Persönliches Logbuch: Hendrikson, Freya


  • Vielleicht hätte sie eher den Sonnenuntergang wählen sollen, jedoch tat ihr die Wärme der Mittagssonne gerade äußerst gut. Wärme die sie wahrnehmen konnte. Die erste Wahrnehmung seit zwei Tagen, die sie unter großer Anspannung verbracht hatte. Als sie näher zum Wasser ging und das kühle Nass dann schließlich ihre Zehenspitzen berührte war sie sich sicher. Es war die richtige Entscheidung gewesen. Während sie dann ihren Blick auf den Horizont richtete und vereinzelten Wellen nachschaute kam auch langsam die Wahrnehmung für ihre Beine zurück. Erst die Waden, dann die Oberschenkel. Eine gewisse Grundanspannung war Ihr immer recht, doch jetzt konnte sie vernehmen wie die Muskulatur ihrer Beine verkrampft war und schmerzte. Sie atmete rhythmisch tief ein und aus, während sie nunmehr versuchte die Muskelpartien zu entspannen. Auf der Krankenstation würde sie sicher etwas finden was ihrer Entspannung förderlich wäre. Wahrscheinlich würde auch einfach Schlaf genügen um ihre innere Balance wiederherzustellen, jedoch war Ihr im Moment einfach nicht danach. Ihr war nach wahrhaftiger Zerstreuung, die sie in dieser künstlichen Holosimulation von Risas Stränden suchte.


    Sie hatte viel erlebt in den letzten Tag und nunmehr war es an der Zeit die Erlebnisse für sie selbst zu verarbeiten. Und für den Bericht den sie vorlegen musste. Mit etwas Sand zwischen den Zehen und noch leicht nassen Füßen ging sie dann schließlich ein Stück vom Wasser weg um sich dort auf einem Tuch niederzulassen. Noch einmal blickte sie den Horizont entlang, ehe sie dann zur Sonnenbrille und zum Padd griff.



    Berichtslogbuch,
    Lieutenant Hendrikson,
    Sternzeit 91466.8687


    Vor 2 Tagen erhielt ich beim Gang über die Promenade einen Ruf von Admiral Rheba Cabiness.

    Anmerkung: Der Admiral wurde vor kurzem aus der Gefangenschaft befreit, die genauen Umstände sind mir unbekannt. Seitdem zeigte der Admiral zwar gute körperliche Gesundheit, die für den kurzen Zeitraum der Behandlung erstaunlich waren, psychisch war jedoch eine intensive Therapie von Nöten.


    Nachdem ich den Ruf empfangen hatte wurde ich an Bord eines Shuttles gebeamt. Anwesend Admiral Rheba Cabiness und ein Ferengi namentlich Glund. Der Admiral informierte mich über eine geheime Mission an der ich nun teilnehmen sollte. Noch während ich mich versicherte das der Admiral bei Verstand war und ihr erklärte das ich Bedenken ob ihres Zustands hätte, wurde die Verfolgung seitens Deep Space 12 durch die USS Infinity aufgenommen. Der Admiral und Glund schienen jedoch beide wenig nervös ob dieser Tatsache. Schnell fanden sie einen Ausweg um unentdeckt zu entkommen.


    Danach wurde ich darüber informiert, dass es bei der Mission um einen Außeneinsatz gehen würde. Fortan bestand meine Aufgabe darin das Runabout zu navigieren. Angekommen am Ziel beamten wir in einen Dilithiumminenkomplex auf einem Planetoiden. Die Besatzung der Station wurde durch Waffen bedroht und aufgefordert Ruhe zu bewahren. Auch wenn sie den Anweisungen unmittelbar folge leisteten legten sie ein eigenartiges Verhalten an den Tag. Eingeschränkte motorische Fähigkeiten waren z.B. ein Phänomen.


    Der Ferengi Glund suchte nach einer Urkunde, Admiral Cabiness und ich machten uns auf die Suche nach einer Person. Diese Person stellte sich als ein alter Mann heraus, wie ich später erfuhr der Vater von Admiral Rheba Cabiness. Sein Name lautet Jerome Zeus Cabiness. Es fiel auf das der alte Mann ebenso das eigenartige Verhalten zeigte. Ein medizinischer Scan brachte eine Strahlenvergiftung zur Erkenntnis. Nach einer entsprechend schnellen Behandlung beamten wir wieder an Bord des Runabouts. Glund blieb zurück. Ich übergab ihm mein Medkit. Vor dem Beamen konnte ich vernehmen das Admiral Rheba Cabiness sich Zugang zum Computerkern der Station verschaffen wollte.


    Zurück an Bord besserte sich der Zustand von JZ Cabiness entsprechend. Der Unterernährung, Dehydrierung und Sauerstoffmangel konnten wir entgegenwirken, was zu einer schnellen Veränderung im Geisteszustand führte. Weitere Untersuchungen ergaben viele Knochenbrüche und diverse Blessuren die auf Folterung zurückschließen lassen.


    Admiral Cabiness setzte noch während der Behandlung Kurs auf Deep Space 12, wo sie sich dann schließlich der Stationssicherheit stellte. JZ Cabiness wurde unverszüglich auf die Krankenstation gebeamt und befindet sich dort in Behandlung.



    Mit diesen Worten beendete sie schließlich ihren Logbucheintrag und legte das Padd bei Seite. Nachdenklich schaute sie nunmehr wieder zum Horizont, der sich vor ihre erstreckte. Eigentlich hatte sie die Versetzung erbeten um den tristen Alltag der Sektorpatrouillen zu entgehen. Jetzt jedoch war ihr plötzlich bewusst geworden wie viel Tribut sie für Abenteuer statt Alltag zollen musste. Ein Grund mehr den Moment zu genießen, dachte sie. Sie griff nochmals zum Padd und sendete den Bericht ab, ehe sie sich dann vollständig auf das Tuch legte und ihre Augen schloss.


    Der letzte Gedanken den sie hatte bevor sie einschlief war eine Frage: Werde ich irgendwann das echte Risa besuchen dürfen um mich von den Strapazen des Dienstes zu erholen?


  • Mit einem hohen Tritt an den Kopf brachte sie ihren Gegner schließlich zu Fall. Es war immer noch ein eigenartiges Gefühl für sie, diese Attacke durchzuführen. Um maximale Energie in den Tritt zu lenken musste sie nicht nur mit beiden Füßen den Boden verlassen, sondern darüber hinaus auch noch eine Drehung vollziehen. Eine Drehung um möglichst schwungvoll den Tritt dann am Gegner zu platzieren. Diesmal hatte es geklappt. Und sie landete sogar wieder auf beiden Füßen, bereit wieder zuzuschlagen oder sich zu verteidigen sollte noch etwas kommen. Doch es kam nichts. Stattdessen lag der Andorianer in einer gekrümmten Position am Boden und regte sich nicht mehr. Am Kopf hatte er durch ihren Tritt eine Platzwunde erhalten und das blaue Blut war auf seiner ebenfalls blauen Haut großzügig verteilt.


