wenn er diesem Beschluss nicht nachkommt. (VOY: Year Of Hell 2)


    Ungenannt (TOS: Turnabout Intruder)


      „Der leitende medizinische Offizier eines Schiffs kann jederzeit eine Untersuchung eines Crewmitglieds, den Captain eingeschlossen, veranlassen, wenn Zweifel über den Gesundheitszustand bestehen.“


    Schweigepflicht (VOY: Fury)


      „Ein Captain kann einem Arzt nicht befehlen die ärztliche Schweigepflicht zu brechen. Eine Ausnahme besteht, wenn die Sicherheit des Schiffs bedroht ist.“


    „Krankenhauswahl“ (DS9: It’s Only A Paper Moon)


      “Ein Offizier der längerfristig aus medizinischen Gründen ausfällt kann sich den Behandlungsort aussuchen.”



    Sex mit unbekannten Spezies
    (VOY: The Disease)



      „Jegliches Sternenflottenpersonal muss sich die Autorisierung seines kommandierenden Offiziers einholen, als auch die Freigabe des leitenden medizinischen Offiziers, bevor intime Beziehungen mit unbekannten Spezies eingegangen werden dürfen.“


      Nichts darf man…





    Sonderfälle:




    Einsicht in private Logbücher (VOY: Repression)


      Tuvok erwähnt gegenüber Kim, dass er als Sicherheitschef Einsicht in private Logbücher nehmen darf.
      Bedingung: Gefahr für Schiff, Station oder Crew


    Reserve Activation Clause (Star Trek 1: The Motion Picture)


      Möglichkeit ein ehemaliges Mitglied der Sternenflotte in einer Notsituation auf bestimmte Zeit wieder in Dienst zu stellen.


      Sieh auch Paris in VOY: Caretaker.



    Buch 19, Sektion 433, Paragraph 12
    (TOS: The Galileo Seven)


      Hochrangige Sternenflottenoffizielle (Botschafter etc.) können in Ausnahmen Offizieren der Sternenflotte direkte Befehle geben. Fragt sich was genau diese „Ausnahmen“ sind. In der Folge geht es dem High Commissioner Ferris darum, dass seine Mission dringender ist als eine Rettungsmission.


      Welches „Book“ ist eigentlich gemeint?


    Buch 19, Titel 15


      Hochrangige Sternenflottenoffizielle können unter bestimmten Voraussetzungen den direkten Befehl über ein Schiff übernehmen – „bestimmte Voraussetzungen“, also wenn der Kaffee droht kalt zu werden, man weiß es nicht.


    Zu den zwei vorangehenden gibt es in TNG: The Measure Of A Man einen Bezug, wenn auf einem Bildschirm unter SFR-06-8342-9322 „Special Authority for Starfleet Diplomatic Corps“ steht. SFR steht hierbei für Starfleet Regulation – na immerhin wissen wir, wo wir es nachlesen können.



    Direktive 101
    (VOY: Meld)



      „Ein Individuum, dass eines Verbrechens beschuldigt wird, hat das Recht die Aussage zu verweigern.“ (auch wenn ihm befohlen wird etwas zu sagen!)


    Regulation 7, Paragraph 4 (TOS: The Omega Glory)


      Bei einem Vergehen oder Verbrechen muss sich ein Offizier selbst als unter Arrest stehend betrachten bis ein anderer Offizier ihn unter Arrest stellt. (Interessanter Fall von „verhafte dich selber.“)





    Befehlsgewalt allgemein:




    Hierzu gibt es keine direkte Bezeichnung, jedoch hört man in allen Serien ständig folgendes:

    „XY übernehmen sie das Kommando.“ / „XY übernehmen sie.“


    Dies ist ein direkter Befehl und eine Positionszuweisung. Hier greift auch Position vor Rang. Ernennt der kommandierende Offizier also den Fähnrich zum Kommandanten, kann er das auch wenn zehn Lieutenants da stehen – wird aber in der Realität wohl nie geschehen.


    „Ich übernehme das Kommando.“ / „Ich löse sie ab.“


    Formelle Übernahme des Kommandos. Wie wir hier sehen gibt es dazu einige Sonderfälle, geht aber in der Regel nach dem normalen Rangprinzip von statten.


