Persönliches Logbuch: Valkris

  • Sie schritt nach dem Gespräch mit Pator durch den Korridor gen des Turbolifts und spannte jeden Muskel in ihrem Körper an, den sie irgendwie bewegen konnte. Die Gespräche mit dem alten Brigadier waren interessant. Sie brachten ihr immer wieder einen neuen Blickwinkel auf das Imperium und sie erkannte, was das Reich im Innersten zusammenhielt. Jedoch fühlten sich die Gespräche auch immer so an, als hätte sich ein Stück Fleisch zwischen ihren Zähnen verfangen, begleitet von stundenlangen Mühen es loszuwerden. Der Alte war ständig müde und nur noch ein Schatten von dem, was sie einst über ihn gehört hatte. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, hatte sie beschlossen nicht zu zögern. Nicht zu zögern, ihn zu ersetzen. Auch wenn es noch einiger Vorbereitungen bedurfte. Sie hatte einfach nicht den Ruf eines großen Hauses hinter ihr und bereits lange erkannt, dass es in der Politik des Reiches mehr als die Ehre eines Klingonen gab.


    Mit dem Turbolift ging es auf das Crewdeck. Als die Türen sich mit einem tiefen und gequältem Zischen öffneten stand sie einen Schritt entfernt von der Messe, in der sich die Krieger zu jeder Zeit zwischen ihren Schichten versammelten. Es wurde laut gesprochen, es roch nach Essen und Blutwein. Gelächter, lautstarke Erzählungen und kleine Beweise von Überlegenheit seinem Gegenüber.


    In jenem Moment wo sie den ersten Schritt unternahm und ihre Bühne betrat, wurde es in der Messe leiser. Sie genoss die Stille, sie wusste sie zu nutzen, während sie langsam den Raum durchquerte. Die Krieger hatten eine Mischung aus Respekt und Angst vor ihr. Vornehmlich Letzteres. Seitdem sie an Bord gekommen war, hatte sie diverse Krieger in die Schranken gewiesen. Sei es durch einfache plumpe Gewalt oder in einigen Fällen dadurch, dass sie einen Gegner zum Sto'vo'kor schickte. Bereits den ersten Tag an Bord dieses Schiffes hatte sie dazu genutzt sich den stärksten anwesenden Krieger in der Messe vorzunehmen und ihn vor den Augen aller zu einer beschämenden Niederlage zu führen.


    Ihr war allerdings in den letzten Jahren bewusst geworden das sie sich nicht ewig auf ihre körperliche Überlegenheit und ihre Sinne verlasen konnte. Und nicht allein auf ihre Führung durch Angst. Zu irgendeinem Zeitpunkt würde sie auch Verbündete benötigen, Fürsprecher für ihren ehrenvollen Ruf.


    Sie nahm schließlich an einem Tisch in der Ecke der Messe platz und zog ein Datenpad aus ihrer Tasche. Langsam nahmen die Gespräche wieder ihre übliche Lautstärke auf. Einem Blick von einem der versklavten Ferasaner, die ihren Dienst in der Messe taten, entgegnete sie mit einem Kopfschütteln. Er beugte sein Haupt tief in sklavenhafter Demut und ihm war klar das sie ohne Speisen ihre Zeit in der Messe verbringen wollte.


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    ## PERSÖNLICHES LOG ##


    Die pIraqSIS befindet sich weiter bei der Sternenflottenbasis Deep Space 9. Wir warten. Darauf das sich Martok mit der Sternenflotte und deren Verbündeten, überraschenderweise inklusive des Dominion, geeinigt haben. Was auch immer diese Gespräche bedeuten oder beinhalten mögen, es gibt einen Feind da draußen, gegen den wir in die Schlacht ziehen sollten. Mir scheint es immer mehr, als wäre das Reich von der Lethargie der Diplomatie zu sehr durchsetzt. Ich vermisse die Zeiten in denen wir uns zusammengesetzt haben, unsere Richtung besprachen und dann einfach alles unternommen haben das Reich in diese Richtung voran zu bringen. Ohne ständig inne zu halten. Jedoch gibt es auch viele Fürsprecher dieses Vorgehens. Die gleichen Fürsprecher, die auch inbemitleidenswerter Weise dafür gesorgt haben das wir unsere Doktrin der unendlichen Ausdehnung aufgaben.


    Indes werden wir jedoch die Zeit nutzen, die sich aufbauenden Konflikte in der Mannschaft zu exponieren. Über das Vorgehen des Reichs oder den Kurs hier auf dem Schiff. Ich werde Fang anweisen seine Kampfgruppen durchzumischen. Zur Zeit haben wir erfahrene, sowie unerfahrene Krieger homogen in den einzelnen Kampfgruppen. Die Mischung wird einerseits dafür sorgen, dass die Krieger ihre Erfahrungen austauschen, andererseits Schwächen ausgemerzt werden. Jedoch insbesondere wird es den unterschwelligen Streit in der Mannschaft über den richtigen Kurs, im vor uns liegenden Konflikt, ans Tageslicht bringen. Von jener Gehimniskrämerei und Gruppenbildung in den Kampfgruppen müssen wir wegkommen.