    Eine Weile hielt sie noch ihre Kampfhaltung. Als sie dann überzeugt war, die Gefahr gebannt zu haben entspannte sie sich. "Computer, Simulation beenden.", war schließlich das letzte Kommando bevor sie sich umdrehte und das Holodeck verließ. Auf dem Weg zu ihrem Quartier bemerkte sie erstmals wie verschwitzt sie war und wie angespannt ihre Muskeln wieder waren. Zu angespannt. Ein ähnliches Gefühl hatte sie als sie vor einigen Tagen von der Entführung zurückkehrte und nach all der Aufregung zum ersten Mal wieder ihren Körper vollständig spürte. Die gleiche Wahrnehmung war auch jetzt wieder da.


    Im Grunde war es diesmal wenig überraschend. Die Simulation hatte über eine Stunde gedauert, bei nur einem Gegner, auf den sie immer wieder einschlug und immer wieder Treffer landete. Sie war schneller, beweglicher, jedoch auch erheblich leichter als ihr Gegner. Ihre Schläge und Tritte waren daher wenig wirkungsvoll. Jeder Schlag und Tritt bereitete ihr jedoch innerlich großes Vergnügen. Fast genüsslich nutzte sie zuletzt ihre Überlegenheit aus, ihre höhere Geschwindigkeit, um ihren Gegenspieler immer öfters ins Leere schlagen zu lassen. Fast schon demütigend waren die letzten Minuten, in denen die Simulation korrekt die Müdigkeit darstellte, die den Andorianer befiel. Sie musste sich ein siegessicheres und überhebliches Lächeln regelrecht verkneifen wenn sie daran dachte, damit es niemandem auffiel.


    Angekommen in ihrem Quartier ließ sie sich schließlich auf der Couch nieder und schloss ihre Augen für einen Moment. Die letzten Tage waren ereignisreich gewesen, es war an der Zeit etwas in ihrem persönlichen Logbuch zu vermerken. Wer weiß, dachte sie, wer weiß wer es insgeheim lesen würde.



    Persönliches Logbuch,
    Lieutenant Hendrikson,
    Sternzeit 91478.99540


    Es hat kürzlich hier an Bord von Deep Space 12 eine Vorverhandlung um den Fall von Admiral Cabiness gegeben. Ich hatte zum ersten Mal die Möglichkeit einem solchen Verfahren beizuwohnen und war im Nachhinein sehr irritiert. Nicht durch das Verfahren selbst, sondern durch die Auswirkungen auf mich selbst.


    Ich bin mir nicht sicher ob das, was der Admiral getan hat, richtig oder falsch war. Genaugenomen fühlt es sich für mich richtig an, mein Verstand sagt mir jedoch das sie diverse Vorschriften verletzt hat die wichtig für die Sternenflotte sind. In anderen Situationen würde ich nicht das Gefühl haben das ihre Handlungen rechtens waren.


    Immerhin ausschließen kann ich für mich selbst einen Fall vom Stockholm-Syndrom, in dem ich mit meinem Entführer sympathisiere. Meine Sympathie kommt von woanders her. Admiral Cabiness hat sich mir erklärt, mir Motive geliefert die mir ihre Handlungen nachvollziehbar machen. Ich kann sie verstehen. Das sorgt dafür das es mir schwer fällt innerlich reserviert zu sein, oder sie gar zu verachten.


    Ich bin sehr gespannt wie das Verfahren ausgeht, nachdem nun im Vorverfahren beschlossen wurde Anklage zu erheben. Der Admiral scheint Vertrauen in die Sternenflotte zu haben das richtige Urteil zu finden. Auch ich teile dieses Vertrauen, jedoch habe ich ein ungutes Gefühl dabei. Schließlich besteht die Sternenflotte aus vielen verschiedenen Persönlichkeiten, mit verschiedenen Blickwinkeln. Gerade was die Wahrheit und Urteile angeht, ist es meiner Erfahrung nach etwas das es nicht zu unterschätzten gilt.


    Etwas Gutes hatten die letzten Tage bei all der Irritation dennoch: Ich hatte viel Zeit über mich nachzudenken und über das was ich in der Sternenflotte erreichen möchte. Die Leitung der medizinischen Abteilung ist freilich ein absoluter Fortschritt für mich und die Herausforderung die an mich gestellt sind, sind enorm. Dennoch blicke ich in eine Zukunft in der ich nicht mehr auf einer Station diene, sondern selbst ein Kommando führe.


    Bis dahin werde ich weitere Erfahrungen sammeln, der anstehende Prozess gehört dazu. Jedoch bietet sich auch die Möglichkeit zuzuhören. Captain Gaston, Admiral Naris, Fähnrich Aneng... um nur einige Aufzuzählen die mir direkt in den Sinn kommen. Insbesondere vielleicht Lieutenant Thain oder jemand von den Marines. Sie alle haben Erfahrungen über die sie gern berichten und mich bereichern.


    Letztlich kann ich hier entspannt der Zukunft entgegen blicken, meine Ziele werde ich hier und in der Sternenflotte in jedem Falle erreichen.



    Als sie schließlich die Aufzeichnung beendete war die Couch von ihrem Schweiß, an der Stelle wo sie saß, völlig durchnässt. Sie schüttelte den Kopf. Gerade als Mediziner hätte Ihr klar sein müssen das sie erst recht schwitzen würde wenn sie zur Ruhe käme. Mit einem Seufzen entledigte sie sich schließlich ihrer Sportkleidung und warf sie achtlos auf den Boden, ehe sie dann zur Schalldusche schritt. Ihre letzte Holosimulation auf Risa hatte ihr zwar den Gedanken offenbart einmal wieder mit richtigem Wasser zu duschen, wie auf Betazed, jedoch würde die Schalldusche nun auch das gewünschte Ergebnis erzielen. Ersteinmal. Als Kommandant eines Raumschiffs sähe das vielleicht zukünftig anders aus. Landurlaube auf Planeten waren nach gewisser Zeit nicht unüblich. Insbesondere nicht für einen kommandierenden Offizier.


    Nunmehr ein Grund mehr danach zu streben.


  • Stumm blickte sie auf die medizinische Akte der Aenar, Lieutenant Yonia Dorom. Sie hatte diese Telepathin offensichtlich übersehen. Ein Fehler den sie nicht nochmal begehen sollte. Die Andorianer hatte sie wissentlich ausgeschlossen und dabei die Aenar schlichtweg ignoriert, anstatt sich genauer mit Ihnen zu beschäftigen. Und das hätte sie früher tun sollen.


    Sie legte schließlich das Padd mit der medizinischen Akte beiseite und griff stattdessen zu den historischen Aufzeichnungen der Aenar. Lange isoliert und als Mythos verklärt lebten sie offensichtlich lange unbemerkt auf Andoria. Erst im 22. Jahrhundert wurde der Kontakt zwischen Aenar und Andorianern wiederhergestellt. Einen wichtigen Punkt den Lieutenant Dorom genannte hatte, kam auch in den Aufzeichnungen zur Sprache. Die Aenar waren zwar Telepathen, unterwarfen sich jedoch einem strengen Codex. Dieser Codex gab Ihnen vor niemals die Gedanken eines anderen Individuums ohne dessen Erlaubnis wahrzunehmen.


    Vorsicht war dennoch angebracht. Einem Codex verpflichtet zu sein und ihm zu folgen waren zwei verschiedene Dinge. Und bei Lieutenant Dorom war sie sich nicht sicher, schließlich kannte sie sie nur für eine kurze Zeit. Sie würde mehr herausfinden müssen.