    Wichtig: Tuvok erwähnt in einer Folge, dass bei der Übernahme eines Schiffs zwei Offiziere laut Vorschrift als Zeugen beiwohnen müssen (wenn noch welche am Leben sind um das zu machen). Leider habe ich die Folge jetzt nicht gefunden, wer sie hat, bitte melden.






    Extremfälle:




    Sternenflottencharta, Artikel 14, Sektion 31 (ENT: Divergence)



      Im Falle unabwendbarer Gefahr ist die Anwendung „außergewöhnlicher Maßnahmen“ gestattet.


      Hier handelt es sich um den Schutz der Crew vor Gefahr, aber wer weiß schon ob sich das auch auf Kommandos auswirken kann.


      Höchst interessant ist es, dass es in der Sternenflottencharta (!) steht und diese Anweisung im Abschnitt Sektion 31 (!) zu finden ist – ist das das offizielle Mandat für Sektion 31? Direkt sichtbar, damit man es deswegen übersieht?



    General Order 13
    (Star Trek 1: The Motion Picture)


      Evakuierungsbefehl für das Schiff. Position egal, Rang egal – alle raus!

  • Man muss sich nur ein wenig mit dem Militär an sich auseinander setzen.
    Die Vorschriften ubd Vorgesetzten Verordnungen sind überall gleich.


    Danke für deine Mühe, sieht gut aus ;-) ich halte mich selbst immer an dass was mir das Militär beigebracht hat und ich seit Jahren praktiziere.

  • Gute Aufstellung, hat mir sehr gefallen und eine gute Referenz für das RP.
    Ich erinnere mich, dass es im RP schon mal eine Diskussion gab, wer das Kommando über ein Team hat, ob der Captain rangniederen Offizieren das Kommando über ranghöhere Offiziere geben kann, und ob ein Außenteam ohne mindestens einen Lt. Commander im Team überhaupt rechtens ist.


    Ein weiteres gutes Beispiel dafür, dass Position über Rang steht, findet sich in der TNG Folge (deren Name mir nicht einfällt), in der Cpt. Picard dem unstudierten Fähnrich ehrenhalber Wesley Crusher das Kommando über ein Team von Wissenschaftlern gibt. Als diese ihn nicht ernst nehmen (ihm so eindringlich von einem Befehl abraten, dass er ihn zurück nimmt), empfiehlt Picard hart zu bleiben. "Sie führen sie an, sie haben das Kommando."
    Als Wesley auf seinem Befehl besteht, sagt der angesprochene Wissenschaftler (ich glaube lt. jg) einfach nur "oaky" und macht es (und natürlich war das des Rätsels Lösung für die Folge).

    Dann, von Kriegen erlöst, wird sanfter die störrige Menschheit; (...)
    mit Stahl und klemmenden Riegeln geschlossen
    Bleiben die grausigen Tore des Kriegs; des ruchlosen Wahnsinns
    Dämon, rücklings gefesselt mit hundert ehernen Banden,
    hockt über grausen Waffen und knirscht mit blutigem Munde.
    - Vergil, Aeneis 1. Buch

  • Die Antwort ist simpel...wenn der Kommandierende Offizier befiehlt, du leitest das Aussenteam, dann machst du das und alle haben sich daran zu halten, wenn nicht kommt die Brig, degradierung oder Entlassung.


    Wenn jemand die Fähigkeiten hat, kann man ihn befehlen diese zu nutzen.
    Oder wenn jemand die Fähigkeiten ausbauen soll um sich zu verbessern ebenfalls.


    Ich verweise noch einmal auf die Vorschriften der Vorgesetzten Verordnung des Militärs...Kann man sogar Googeln mittlerweile, da steht alles genau so drin

  • Das Dienstalter spielt übrigens keine wirkliche Rolle, ein Crewman kann bereits 30 Jahre dabei sein, der frische Ensign hat dennoch die Befehls Gewalt ;) das spielt bei gleichem Dienstgrad eine Rolle und auch nur WENN es um extreme Situationen oder Beurteilungen geht

  • Vielen Dank für die tolle und positive Resonanz! :)


    An Damar: Natürlich hast du Recht. Das Dienstalter spielt nur eine Rolle bei Ranggleichheit. Ich habe das nochmal explizit an betreffender Stelle herausgestellt, damit es keine Missverständnisse gibt.

