Sie schritt nach dem Gespräch mit Pator durch den Korridor gen des Turbolifts und spannte jeden Muskel in ihrem Körper an, den sie irgendwie bewegen konnte. Die Gespräche mit dem alten Brigadier waren interessant. Sie brachten ihr immer wieder einen neuen Blickwinkel auf das Imperium und sie erkannte, was das Reich im Innersten zusammenhielt. Jedoch fühlten sich die Gespräche auch immer so an, als hätte sich ein Stück Fleisch zwischen ihren Zähnen verfangen, begleitet von stundenlangen Mühen es loszuwerden. Der Alte war ständig müde und nur noch ein Schatten von dem, was sie einst über ihn gehört hatte. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, hatte sie beschlossen nicht zu zögern. Nicht zu zögern, ihn zu ersetzen. Auch wenn es noch einiger Vorbereitungen bedurfte. Sie hatte einfach nicht den Ruf eines großen Hauses hinter ihr und bereits lange erkannt, dass es in der Politik des Reiches mehr als die Ehre eines Klingonen gab.
Mit dem Turbolift ging es auf das Crewdeck. Als die Türen sich mit einem tiefen und gequältem Zischen öffneten stand sie einen Schritt entfernt von der Messe, in der sich die Krieger zu jeder Zeit zwischen ihren Schichten versammelten. Es wurde laut gesprochen, es roch nach Essen und Blutwein. Gelächter, lautstarke Erzählungen und kleine Beweise von Überlegenheit seinem Gegenüber.
In jenem Moment wo sie den ersten Schritt unternahm und ihre Bühne betrat, wurde es in der Messe leiser. Sie genoss die Stille, sie wusste sie zu nutzen, während sie langsam den Raum durchquerte. Die Krieger hatten eine Mischung aus Respekt und Angst vor ihr. Vornehmlich Letzteres. Seitdem sie an Bord gekommen war, hatte sie diverse Krieger in die Schranken gewiesen. Sei es durch einfache plumpe Gewalt oder in einigen Fällen dadurch, dass sie einen Gegner zum Sto'vo'kor schickte. Bereits den ersten Tag an Bord dieses Schiffes hatte sie dazu genutzt sich den stärksten anwesenden Krieger in der Messe vorzunehmen und ihn vor den Augen aller zu einer beschämenden Niederlage zu führen.
Ihr war allerdings in den letzten Jahren bewusst geworden das sie sich nicht ewig auf ihre körperliche Überlegenheit und ihre Sinne verlasen konnte. Und nicht allein auf ihre Führung durch Angst. Zu irgendeinem Zeitpunkt würde sie auch Verbündete benötigen, Fürsprecher für ihren ehrenvollen Ruf.
Sie nahm schließlich an einem Tisch in der Ecke der Messe platz und zog ein Datenpad aus ihrer Tasche. Langsam nahmen die Gespräche wieder ihre übliche Lautstärke auf. Einem Blick von einem der versklavten Ferasaner, die ihren Dienst in der Messe taten, entgegnete sie mit einem Kopfschütteln. Er beugte sein Haupt tief in sklavenhafter Demut und ihm war klar das sie ohne Speisen ihre Zeit in der Messe verbringen wollte.
LOG-INDEX: loS-vatlh vagh Hut | COMMANDER Valkris | HovpoH: 95629.5831
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## PERSÖNLICHES LOG ##
Die pIraqSIS befindet sich weiter bei der Sternenflottenbasis Deep Space 9. Wir warten. Darauf das sich Martok mit der Sternenflotte und deren Verbündeten, überraschenderweise inklusive des Dominion, geeinigt haben. Was auch immer diese Gespräche bedeuten oder beinhalten mögen, es gibt einen Feind da draußen, gegen den wir in die Schlacht ziehen sollten. Mir scheint es immer mehr, als wäre das Reich von der Lethargie der Diplomatie zu sehr durchsetzt. Ich vermisse die Zeiten in denen wir uns zusammengesetzt haben, unsere Richtung besprachen und dann einfach alles unternommen haben das Reich in diese Richtung voran zu bringen. Ohne ständig inne zu halten. Jedoch gibt es auch viele Fürsprecher dieses Vorgehens. Die gleichen Fürsprecher, die auch inbemitleidenswerter Weise dafür gesorgt haben das wir unsere Doktrin der unendlichen Ausdehnung aufgaben.
Indes werden wir jedoch die Zeit nutzen, die sich aufbauenden Konflikte in der Mannschaft zu exponieren. Über das Vorgehen des Reichs oder den Kurs hier auf dem Schiff. Ich werde Fang anweisen seine Kampfgruppen durchzumischen. Zur Zeit haben wir erfahrene, sowie unerfahrene Krieger homogen in den einzelnen Kampfgruppen. Die Mischung wird einerseits dafür sorgen, dass die Krieger ihre Erfahrungen austauschen, andererseits Schwächen ausgemerzt werden. Jedoch insbesondere wird es den unterschwelligen Streit in der Mannschaft über den richtigen Kurs, im vor uns liegenden Konflikt, ans Tageslicht bringen. Von jener Gehimniskrämerei und Gruppenbildung in den Kampfgruppen müssen wir wegkommen.
Wie ich mit dem gleichen Thema außerhalb der Kampfgruppen umgehe ist mir noch nicht zu 100% klar. Mit Dumor in der Technik werde ich auf einen Konflikt hinaus laufen, wenn ich seine Wartungsteams durchmischen möchte. Und Pator wird es nicht dulden seinen Cheftechniker entweder tot oder auf der Lazarettstation zu sehen. Die anderen Gruppen wie die Taktik und die Wissenschaft sind derweil zu klein um sie effektiv durchzuwürfeln. Vielleicht bedarf es hier nicht der Notwendigkeit mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern direkt mit den Offizieren zu sprechen. Um Herauszufinden ob sie auf unserer Linie sind, oder abtrünnig.
Indes hat der Brigadier einen Teil der Schiffe seines Hauses nach Deep Space 12 entsandt. Um dort Interessen seines Hauses zu schützen. Offensichtlich steht der Sternenflottenbasis eine Schlacht gegen die Hur'q bevor. Eine Schande das wir nicht das Warten aufgeben können, um an der Schlacht teilzunehmen und der lächerlichen Sternenflotte vorzuführen, welche Macht das Klingonische Reich darstellt.
## EINTRAG ENDE ##
9219 3651 5530 5892 3446 2395 4528 9452 0203 3381 4752 4495 2344 0345 6761 2349 1345 5145 6789 5781 4512 4567 1234 1345 9123 4675
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Sie steckte das Pad zurück in einer ihre Taschen nachdem sie ihren Eintrag eingetippt hatte und winkte dann doch den Sklaven heran. Sie war hungrig geworden, sehr hungrig. Vielleicht auch über das Bedürfnis nach Essen hinaus. Sie würde heute noch einen Weg finden diesen Hunger zu stillen, auf die eine oder andere Art.