    Mit einem abschließenden Kopfschütteln legte sie dann das Padd beiseite und streckte sich. Seit ihrer Ankunft auf Deep Space 12 hatte sie kaum realen Stress vernommen. Ihre Entführung, ja, es war Stress gewesen. Dennoch war sie sich, während der gesamten Zeit in der erzwungenen Obhut von Rheba Cabiness, keiner Gefahr bewusst. Dafür konnte sie die Menschen zu gut einschätzen. Dies hier war etwas Anderes.


    Sie setzte sich dann schließlich an den Schreibtisch in ihrem Quartier und blickte auf ihren Posteingang auf dem Display. Einige Berichte waren eingetroffen, darunter auch ein Untersuchungsplan für eine Mögliche Augen-Operation für den befreiten Admiral Cabiness.



    Persönliches Logbuch,
    Lieutenant Hendrikson,
    Sternzeit 91508.3334


    Die letzten Tage waren sehr ereignislos auf meiner Station, insbesondere seitdem Admiral JZ Cabiness wieder auf den Beinen ist. Mein Team hat eine gute Arbeit geleistet Ihn wieder gesundheitlich aufzubauen. Nunmehr wird vor allem die psychische Therapie der Schlüssel zur weiteren Genesung sein. Ich habe Ihn derweil als sehr angenehmen Patienten wahrgenommen. Gerade auf der Station angenehmer als seine Tochter Rheba, die stets sehr emotional reagiert. Eine Reaktion die ich jedoch vollkommen verstehe, nachdem es schließlich um ihren Vater geht.


    Abgesehen von der Station habe ich mich mit vielen Crewmitgliedern auf Deep Space 12 sehr gut zusammengefunden. Die Bar auf der Promenade ist ein großartiger Ort um Kontakte zu knüpfen und zwischen den Berichten zu erfahren was auf der Station passiert. Ich freue mich jedes Mal vor oder nach der Schicht dort noch kurz etwas zu Essen und mit den Leuten zu plaudern.


    In den nächsten Tagen werde ich mich auf die möglichen Operationen am Auge von Admiral Cabiness vorbereiten. Es wird ein komplizierter Eingriff, der einige Vorbereitungen erfordern wird. Ich bin mir der Gefahren soweit bewusst, jedoch habe ich großes Vertrauen in mein Team und meine Fähigkeiten. Und es wird eine Herausforderung sein, die ein Arzt in der Sternenflotte in dieser Form nicht oft erhält.


    In jedem Falle werde ich bereit sein, sobald der Admiral soweit ist.



    Bei einem letzten Blick auf das Display vor sich, konnte sie ihr Spiegelbild vernehmen. Sie lächelte, wie so oft in letzter Zeit. Es war der einfachste Weg ihre Worte sanft und liebevoll erklingen zu lassen und diese Eigenschaften noch in ihrer Mimik zu unterstreichen. Jemand der ihr Logbuch hören würde, käme wohl genau zu dem Schluss - selbst ohne sie dabei zu sehen.


    Sie ließ das Lächeln von ihren Zügen fallen und schloss die Augen. Es war nun an der Zeit etwas zu ruhen und den kurzen Schrecken zu verdauen. Sie musste einerseits fit bleiben, andererseits galt es auch wieder Fähigkeiten zu trainieren ihre Gedanken hinter einer Maske zu verstecken. Ein Training das sie länger nicht mehr benötigte, seitdem sie die Akademie verlassen hatte. Doch nun müsste sie wieder einem Telepathen begegnen den sie noch nicht einschätzen konnte.


  • Kiniaten - eine weitere Absonderheit des Universums die nur darauf wartete auf die Mediziner der Galaxie losgelassen zu werden. Sicherlich haben sie nur allzu feine Anforderungen die früher oder später auch bei ihr selbst auf der Krankenstation auftreten würden. "Können Sie jenes tun? Haben Sie etwas hierfür?", hörte sie die Stimmen in ihrem Kopf klagen.


    Sie atmete tief durch: Es gab keinen Grund Hass für ein Volk zu empfinden mit dem sie gerade eine erste Begegnung hatte. Und dazu eigentlich noch eine ganz Angenehme. "Computer: Kiniaten Hologramm deaktivieren." - eine kurze Pause folgte. "Aktiviere das Cardassianische Trainingshologramm".


    Wenige Minuten später war ihre Trainingskleidung durchgeschwitzt und der holographische Gegner in Form eines Cardassianers durch sie im Nahkampf zu Boden gebracht. Sie verließ schließlich das Holodeck um eine Schalldusche in ihrem Quartier zu nehmen.



    Persönliches Logbuch,
    Lieutenant Hendrikson,
    Sternzeit 94434.2701


    Meine freie Zeit die ich auf Betazed verbracht habe tat mir sehr gut - telepathisch zu kommunizieren, im Gegensatz zum Sprechen, fühlte sich vom ersten Moment an entspannend an - und wohlvertraut. Anders als hier wieder auf der Station stetig Rücksicht zu nehmen. Andererseits bin ich auch froh wieder hier zu sein, in meinen Gedanken hat sich eine angenehme Stille ausgebreitet. Es hat etwas ironisches, wenn ich bedenke wie viele Leute in der Stille ihre Erholung suchen. Und ich mit dem Besuch auf Betazed regelrecht in die Dauerbeschallung gesprungen bin. *Ein amüsiertes Lachen ist kurz zu vernehmen*


    Indes bin ich jedoch auch wieder in der 18. Flotte angekommen und erwarte das es bald wieder richtig ernst wird. Die medizinische Abteilung ist seit meiner Abwesenheit grundlegend verändert worden. Auch ein neuer Vorgesetzter ist vor Ort, mit dem ich noch nicht gesprochen habe. Ich bin gespannt auf was für eine Persönlichkeit ich diesmal treffen werde.


    Und die Kiniaten sind wahrhaftig interessant - es scheint als hätten einige oder alle einen telepathischen Bezug. Wie genau werde ich noch in Erfahrung bringen müssen. Es verspricht auf jeden Fall wieder eine spannende Zeit zu werden.



    Sie beendete die Aufzeichnung.


    Leider waren die telepathischen Kiniaten ein weiteres Detail, welches Schwierigkeiten bedeuten könnten. Deep Space 12 hatte sich in der Dichte an telepathischen Personen bisher als sehr günstig erwiesen, wenn sie mit ihren Gedanken allein gelassen werden wollte. Ob dies weiterhin möglich war, müsste sie noch herausfinden.


    Ein Hindernis war dabei natürlich das Unbekannte. Was sie den Datenbanken entnehmen konnte, war über das neue Volk bisher noch wenig bekannt. Insbesondere über ihre Fähigkeiten. Waren alle Telepathen? Oder nur eine auserwählte Elite. Hier auf sich allein bei einer solchen Frage gestellt zu sein offenbarte ihr einmal mehr die schwache Position in der sie sich befand. Mit der sie nun jedoch wieder leben müsste.


    Und auch schon eine Idee hatte, wie sie damit umgehen würde.