  • Einen Sonderfall könnte es allerdings doch innerhalb der Technik geben, dass ein niedrigerer Dienstgrad Weisungsbefugt gegenüber Höherrangigen ist. Sollte der Vorgesetzte direkt in eine neue Position gesetzt worden sein, ohne Erfahrung oder Hintergrundwissen, könnte ein niedrigerer Dienstgrad ihn anweisen was er zu tun hat, bis die entsprechende Erfahrung und Handlungssicherheit da ist.


    Ich geb einfach mal ein einfaches Beispiel aus meiner Berufserfahrung. Ich bin Obermaat bei der Marine und ausgebildeter Flugwerkmechaniker an der P-3c. Ich bekomme immer wieder frisch ausgebildete Obermaate und Oberbootsmänner an die Hand und soll denen effektives Arbeiten und Verhalten am Luftfahrzeug beibringen. Gegenüber der Obermaate ist das kein Thema, da ich dienstälter bin, bei den Bootsmännern oder Oberbootsmänner bewege ich mich 1-2 Ränge niedriger. Trotzdem bin ich den Bootsmännern Weisungsbefugt und sie müssen meine Anweisungen befolgen. Das ganze gilt natürlich nur im technischen Bereich und sobald es um militärische Entscheidungen ginge, bin ich wieder raus.


    Ich weiß nicht in wie weit es in den Serien Präzedensfälle diesbezüglich gibt, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass es innerhalb der Sternenflotte auch so laufen könnte.

    Hoffnung ist der erste Schritt auf dem Pfad zur Enttäuschung!

  • Im Rahmen der eigenen Aufgaben kann es schon vorkommen daß man eigentlich ranghöheren Offizieren Anweisungen erteilen kann und sogar muss. Beispielen wären der Sicherheitsdienst oder medizinisches Personal, das im Rahmen seiner Aufgaben auch ranghöheren Personen Anweisungen erteilen kann, solange das zur ordentlichen Ausübung der eigenen Aufgaben notwendig ist und ein triftiger Grund vorliegt.

    ___________________________________________


    "Was soll man noch über einen Tag sagen, an dem man vier wundervolle Sonnenuntergänge gesehen hat."

    John Glenn, Astronaut (1921-2016)

  • Hallo,


    das du deinen dir zugewiesenen Oberbootsmännern Weisungsbefugt bist ergibt sich aus den Vorschriften. Du wirst ihnen als Ausbilder/in vorgesetzt. Lass mich lügen, glaub Paragraph 5, der Vorgesetzten Verordung. So ist es zumindest beim Heer. Wenn du einen Vorgesetzten vor die Nase gesetzt bekommst, muss und sollte der genügend Fachwissen und Kompetenz haben. Den kannst du dann noch, je nach persönlichen Verhältnis, Ratschläge geben, hast aber ansonsten keinerlei Befehls- und Weisungsbefugnisse.


    Lasse mich aber auch gerne belehren, da meine Zeit 20 Jahre zurück liegt :);)

  • Wie das genau nach Vorschrift bei uns umgesetzt, kann ich leider nicht genau sagen. Allerdings gilt die Faustregel: unausgebildetes oder frisch ausgebildetes Personal hat den Anweisungen zu folgen, die erfahrenes ausgebildetes Personal erteilt, unabhängig vom Dienstgrad.
    Es mag sein, dass das bei uns in einem Ordnungs- und Verfahrensbefehl (je nach Flugplatz unterschiedlich) geregelt ist. Ich geb zu, ich habe mich noch nicht mit der Rechtsgrundlage diesbezüglich auseinander gesetzt. §5 ist korrekt in diesem Fall: Vorgesetzter aufgrund besonderer Anordnung
    Will man es ganz vage auslegen würde auch §3 Vorgesetzter mit besonderem Aufgabenbereich zählen.


    Da sich die Sternenflotte an den heutigen Militärs mit Rangordnungen orientiert, kann ich mir gut vorstellen, auch dort solche regelungen zu finden. Aber eigentlich trifft die Aussage mit dem Ausbilder schon zu, soweit habe ich dabei gar nicht gedacht und dann ist die Sache eindeutig.

