Persönliches Computerlogbuch Lorelai Christophsdottir

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    Lt. Lorelai Christophsdottir

    WO Flying Fox

    Sternzeit 98509.18496


    Hatte ich schon erwähnt, dass ich befördert worden bin? Nein? Nun, ich wurde befördert. Ich bin schon ein wenig stolz, obwohl es an sich ein normaler Vorgang ist. Wäre ich diesem Rang nicht gerecht geworden, hätte ich ihn jedoch nicht erhalten. Also kann ich auch stolz sein. Nun darf ich aber auch mal etwas weniger Zurückhaltung zeigen, wenn es um wichtige Entscheidungen auf der Brücke geht.


    Damit wäre ich auch schon beim eigentlichen Thema meines Eintrages: Ich hatte die Aufgabe für den Fall eines neuerlichen Tamarek-Kontakts, einen Schutz für unsere Sensoren zu entwickeln. Captain Varr, auf dessen U.S.S. Stingray wir vorübergehend stationiert waren, erhält von mir eine Spezifikation, die so noch nie in der Sternenflotte angewandt worden ist. Aber der Reihe nach:


    Als wir von den Tamarek geentert worden waren, war dies möglich, nachdem sie unsere Sensoren mittels Tetryonstrahlung blind gemacht hatten. Nun hatte ich die Erinnerung an ein Szenario, von dem ich auf der Akademie mal als Randnotiz gehört hatte. Eine kurze Suche in der Datenbank brachte mich schließlich zu einem Ereignis, in das die U.S.S. Enterprise unter Cpt. Picard vor geraumer Zeit involviert gewesen war. An Bord hatte sich ein Subraumspalt geöffnet, der durch umgekehrte Tetryonstrahlung verursacht worden war. Dieser konnte mittels eines kohärenten Gravitonpulses geschlossen werden.


    Meine Idee ist nun mit Hilfe unseres Deflektors und unseres Graviton-Emitters eine Art Gitter um das Schiff zu errichten, welches so auch gleich noch die Schilde vor den Tetryonen schützt, da die Gravitonen die Tetryonen neutralisieren. Wir müssen dabei nur darauf achten, dass das ebenfalls Warpfelder destabilisiert, wir es also keinesfalls während eines Warpfluges einsetzen!


    Die Spezifikationen für die Matrix habe ich als Programm »Lorelai Charlie 01« im System der Sternenflotten-Datenbank hinterlegt.


    Apropos Tamarek: Kdt. Jenlen und ich hatten ja ein sehr interessantes Gespräch mit der Anführerin der gefangenen Tamarek auf der Stingray. Diese wollen sich uns bzw. Cpt. Varr anschließen, haben also Asyl beantragt. Da sie nun auf DS12 überführt werden sollen, habe ich folgende Anforderungen formuliert:

    - gemeinsame Unterbringung in einem durch Eindämmungsfelder abgetrennten Bereich, in dem die Schwerkraft geringer, also für Tamarek angemessen ist

    - ständige Beschäftigung und Lernunterstützung mittels datenbankgestützter Systeme, die aber von anderen Systemen abgekoppelt sein müssen (Lerncomputer und Elektrobausätze?)

    - möglichst subtile Bewachung, um ein Gefühl der Bedrohung zu vermeiden


    Den Tamarek zu zeigen, wie großzügig die Föderation ist, und dass diese es sich leisten kann ihre Gefangenen zu versorgen, statt sie zu exekutieren, wird nicht schaden. Die Tamarek selbst leben auf Schiffen und nutzen jede auffindbare Biomaterie (also z. B. Humanoide nach deren Ableben) als Nahrungsquelle. Das ist wohl auch der Grund, warum sie fast aromafreie Nahrungsmittel, wie Tofu, bevorzugen.


    Ich hoffe, meine Ausführungen finden Anwendung, und ich wünsche den Tamarek alles Gute in der Föderation. Ebenso hoffe ich, das Nehi Lin eine faire Behandlung erfährt und demnächst wieder ihren Dienst in der Sternenflotte antreten kann.


    Christophsdottir Ende.