  • Nach der Rückkehr von der S.S. Vega nahm sie unverzüglich eine Schalldusche in ihrem Quartier und replizierte sich eine neue Uniform. Die Vega war dreckig und die Tatsache das sie eine Zelle untersuchen durfte, in der sehr wahrscheinlich einem Kiniaten mit einem Plasmafeuer der Garaus gemacht wurde, trug nicht unbedingt zum Wohlbefinden bei. Noch weniger der irre Captain, der entweder tatsächlich einige psychische Probleme hatte oder eine gute Geschichte aufgetischt hat. Doch über ihn zu richten lag nicht an ihr. In jedem Fall ein lästiger Patient weniger, dachte sie sich. Ein guter Tag.


    "Computer, Aufzeichnung beginnen."



    Persönliches Logbuch,
    Lieutenant Hendrikson,
    Sternzeit 94435.5055


    Mich erreichte heute ein Dringlichgeitsruf der OPS auf Deep Space 12: Medizinisches Personal würde benötigt. Am Transporterpad angekommen begegnete ich Lieutenant Commander Osesi, der mich unterrichtete das es eine mögliche Geiselnahme gab. Im Hintergrund liefen noch einige Abläufe, bevor wir schließlich auf die S.S. Vega beamten.


    Ein winziges Schiff, eng, schmutzig. Nicht im geringsten mit einem Schiff der Sternenflotte vergleichbar. Wir waren bewaffnet und schussbereit als wir auf dem Schiff materialisiert sind und trafen dort dann auf den Captain. In einem - vermutlich vormaligen - Frachtraum fanden wir schließlich nach einem Scan Überreste eines Kiniaten und Borg-Nanosonden. Warum und weshalb, darüber möchte ich hier nicht spekulieren. Es kam schließlich dazu das der Captain durch Lieutenant Commander Osesi und Captain Thain konfrontiert wurde - und schließlich zu Protokoll gab das er von der Vega Kolonie käme, dort seine Familie bei dem Angriff der Borg verlor. Deshalb habe er, als er von den Kiniaten erfahren habe - und das jene auch "andere zu sich machen können", sowie ein kollektives Bewusstsein hätten. Deshalb hat er Nanosonden erworben, sowie einen Kiniaten entführt.


    *Eine kurze Pause folgt* Mit dem Ziel die Kiniaten den Borg bekannt zu machen, damit diese jene als Ziel sehen und sie vernichten. Oder beide Parteien sich gegenseitig vernichten. Der Captain meinte damit etwas Gutes getan zu haben, zum Wohl aller.


    Eine psychische Analyse an dieser Stelle währe verfrüht, jedoch kann ich definitiv eine Art Thrauma beim Captain beobachten, dass einer weiteren Untersuchung durch Fachpersonal bedarf.


    Die organischen Überreste des Kiniaten werde ich nunmehr untersuchen. Die Nanosonden wurden Fähnrich Miller zur Untersuchung übergeben. Ein fähiger Offizier den ich heute zum ersten Mal kennengelernt habe. Es war auch er der eine Anmerkung gemacht hat, die mich nachdenklich gestimmt hat. Wie kam der Captain so einfach an Borg-Nanosonden? Auch ich kann mir nicht vorstellen, dass man jene einfach kaufen kann.


    Ich hoffe sehr das wir in diesem Fall noch zur Aufklärung beitragen können.


    Indes war auch etwas beim Captain... merkwürdig. Ich war sehr auf meine Arbeit konzentriert und habe meine telepathische Wahrnehmung sehr eingeschränkt - jedoch schien der Captain zwar die Wahrheit gesagt zu haben, jedoch in einer Form als hätte ihm jemand diese Wahrheit regelrecht in seinen Geist implantiert. Im Moment - und ohne eine weitergehende Betrachtung werde ich das nur als Irritation meinerseits abtun können, jedoch lohnt es sich womöglich hier nochmals genauer hinzusehen.



    Sie zog schließlich die frisch replizierte Uniform über und machte sich bereit ihre Schicht auf der Krankenstation auf Deep Space 12 wieder fortzusetzen. Nicht ohne jedoch eine Weile in den Spiegel zu blicken und das Lächeln zu üben, was ihr so oft durch den Tag half und es ihr ermöglichte ihr Inneres nicht nach Außen zu kehren.


    "Ein Geheimnis zu haben ist kein Segen.", sprach Sie leise, ehe sie sich dann auf den Weg zur Krankenstation machte.


  • Die Koje auf der Station Gatekeeper war ein Novum in Sachen Unkomfort. Wenn sie sich hingelegt hatte konnte sie so gerade ihre Arme ausstrecken, jedoch nicht ohne dann irgendwann die Decke zu berühren. Und trotzdem das links und rechts etwas Platz war, kam Ihr die Liegefläche ausgesprochen knapp vor. Eine Art "Schott" an der Seite von wo sie aus in die Koje klettern konnte stellte immerhin eine Form der Privatsphäre dar, jedoch war ihr die persönlich in dieser Umgebung viel zu dünn.


    Über, unter, vor und hinter ihr gab es weitere Kojen die jeweils von anderen Mitgliedern der Besatzung belegt waren. "So fühlt es sich wohl auf einem Borg Schiff an.", dachte Sie während sie versuchte ihre Liegeposition so anzupassen, dass sie a) ein paar Zeilen in einem höchstanalogen Notizbuch schreiben konnte und es b) auch noch gemütlich genug war. Innerlich hatte sie mittlerweile die "Temperaturen" erreicht, die nötig waren um in ihren Gedanken das "Schott" mehr oder minder aufzutreten. Wobei ihr auch klar war das dafür das Material dann zu stabil sein würde.


    "Worüber wollte ich eigentlich schreiben?", erklang die Frage vor ihrem inneren Ohr. Sie wusste es nicht mehr und legte den Stift beiseite. Vielleicht über die Leute. Einen Admiral Naris, die sie nun schon eine Weile kannte und eigentlich immer gern als emotionales Wrack abstempeln wollte. Fünf Kriege? Oder noch mehr? Sie bewunderte das die Bajoranerin in irgendeiner Form es schaffte bei den ganzen Erfahrungen aufrecht stehen zu bleiben. Und sie war vorsichtig ihren Geist für die Gedanken und Gefühlswelt von Naris zu öffnen. Was auch immer dort hinter der resoluten Haltung stecken möge, kam ihr nicht bereichernd vor, sondern eher als gefährliches Gedankengut.


    Vielleicht hätte Sie auch über andere Leute schreiben können. Lasorsa, deren Namen sie erst nicht behalten konnte und bei dem sie sich nun einen Spaß daraus machte, den Namen vermeintlich tollpatschig falsch auszusprechen. Oder über das wandelnde Fellknäul von einem Arzt, S'hyoue. Was auch immer man diesem Wesen verpasst hatte, hatte es bis in fast ungesunde Sphären wachsen lassen. Und auch wenn dieses Exemplar es gerade scheinbar mit der Fellpflege sehr ernst genommen hatte - der Gedanken daran von den Fellhänden angefasst zu werden behagte ihr nicht wirklich.


    Nein, es waren nicht die Leute über die sie schreiben wollte. Es war einfach nur eine Gewohnheit bei aufsteigender Wut zu ihrem Stift zu greifen und ein wenig von der Wut auf ein Stück Papier zu bringen. Ganz althergebracht, wie es ihre Vorfahren vor hunderten von Jahren getan hatten. Ein Kopfschütteln folgte.


    "Computer, Aufzeichnung beginnen."