    Hoffnung ist der erste Schritt auf dem Pfad zur Enttäuschung!

  • Zitat

    Allerdings gilt die Faustregel: unausgebildetes oder frisch ausgebildetes Personal hat den Anweisungen zu folgen, die erfahrenes ausgebildetes Personal erteilt, unabhängig vom Dienstgrad.


    Diese Aussage ist so pauschal, wie sie falsch ist.


    Grundsätzlich gilt §1 Abs.1 VorgV, die auch innerhalb der §§ 2 und 3 VorgV Anwendung findet.


    Ein Unteroffizier, so erfahren er auch sein mag, hat den Befehlen seines direkten Vorgesetzten (Offizier, Feldwebel) folge zu leisten. Es kommt nicht darauf an ob dieser die Vorgesetzteneigenschaft erst einen Tag oder bereits 15 Jahre inne hat.


    Die Vorgesetzteneingeschaft leitet sich aus dem Dienstposten ab welche an einen Rang gebunden ist. Wofür eine entsprechend Ausbildung die Voraussetzung sit um diesen Rang (u. ggfls den Dienstposten) zu bekleiden. Erfahrung ist keine Eigenschaft der VorgV, aus welche man irgendeine Befehlsbefugnis ableiten kann.

  • Hallo,


    das ist nicht richtig. Wenn Maat Dosenkohl als Ausbilder befohlen wird, hat in dieser Zeit sogar Captain Blaubär sich zu fügen, bis Maat Dosenkohl fertig ist. Solange der Befehl gilt, hat Maat Dosenkohl das sagen. Was sich danach aber wieder umkehrt, wenn Captain Blaubär's Ausbildung beendet ist. Dann kann aus Maat Dosenkohl je nach Charakter des Captain Blaubär auch ein ganz armer Schütze Arsch werden. Also bring hier keine Paragraphen durcheinander.

  • Um mal jetzt über Star Trek zu sprechen und nicht über die Bundeswehr:
    Es gibt einen ganz klaren Präzedenzfall: Wenn der Captain (wahrscheinlich ein Vorgesetzter im Allgemeinen), ein Besatzungsmitglied zum Leiter eines Teams ernennt, hat er Befehlsgewalt über dieses Teams (wahrscheinlich im Rahmen der Aufgabe dieses Teams).


    In der Folge 2x15 (Pen Pals/Brieffreunde) macht Captain Picard Fähnrich ehrenhalber Wesley Crusher zum Kommandanten über ein wissenschaftliches Team älterer, erfahrener, studierter Offiziere.
    Als Wesley sich beschwert, dass diese ihn nicht ernst nehmen, erinnert ihn Picard daran, dass er als Kommandant die Befehle gibt und als er auf seinen Befehl besteht, gehorcht das Team ohne weitere Diskussion.


    Wir haben also ein klares kanonisches Beispiel: Wenn ein Besatzungsmitglied (und sei er nur Fähnrich ehrenhalber, ohne formale Ausbildung, was meines Erachtens unter Crewman stehen sollte) das Kommando über ein Team erhält, ist er in dem Team der Befehlshaber.
    Wenn Captain Brannigan Crewman Muppo als Befehlshaber einer Gruppe von Commandern vorsetzt, haben diese ihm zu gehorchen.
    Und wir haben Beispiele in der Zivilisten (in der Regel Wissenschaftler) Befehls- oder Verfügungsgewalt über Sternenflottenpersonal oder sogar ganze Raumschiffe erhalten (z.B. ST2: Dr. Marcus erhält im Rahmen ihrerForschungen die Erlaubnis die Reliant durch die Gegend zu schicken auf der Suche nach toten Planeten, wodurch der Plot von ST2 überhaupt erst ins Rollen kommt).

    Dann, von Kriegen erlöst, wird sanfter die störrige Menschheit; (...)
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  • Max hat da recht, auf Star Trek umgemünzt(Jake das hat nichts mit der Bundeswehr an sich, sondern mit JEDEM Militär dieser Welt zu tun ;) woran sich die Sternenflotte ausmacht) wenn der Captain zu dieser Ausbildung Befohlen ist und ein Petty Officer diese eben hält, hat er die Befehle(nach Prüfung auf Rechtmäßigkeit) auszuführen, ansonsten geht es hier auch um Befehlsverweigerung.