    Persönliches Logbuch,
    Lieutenant Hendrikson,
    Sternzeit 95590.8923


    Die vorrübergehende Versetzung auf die Station Gatekeeper im Kampf gegen die Hur'q hat mich bereits hart erprobt. Während des Angriffs auf die Task Force und die Station wurde ich auf ganze besondere Weise benötigt. An der taktischen Station. Ich habe diese Aufgaben erst mit viel Respekt betrachtet - vielleicht etwas zu viel. Bis ich mich dann eingefunden habe.


    Ich bin kein Offizier mit langjähriger taktischer Erfahrung, jedoch denke ich schon das ich meine Arbeit auf diesem ungewohnten Posten gut ausgefüllt habe. Vielleicht sollte ich mehr Ambitionen zeigen meine Komfortzone zu verlassen.



    Sie beendete die Aufzeichnung.


    Komfortzone zu verlassen. Sie schüttelte nochmals ihren Kopf. Inmitten dieser Perversion einer Stationsbesatzung zu sein, war die absolute Reinform des Verlassens der Komfortzone. Als hätte man sie aus der völligen Dunkelheit ins Tageslicht hinausgezerrt. Wo sie absolut blind war, von den Strahlen der Sonne.


    "Wie auch immer.", murrte Sie leise, ehe sie dann das Licht in ihrer Koje deaktivierte und die Augen schloss.


  • Zunächst besuchte sie auf der Saratoga die Krankenstation. Mit einem zuversichtlichen Lächeln. Ein Ausdruck von Erhabenheit trotz der traumatischen Erlebnisse. Ein kurzer Besuch war es, um die leichten Verbrennungen, Prellungen und auch ein wenig kosmetisch die angesengten Haare zu verarzten. Dann der resolute Gang in ihr Übergangsquartier, was ihr vom Quartiermeister zugewiesen wurde. Als die Tür sich schloss offenbarte sich ein anderes Bild.


    Ihre sonst eher zarte, durchdringliche und melodisch trainierte Stimme verkam zu einem ohrenbetäubenden Kreischen. Wut stieg in ihr auf, dessen erstes Opfer die Tischdekoration wurde. Die Vase zersprang in tausende Teile, die Blumen flogen quer durch das Quartier. Es folgte dann das Terminal auf dem Schreibtisch im Quartier, welches mit einem Scheppern an der Quartierwand landete und dort einen kleinen Kratzer hinterließ und endete schließlich damit das sie mit ihren Fäusten die Wand bearbeite.


    Wie lang das Schauspiel ging war ihr später völlig unbekannt.


    Das Einzige was sie merkte, war wie sie immer wieder nach Luft schnappte, als sie zu sich kam. Sie saß mit dem Rücken zur Wand auf dem Boden, ihr Gesicht tränendurchtränkt und auf ihrem Schoß eine Lache Erbrochenes. Die kleinen Spuren der Zerstörung lagen vor ihr, Teile des Terminals, die Blume nicht unweit ihrer Füße. Während sie sich weiter umsah erkannte sie wie oberflächlich ihr Wutanfall lediglich für minimale Schäden am Quartier gesorgt hatte. Schäden, die sie in ein paar Minuten schon wieder beseitigt hätte. Ein Gefühl der Scham überkam sie bei dem Gedanken, wie auch ein Gefühl der Niederlage. "Du musst schon mehr tun um eine Bastion der Werte der Sternenflotte zu erschüttern, das eigene Quartier.", dachte sie, nicht unamüsiert über die komische Tragik.


    Als sie wieder zu Luft gekommen war, erhob sie sich langsam, vorsichtig und legte die Kleidung ab um dann eine Schalldusche zu nehmen. Ein paar Momente später saß sie vor einem neu replizierten Terminal, das Chaos beseitigt. Nur der kleine Kratzer in der Wand des Quartiers waren Zeuge ihres Vandalismus.


    "Computer, Aufzeichnung beginnen und als Berichtslogbuch zur Einsicht für alle veröffentlichen."



    Persönliches Logbuch,
    Lieutenant Hendrikson,
    Sternzeit 95596.6012


    Während des gestrigen Angriffs der Hur'q auf die Station wurden Specialist Tarim und ich in das wissenschaftliche Labor von Captain Thain befohlen um einem Signal nachzugehen. Das Signal war während der Schlacht von den Romulanern an das Labor gesendet worden. Kurz danach begann der Angriff der Hur'q auf die Station. Zu jenem Zeitpunkt war mir noch nicht klar welcher Zusammenhang zwischen dem Signal, den auftauchenden imperialen Romulanern und den Hur'q bestand. Mittlerweile denke ich jedoch aus meinen Beobachtungen gewisse Annahmen ziehen zu können.


    Denn während die Station Gatekeeper verschont blieb, musste unsere Taskforce vor Ort schwere Schäden einstecken. Als wir bereits einige Schiffe verloren hatten und die Besatzungen in Rettungskapseln entkamen tauchte in imperialer Warbird auf. Jener Warbird meldete sich dann über die Kommunikationskanäle und begann Provokationen, bis sie schließlich einerseits auf die Sternenflotte feuerten und dann noch bekannt gaben die Hur'q zu kontrollieren.


    Was danach geschah war außerhalb meiner Wahrnehmung, da in jener Zeit der Befehl erging das Labor aufzusuchen und dem Signal der Romulaner nachzugehen.


    Wir fanden im Labor hinter einem Wandpanel ein Gerät. In jenem Moment als wir eintrafen war es deaktiviert. Die Hur'q griffen derweil zum ersten Mal die Station an. Ein Zusammenhang zwischen dem Gerät und dem Nichtangreifen der Hur'q liegt daher nahe. Jenes Gerät ähnelte dem vom Dominion eingesetzten, um die Hur'q zu kontrollieren, siehe GNN Report.


    Leider war es dem Specialist und mir nicht möglich das Gerät oder meine Tricorderdaten abschließend auf die Saratoga zu bergen. Wir konnten zwar das Gerät von seinem Installationsort hinter der Wandverkleidung entfernen und in die Mitte des Labors bringen, dann erschütterten Explosionen durch die Hur'q Angriffe jedoch so sehr das wir von den Beinen gerissen wurden. Tricorder und Gerät landeten in jeweils gegenüberliegenden Ecken des Labors und wir hatten nicht genug Zeit. Während wir versuchten die Objekte wieder an uns zu nehmen wurden wir via Transporter evakuiert.


    Eine Sache hat mich abschließend noch irritiert. Ich wusste um die Tatsache das das Labor abgeschirmt war. Gegenüber allen möglichen Signalen. Wie haben die Romulaner es geschafft doch schonbar das Gerät zu steuern? Oder war es vielleicht eine bereits vorprogrammierte Deaktivierung. Und selbst wenn, wie konnte das Gerät dann aus dem Labor irgendwelchen Einfluss auf die Hur'q nehmen?


    Fassen wir zusammen:
    - Ein Gerät sendet vermutlich irgendetwas aus, was die Hur'q scheinbar dazu bewegt die Station nicht anzugreifen
    - Als die Romulaner ein Signal an das Gerät sendeten, griffen die Hur'q die Station an
    - Imperiale Romulaner treten äußerst aggressiv gegen die Sternenflotte auf und behaupten die Hur'q kontrollieren zu können
    - Das Gerät zeigt optische Anzeichen von Romulanern modifiziert geworden zu sein, romulanische Schriftzeichen waren sichtbar
    - Trotzdem das Labor abgeschirmt war, gelang konnte das Gerät a) womöglich ein Signal von den Romulanern empfangen und b) womöglich die Hur'q kontrollieren



    "Aufzeichnung beenden. Ah halt... Computer, ergänze noch einen vertraulichen Eintrag für den Führungsstab der 18. Flotte.", sprach sie, nachdem sie sich fast schon wieder erhoben hatte.


    "Eine Beobachtung war noch der Ort, an dem wir das Gerät vorgefunden haben. Es war an einer Stelle hinter der Wandverkleidung, hinter weiterer Verkabelung und Leitungen und dergleichen, so dass es dort nur jemand unter massivem Aufwand hätte anbringen können. Oder indem jemand es reingebeamt hätte." Nachdenklich kratzte sie sich am Hinterkopf, ehe sie dann noch ergänzte: "Und am Vortag war auf diesem Frachtschiff Vagabund ein verletzter Romulaner, den wir auf die Krankenstation gebracht haben. Vielleicht gibt es hier einen Zusammenhang. Aufzeichnung beenden."


    "In einem guten Bericht sind immer mehr Wahrheiten als der Autor hineinzuschreiben meinte.", sagte sie leise zu sich schmunzelnd, ehe sie sich dann auf ihr Bett fallen ließ - ihr Übergangsbett.


  • Sie Schritt auf dem Weg von der Brücke zu ihrem Übergangsquartier auf der Mistral über die teils einsamen, teils lebsamen Korridore des Schiffs. Viele der Mannschaften waren fleißig dabei ihre Aufgaben unter gelben Alarm pflichtbewusst nachzugehen - sie als temporärer Offizier an Bord des Schiffes hatte weniger eine solche Aufgabe, in dieser Situation. Und im Moment hätte sie dafür auch keinen Kopf gehabt: Etwas Anderes ging ihr durch den Kopf. Und vor allem die Frage wie sie damit umgehen sollte.


    Sie hatten mit einem Team, dessen Mitglied sie war, die Romulanische Station infiltriert. Von der Station aus wurde der Hur'q Schwarm durch das Haus D’aruaan kkontrolliert. Kurz bevor die Mission erfolgreich abgeschlossen wurde, saß sie selbst an jener Konsole, über die man die Rettungskapseln der Station kontrollieren konnte. Captain Davis schickte sie weg. Mit gutem Grund, um die anderen Teammitglieder zu unterstützen.


    An Bord der Mistral sah sie dann, wie die Rettungskapseln ausgelöst wurden, jedoch dann im Raum explodierten. Ein zugegeben aus ihrer Perspektive genialer Schachzug des Captains, um eine Form der Rache an den Romulanern zu üben. Jedoch auch ein Problem.


    Ihr ganz persönliches Problem: Denn sie könnte zu Wort geben, dass der Captain einerseits die Möglichkeit hatte die Rettungskapseln zu manipulieren und gleichermaßen auch ein besonderes Verhalten im Angesicht der Explosionen an den Tag legte. Und der Satz hallte nach: "Ich darf Sie daran erinnern, dass alles unter strengster Geheimhaltung liegt."


    Sie hatte sich in jenem Moment nicht für die Gefühle und Gedanken des Captains geöffnet, doch wäre es nur eine Frage der Zeit bis sie ihm nochmals begegnen würde. Dann würden seine wahren Absichten wie ein offenes Buch vor ihr liegen. Ein Buch der Schuld oder der Unschuld.


    Im ersteren Fall hatte sie Bewunderung für ihn und die Kühnheit seines Vorgehens.



    Persönliches Logbuch,
    Lieutenant Hendrikson,
    Sternzeit 95635.0907


    Unsere Mission war ein voller Erfolg. Der Geheimhaltung wegen möchte ich hier nicht weiter auf Details eingehen. Eine persönliche Note bleibt jedoch für mich: Unter solchem Druck und Stress habe ich lange nicht mehr oder vielleicht auch noch nie gestanden.


    Ich denke jedoch, dass wir als Team und auch ich individuell, den Widrigkeiten gut standgehalten haben. Ich bin froh teil eines solchen Teams gewesen zu sein.



    Ein Gefühl völlig unabhängig von allem blieb ihr jedoch auch erhalten. Sie hatte das tiefe Bedürfnis verspürt, fast schon die Not, nach dieser Erfahrung jemanden in den Arm zu schließen, jemanden davon zu berichten, wie sie sich gefühlt hatte. Sie hatte auch das Gefühl verspürt zu weinen, ob aus Trauer oder Freude war ihr unbekannt. Und noch etwas ganz Besonderes war passiert. Die Wut die sie sonst stetig begleitete, war für den Moment abwesend.


    Ein ganz neues Gefühl. Eine ganz neue Situation.

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    Tja Scheiße! Wie sollte es es anders ausdrücken. Jahre des Trainings, psychologischer Konditionierung und mittlerweile auch genug Lebenserfahrung hätten Sie eigentlich davor bewahren sollen. Sie biss die Zähne aufeinander und hätte am liebsten dem Nächsten der ihr über den Weg lief die Augen mit ihren Fingern ausgestochen. Stattdessen musste jedoch wieder der Boxsack herhalten.


    Zunächst war eigentlich alles gut gelaufen: Sie hatte einen Counselor aufgesucht. Prinzipiell klar ein Risiko, insbesondere weil es sich bei Nicole Aiken um eine Betazoidin handelte. Sie hatte mit ihr über ihr "Problem" gesprochen. Worunter sie leiden würde seitdem sie die Kaltblütigkeit von Captain Davis mit ihren eigenen Augen gesehen hatte. Wie er hunderte Leben ausgelöscht hatte um Rache zu üben. Und wie sie nun in der Zwickmühle stecken würde, belastet dadurch das Sie einerseits zur Geheimhaltung verpflichtet war, andererseits im moralischen Dilemma stand dieses Ereignis melden zu müssen.


    Das Sie Davis insgeheim für seine Kühnheit respektierte und vermutlich noch weiter gegangen wäre - das hatte sie geschafft zu verbergen.


    Aber: Davis war auch eine Gefahr. Er wusste, dass sie wusste, was er getan hatte. Er war beim Geheimdienst. Entweder würde sie das schützen oder jedoch in Gefahr bringen. Diese Ungewissheit musste sie eliminieren. Entweder indem sie ihn ganz vom Spielfeld nehmen würde: Er musste schwer abgestraft werden. Oder indem sie ihn wenigstens Schachmatt setzen würde, ohne den letzten Zug zu tun: Ihm klarmachen das sie davon wusste und nicht zögern würde es gegen ihn einzusetzen.


    Letztere Option barg jedoch ein sehr sehr großes Risiko, dass sie noch abschätzen müsste.


    Sie schnaubte und endete ihre Tirade an Schlägen auf den Boxsack. Der Schweiß lief ihr den Rücken herunter, ihre Haare klebten nunmehr regelrecht an ihrem Kopf und sie ärgerte sich nicht Sorge getragen zu haben ihre gesamten Haare nach Hinten zu binden. Nur ein kleiner Fehler. Jedoch ein Mahnmal dafür was sie ein kleiner Fehler bei der Sache kosten könnte.