    Wenn Ihr fragen zu dem Quark habt^^ dann fragt mich, ich kenne das Zeug in und Auswendig und habe da schon das ganze Zeug für meine LARP Gruppe im Star Trek daheim, also wenn ihr interessiert seid ;) einfach schreiben ich gebe es gerne als Muster raus, bzw stelle es ins Forum.

  • Ich bemerke das sich in dieser Diskusion sehr stark an der Bundeswehr Orienti ertt wird...

    Das könnt ihr nicht tun,denn.. die sternenflottenvorschriften sind an das US militär angelehnt, ich betone angelehnt.


    Es gibt recht gut ausgearbeitete vorschriftskataloge für die sternenflotte, welche für rp ausgearbeitet wurden, wenn ihr wollt werde ich bei den Rollenspielen nach einer kopie fragen.


    und ja,diese sachen sind sehr genau ausgearbeitet und so cannon wies ebend geht.

  • Ich wollte keine Diskussion lostreten, ob es das beschriebene beim Bund gibt oder nicht, genauso wenig ob es das in der Sternenflotte gibt. Ich habe lediglich angemerkt, dass es das auch bei der Sternenflotte geben könnte. Auch bei der US Armee gibt es ähnliche Rangehensweisen, zu mindest im Bereich der Technik.
    Aber im Großen und Ganzen hat McNeil Recht. In dieser Situation werden wir im entfernten Sinne als Ausbilder eingesetzt.
    Damit ist das Ganze eindeutig geregelt.

    Hoffnung ist der erste Schritt auf dem Pfad zur Enttäuschung!

  • Hi Leute


    Ich habe den Kriegsdienst verweigert und war niemals bei der Bundeswehr.
    Star Trek aber gucke ich schon seit ich 5 bin, deshalb kenne ich die Ränge der Sternenflotte besser als das irgendeiner realen Armee.
    Ich fragte mich, wie die Sternenflottenränge im Vergleich zu echten Armeen aussieht und dachte, es wäre vielleicht für jemanden hilfreich wenn ich das teile.


    Man sieht sofort, dass das Sternenflottenranggefüge 1:1 von der US Navy übernommen ist.


    US Navy
    Fleet Admiral
    Admiral
    Vice Admiral
    Rear Admiral
    Rear Admiral (lower half)
    Captain
    Commander
    Lieutenant Commander
    Lieutenant (jg)
    Ensign


    Eine NATO-Klassifizierung sorgt dafür, dass die Ränge vergleichbar sind. Hier werden also nicht Äpfel mit Birnen verglichen.


    Bundesmarine
    (Keine Entsprechung zu Fleet Admiral)
    Admiral
    Vizeadmiral
    Konteradmiral
    Flottillenadmiral
    Kapitän zur See
    Fregatten-Kapitän
    Korvettenkapitän
    Kapitänleutnant (Stabskapitänleutnant)
    Oberleutnant zur See
    Leutnant zur See


    Deutsches Heer
    (Keine Entsprechung zu Fleet Admiral)
    General
    Generalleutnant
    Generalmajor
    Brigadegeneral
    Oberst
    Oberstleutnant
    Major
    Hauptmann
    Oberleutnant
    Leutnant


    Der Deutsche Rang Fähnrich zur See hat die NATO-Klassifizierung OR-6 und entspricht nicht dem Ensign der US-Streitkräfte oder Fähnrich der Sternenflotte sondern dem "Staff Seargent" und "Feldwebel" als Offiziersanwärter und ist damit ein Unteroffiziersgrad. Damit besteht leicht Verwechslungsgefahr der Ränge. Das ist sicherlich auch der Grund warum in ENT der Fähnrich-Rang in der Übersetzung "Ensign" genannt wird und nicht mehr Fähnrich wie seit TNG. (Leutnant zum Weltall klingt auch irgendwie doof) In TOS wurden sogar alle "Ensigns" mit "Lieutenant" übersetzt, in Star Trek: Der Film wird Ensign mit Ensign übersetzt.