    Mit der Geschwindigkeit eines einschlagenden Torpedos kam ihr jedoch auch jener Gedanke wieder, der sie hierher gebracht hatte. Der ihr Blut zum kochen gebracht hatte und ausgehend von ihrem Bauch das kribbelnde Gefühl der Wut aufstiegen ließ: Lieutenant Lasorsa. Nur am Rande hatte sie mit ihm ein wenig geredet und eine beiläufige Frage gestellt: "Was halten Sie eigentlich von mir Lieutenant?"


    Er hatte geantwortet. Und ihr dabei in die Augen gesehen, ein kleines Stück ihrer Seele erblickend, welches sie sehr gut zu verstecken wusste. Vor ihm scheinbar nicht. Er sagte Ihr direkt, dass sie etwas bei sich tragen würde, was sie hinter ihrer Freundlichkeit und ihrem Lächeln verbergen würde. Tja Scheiße!


    Eine Depression vorzuschieben war da die einzige Möglichkeit der Situation zu entfliehen ohne noch mehr Verdachtsmomente aufzubauen. Gegenüber einem Sicherheitsoffizier. Der vielleicht nicht die hellste Leuchte am Firmament war, aber verdammt! Vielleicht war es das doch. Er hätte mindestens die Erfahrung. Täglich mit Lügen und der Wahrheit konfrontiert, war er gut trainiert in die Seelen der Leute zu blicken.


    Sie bemerkte wie sie in den letzten Minuten auf den Boxsack gestarrt hatte und gleichzeitige ihre Arme vor sich verschränkt hielt, wie eine Barriere um sie zu schützen. Ein Schnauben folgte ob dieser Erkenntnis, ehe sie dem Boxsack noch einen abschließenden Tritt verpasste und sich dann umwendete. Eine Schalldusche in ihrem Quartier, egal welche Gedanken jetzt noch auf sie warten würden, war in jedem Fall die richtige Konsequenz aus allem.



    Persönliches Logbuch,

    Lieutenant Hendrikson,

    Sternzeit 96180.2154


    Eine harte Woche. Erst ein Angriff eines Frachter einer privaten Organisation. Dann eine Anomalie. Glücklicherweise waren wir als medizinische Abteilung nicht stark gefordert.


    Wir haben derweil ein neues System zur Planung eingerichtet, um die Balance zu halten zwischen geplanter und ungeplanter Arbeit. Es funktioniert gut und ermöglicht es mir wieder mehr strategische Arbeit zu übernehmen.


    Vor allem war es ein wichtiger Schritt nach Vorn - unsere Wachstumsschmerzen zu behandeln. Die waren einfach da, nach dem rapiden Wachstum von Deep Space 12.



    Sie erinnerte sich plötzlich an Etwas. An eine Weisheit. An etwas Wichtiges für diese Situation: "Das Ziel ist das Ziel, nicht der Plan."


    Einen Moment später saß sie an ihrem Terminal und verfasste eine Nachricht. An Botschafterin Naris.

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    Zitternd kehrte sie in ihr Quartier zurück. Sie replizierte sich ein Wasser und blickte durch das Fenster hinaus auf die Sterne. Wirklich hier stehen wollte sie jedoch nicht. Und ihr war kalt. Nicht weil es ihr nicht gut ging. Nein, körperlich war sie absolut in Form. Keine Krankheiten. Es war alles gut. Ihr war kalt aufgrund der Kühnheit die sie bewiesen hatte. Weil sie Angst hatte, Freude und Wut. Ob dessen was sie gerade getan hatte.


    Sie griff zur Decke und drückte sich in die Ecke ihrer Couch. Die Stiefel zog sie noch schnell aus, bevor sie dann auch ihre Füße unter der Decke verschwinden ließ und wieder zu den Sternen hinaus blickte.


    "Habe ich alles richtig gemacht?", "Habe ich etwas übersehen?", "War ich an irgendeiner Stelle dumm?", "Was wird das jetzt für mich bedeuten?" - Fragen über Fragen schossen ihr durch den Kopf. "Nochmal langsam, strukturiert.", dachte sie.



    Für Sie hatte vor 30 Jahren alles begonnen. Es war nur eine unschuldige Sache gewesen, wie sie einige ihrer Freunde gegeneinander ausgespielt hatte. Es endete damit das sie selbst mit allen befreundet war, jene Freunde jedoch alle untereinander zerstritten. Das brachte ihr viel Aufmerksamkeit ein. Alle wollten mir ihr über die anderen sprechen, sich über sie auslassen und ihr ihre Geheimnisse anvertrauen. Fünf war sie damals gewesen und hatte irgendwie bemerkt das für sie der Geist ihres Gegenübers wie ein offenes Buch vor ihr lag, jedoch selbst Erwachsene Schwierigkeiten hatten aus ihrem Geist und ihren Gedanken schlau zu werden. Wenn sie etwas nicht offenbaren wollte, kam es auch nicht an den Tag. Doch gleichzeitig bemerkte sie die sorgenvollen Blicke ihrer Eltern. Und die Termine, die sie weit von Zuhause weg führten, nur um dann mit einer Person eine Weile zu reden. Und nachher hatten ihre Eltern immer wieder ein Gespräch mit jener Person, während sie von jemand anderem abgelenkt wurde.


    Als sie älter wurde, verstand sie immer mehr das etwas nicht mit ihr stimmte. Oder anders war. Nicht unbedingt sichtbar an der Oberfläche, jedoch sprachen ihre Eltern oft mit ihr und lange. Stellten ihr eine Frage nach der anderen wie sie denken würde, warum sie sich in einer Situation so oder so verhalten hatte. Und zu ihrer eigenen Verblüffung schafften es ihre Eltern nie ihren Gedanken gewahr zu werden, die sie nicht teilen wollte. Und sie hätten ihren Geist eigentlich wahrnehmen sollen, in aller Gänze. Wie es für Betazoiden eben normal war.



    Sie schüttelte sich die Erinnerungen ab. Ja, es war gut dreißig Jahre her das sie jemanden etwas ihres Geistes offenbart hatte, was sie eigentlich Verbergen wollte. Und es fühlte sich verdammt gut an. Ihr wurde warm, ihre Wangen, ihre Hände, alles ausgehend aus ihrem Innersten. Es war das Feuer nachdem sie sich so lange gesehnt hatte.


    Nur war es jetzt auch noch nicht vorbei. Sie würde acht geben müssen, dass sie nicht den Überblick über ihr Spielfeld verlor. Davis war eine Figur davon und sie glaubte ihn im Moment richtig ins Spiel gebracht so haben. Doch der Captain war erfahren, intelligent und eine Gefahr für sie, die sie im Auge behalten müsste. Genau so wie die Botschafterin. Auch sie war gerade auf ihrem Spielfeld auf der richtigen Position um ihre Wirkung zu entfalten, jedoch genauso wie Davis außerhalb ihrer Kontrolle. Das was sie in Gang gesetzt hatte, würde jetzt zusammenkommen. Und sie hoffte das es genau so zusammen kommen würde, wie sie es sich vorgestellt hatte.


    Wieder erinnerte sie sich an die Essenz dieser Situation: "Das Ziel ist das Ziel, nicht der Plan." Ihr Ziel war ihr klar, jedoch würde sie ihren Plan solange anpassen müssen, bis sie ihr Ziel erreichen würde.



    Persönliches Logbuch,

    Lieutenant Hendrikson,

    Sternzeit 96187.8956


    Ich muss ehrlich zu mir sein: Meine Arbeit, all die Ereignisse in letzter Zeit haben mich sehr mitgenommen.


    Zum Counselor zu gehen, zu Counselor Aiken war in dieser Situation wichtig. Ich hätte es jedem anderen empfohlen.


    Und auch insbesondere nach meinem Gespräch mit Sicherheitschef Lasorsa. Er sagte mir sinngemäß das ich mit etwas herumlaufen würde, was ich nicht an die Oberfläche ließe und mit meiner heiteren Art überspielen würde. Das sind klare Anzeichen einer Depression, was mir als Arzt absolut vertraut ist.


    Ich werde die Behandlung mit ihr Fortsetzen - auch wenn ich mich bereits weit besser fühle. Jetzt wo mir klar ist, dass ich all die Erlebnisse der letzter Zeit nicht einfach verdauen kann wie ein gutes Mittagessen. Das war befreiend.



    Aiken - Aiken war genau wie die anderen Figuren auf ihrem Spielfeld und um sie würde sie sich noch kümmern müssen. Sie freute sich darauf. Ihr Gespräch hatte sie motiviert, Energien freigesetzt und sie hungrig auf mehr gemacht.

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    "Lieutenant Commander Hendrikson!", rief der Transporteroffizier Ihr zu. "Hey! Ähm... anwesend!", antwortete Freya ihm und hob ihre Hand im Wartebereich des großen Transporterraums. Sie machte eine für sie ungewöhnliche Gestalt, ohne die weiße Uniform, gekleidet in einer weiten Stoffhose, sportlichen Schuhen und einem ebenso weitem Pullover mit einer Kapuze daran. Beide Kleidungsstücke waren dunkel, wenn auch ein Band, welches durch die Kapuze geführt war, im hellen weiß eine Akzent setzte. Vor allem aber verschwand sie durch die Kleidungswahl regelrecht im Hintergrund der bunten Vielfalt an Kleidung und natürlich auch Spezies in diesem zivilen Transporterbereich. An einem hochgewachsenen Bolianer mit einem ausladenden Bauch zwängte sie sich lächelnd vorbei, wobei er Freya gar nicht groß zu beachten schien. Vielmehr war der Blauhäutige damit beschäftigt irgendeine interstellare Kreuzfahrt anzupreisen. Als sie nun vor dem Transporteroffizier stand reichte Freya ihm ein Pad mit ihren Daten. Einstudiert betrachtete der Offizier das Pad, ehe er dann lächelte und gen einer der Plattformen deutete: "Plattform 4, Lieutenant Commander... Doktor Hendrikson, Sie beamen auf die S.S. Sureno". "Besten Dank!", entgegnete Freya ihm, winkend, ehe sie dann auf die Plattform trat und mit einem letzten vermeintlich wehmütigen Blick auf diesen Bereich der Station blickte. Einen Moment später wurde sie dematerialisiert.



    Persönliches Logbuch,

    Lieutenant Hendrikson,

    Sternzeit 96264.0355


    Ich habe heute einen sehr besondere Eintrag in mein Logbuch vorzunehmen, denn am heutigen Tage trete ich einen einwöchigen Urlaub an. Es geht auf die Erde, an einen Ort der sich Schweiz nennt. Ich habe diese Empfehlung von Counselor Aiken bekommen, der ich wirklich dankbar bin, wie gut sie sich um meine Belange gekümmert hat. Ich habe eine Kletterausrüstung, warme Kleidung und einen Reiseführer eingepackt.


    Ganz offen muss ich zugeben das ich mich einerseits sehr freue, jedoch auch wahnsinnig neugierig auf die Erde und die Leute dort bin. Ich habe zwar tagtäglich hier auf Deep Space 12 oder in der Vergangenheit mit Menschen zu tun gehabt und war von ihnen umgeben. Wie sie sich auf der Erde jedoch im Geiste von ihren Gegenstücken hier unterscheiden wird interessant werden.


    Also liebes Logbuch und liebe Station - wir sehen uns in der Woche wieder.



    Angekommen in ihrem kleinen Quartier auf der Sureno lehnte Freya sich zufrieden zurück, nachdem sie den Logbucheintrag auf ihrem Pad aufgenommen hatte. Sie teilte ihr Quartier unter anderem mit einer untergewichtigen Rigelianerin, die zwar viel lächelte, jedoch aus ihrem Blick einfach nur hässlich und zerbrechlich erschien. Glücklicherweise war sie gerade beschäftigt irgendein Klatschblatt auf ihrem Pad zu lesen. Sie würde ihre die Arme wahrscheinlich mit Leichtigkeit brechen können, geschweige denn sie kurzfristig und effektiv töten können. Gedanklich war sie schon die Schritte und Griffe durchgegangen, die dafür nötig wären, als ihr etwas anderes in den Sinn kam.


    Ein Admiral, der eine Gefahr darstellen würde. Bei der sie vorsichtig sein müsste. Und bei der sie nicht vermeiden können würde, dass sich ihre Wege kreuzen würden. Und wahrscheinlich auch nicht zur Option greifen könnte sie umzubringen. Freya schüttelte diese Gedanken ab und blickte lächelnd gen der beiden Kinder der Rigelianerin, die gerade zurückkamen und allein durch ihre Intonation große positive Aufregung ausstrahlten, ohne das sie sich ihrer Geister öffnen müsste, um es aus ihren Gefühlen und Gedanken zu lesen.


    Die größte Gefahr die sie gerade für sich selbst sah, war es wieder einmal völlig ohne Kompass in der Welt der Moral unterwegs zu sein, den Freya nie entwickelt hatte. Das war ihr sehr bewusst geworden, seitdem sie sich engagiert hatte wieder in den Geheimdienst zu kommen und ihre Ambitionen bisher von Erfolg gekrönt waren. An irgendwen musste sie sich halten um nicht etwas zu tun, was sie zu einem Monster in den Augen anderer machen würde. Manchmal waren es Freyas Kollegen, andere Offiziere. Ein anderes Mal jemand wie Naris, die einerseits laut ihrer eigenen Aussage schlimme Dinge getan hatte, dann jedoch im nächsten Moment auch eine unendliche Fürsorge und ein schweres Mitgefühl für ihre Umwelt und insbesondere die Personen darin aufbauen könnte, dass Freya sich am liebsten übergeben wollte. Immerhin erschien ihr die Bajoranerin nicht als ein Exemplar, welches das ganze Universum umarmen wollte und sich dann wunderte wenn sie am Ende ein blaues Auge davontragen würde.


    "Die Moral ist immer die letzte Zuflucht von Leuten, die die Schönheit nicht begreifen.", dachte sie stumm, den beiden Kindern zusehend, wie sie nunmehr dazu übergingen sich alles nochmal gegenseitig zu erzählen, statt ihre Mutter damit zu behelligen, der scheinbar das Lächeln in ihre Gesicht eingeprügelt wurde. Was sie in jedem Falle auch nicht hübscher machte. Freya schloss ihre Augen und atmete tief durch, ehe dann das Gerede der Kinder, deren Gefühle und Gedanken langsam zu einem Rauschen im Hintergrund wurden. Einen Moment später war sie eingeschlafen und sie träumte.