    Und nochmal nebeneinander (falls jemand weiß wie man hier eine vernünftige Tabelle hinkriegt, dann bitte raus damit)


    US Navy Marine Deutschland Heer Deutschland
    Fleet Admiral - -
    Admiral Admiral General
    Vice Admiral Vizeadmiral Generalleutnant
    Rear Admiral Konteradmiral Generalmajor
    Rear Admiral (lower half) Flottillenadmiral Brigadegeneral
    Captain Kapitän zur See Oberst
    Commander Fregatten-Kapitän Oberstleutnant
    Lieutenant Commander Korvettenkapitän Major
    Lieutenant Kapitänleutnant (Skl) Hauptmann
    Lieutenant (jg) Oberleutnant zur See Oberleutnant
    Ensign Leutnant zur See Leutnant

    Dann, von Kriegen erlöst, wird sanfter die störrige Menschheit; (...)
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  • Zitat von McNeil

    Hallo,


    das ist nicht richtig. Wenn Maat Dosenkohl als Ausbilder befohlen wird, hat in dieser Zeit sogar Captain Blaubär sich zu fügen, bis Maat Dosenkohl fertig ist. Solange der Befehl gilt, hat Maat Dosenkohl das sagen. Was sich danach aber wieder umkehrt, wenn Captain Blaubär's Ausbildung beendet ist. Dann kann aus Maat Dosenkohl je nach Charakter des Captain Blaubär auch ein ganz armer Schütze Arsch werden. Also bring hier keine Paragraphen durcheinander.


    Nettes Beispiel, nur hat die mehrere Denkfehler.


    1. Der Maat Dosenkohl leitet seine Vorgesetztenstellung nicht aufgrund seiner allgemeinen Erfahrung ab sondern aufgrund des BEFEHLS/ANORDNUNG. Das ist ein wesentlicher Unterschied. Den die Vorgesetzteneigenschaft wurde ihm Ausdrücklich übertragen, er hat Sie nicht per se inne (siehe allgemeine Aussage).


    2. Um bei dem besagtem Beispiel zu bleiben, wenn der Sanitätsmaat Dosenkohl der Fregatte Köln eine Erste Hilfe Fortbildung durchführt, an der auch der kommandierende Offizier (Fregattenkapitän) der Köln teilnimmt, kann der Maat so viel Ausbilder sein wie er will, es wird ihn NIE zum Vorgesetzten des Fregattenkapitäns machen. Warum nicht? Ganz einfach weil dieser Aufgrund seiner Dienststellung dem Kommandanten der Einheit (Fregatte Köln) grundsätzlich unterstellt ist. D.h. der Fregattenkapitän gibt nicht automatische sein Kommando ab, nur weil er gerade an der Sanfortbildung teil nimmt.


    Dieses Vorgesetzter auf Anordnung, Vorgesetzter im Fachbereich Ding soll lediglich sicherstellen, dass in/während ausbildungs/fachspezifischen Tätigkeiten kein ranghöherer aber fachfremder Dienstgrad die Befehlsgewalt an sich reißen kann und der "Spezialist" folgen muss.


    Oder um beim Beispiel zu bleiben.
    Innerhalb der Ausbildung kann der Sanmaat Dosenkohl dem Fregattenkapitän berichtigen wenn er z.B. einen Verband falsch anlegt, also in reinen Ausbildungs-/Fachfragen.


    Er kann aber nicht eine Wacheinteilung des Fregattenkapitäns einfach abändern, nur weil er diese Anordnung getroffen hat, während er eigentlich offiziell an der Sanfortbildung teilgenommen hat.


    Diese Vorschriften sollen das allgemeine Ranggefüge (Ober sticht Unter) nicht aushebeln, sondern lediglich sinnvoll ergänzen.
    Ist so ein lex generalis, lex specialis Ding, aber das führt zu weit....

  • Mal eine andere Frage zum Ranggefüge. Wie lange sind die Stehzeiten bei der Sternenflotte, dass man jeweils zum nächsten Rang befördert werden kann?


    Beispiel aus der Bundeswehr: 3 Monate für Matrose zu Gefreiter, weitere 3 Monate bis Obergefreiter und weitere 6 Monate bis Haupgefreiter.


    Auf diese mindest Dienstzeit auf einer Rangstufe will ich hinaus.

    Hoffnung ist der erste Schritt auf dem Pfad zur Enttäuschung!