    Wie ich mit dem gleichen Thema außerhalb der Kampfgruppen umgehe ist mir noch nicht zu 100% klar. Mit Dumor in der Technik werde ich auf einen Konflikt hinaus laufen, wenn ich seine Wartungsteams durchmischen möchte. Und Pator wird es nicht dulden seinen Cheftechniker entweder tot oder auf der Lazarettstation zu sehen. Die anderen Gruppen wie die Taktik und die Wissenschaft sind derweil zu klein um sie effektiv durchzuwürfeln. Vielleicht bedarf es hier nicht der Notwendigkeit mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern direkt mit den Offizieren zu sprechen. Um Herauszufinden ob sie auf unserer Linie sind, oder abtrünnig.


    Indes hat der Brigadier einen Teil der Schiffe seines Hauses nach Deep Space 12 entsandt. Um dort Interessen seines Hauses zu schützen. Offensichtlich steht der Sternenflottenbasis eine Schlacht gegen die Hur'q bevor. Eine Schande das wir nicht das Warten aufgeben können, um an der Schlacht teilzunehmen und der lächerlichen Sternenflotte vorzuführen, welche Macht das Klingonische Reich darstellt.


    ## EINTRAG ENDE ##


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    Sie steckte das Pad zurück in einer ihre Taschen nachdem sie ihren Eintrag eingetippt hatte und winkte dann doch den Sklaven heran. Sie war hungrig geworden, sehr hungrig. Vielleicht auch über das Bedürfnis nach Essen hinaus. Sie würde heute noch einen Weg finden diesen Hunger zu stillen, auf die eine oder andere Art.

  • Frey

    Hat den Titel des Themas von „Persönliches Logbuch: Valkris, Tochter von Komor“ zu „Persönliches Logbuch: Valkris“ geändert.
  • Nach dem die Flasche Chech'tluth nun fast gänzlich leer war konnte Sie die ausgebeulte Frachtkisten nicht mehr mit ihrer Stirn treffen. Auch ohne Anlauf, der letzte Versuch hatte sie nun mit ihrem Kopf in Kontakt mit dem Rahmen des Quartierschotts gebracht. Die sie unbeeindruckt, ob der Tortur und anschließender Behandlung mit kräftigen Fäusten, anstarrte. Valkris lachte grölend und zufrieden.


    Nach ihrer Teilnahme an jener "diplomatischen" Mission auf dem romulanischen Schiff hatte sie sich den ekelhaften Geschmack der Sauberkeit des Ortes aus ihrem Mund waschen wollen und war hocherfreut wieder jene Luft einzuatmen, die sie daran erinnerte das sie auf einem Schiff mit Kriegern war. Jener Ort, jener diplomatische Empfang, war ihr wie die vollkommene Abwesenheit von allen Werten vorgekommen, für die sie lebte. Endlich konnte sie wieder etwas in der Luft riechen: Die Felle die auf ihrem ungemütlich anmutendem Bett aus blankem Metall lagen und sie an ihre Jagden erinnerte. Ihre Kleidung, die nicht ständig gewaschen nach ihr selbst, ihrem Schweiß und nach Essen roch, welches auf die ein oder andere Art daran gelandet war. Oder auch der Filter ihrer Luftaufbereitungsanlage, welcher bereits einmal die Reste aus einem Kelch Blutwein abbekommen hatte und den sie noch nicht austauschen hatte lassen.


    Ein Blick auf die anderen Trophäen an der Wand ließen sie nachdenken ob sie nicht hätte Etwas mitbringen sollen. Die Romulaner hatten alberne Modelle ihrer Schiffe auf dem Tisch herumstehen, die sie an Teller mit Flügeln erinnerten. Und irgendwelche Fische in einem Tank an der Wand, die wenig danach aussahen, als wären sie mehr als Dekoration. Wären es wenigstens Kampffische gewesen. Eine Locke von jener Menschenfrau mit den lilablauen Haaren wäre etwas gewesen. Valkris hatte so etwas noch nie gesehen und konnte sich nach ihrem jetzigen Kenntnisstand die Farbe nur damit erklären, dass die Frau ihre Haare gefärbt hatte. Vielleicht war sie eine Kriegerin, die mit jener Farbe ihre Position ausdrückte oder besonders bedrohlich aussehen wollte. Die Zierlichkeit und Zerbrechlichkeit der Person ließ sie jedoch daran zweifeln. Derweil hätte sie gern von der anwesenden Romulanerin, irgendeiner Senatorin, mehr als nur eine Locke mitgenommen. Vielleicht ihren Kopf, eine Hand, die so perfekt aussähe als käme sie aus einem Datenbankeintrag, der sich mit der vermeintlichen Schönheit von Romulanern beschäftigte. Valkris hätte gerne auf jener Hand mehrere Male während des Gespräches erbrochen, um ihrer Meinung Nachdruck zu geben, was sie von der Romulanerin hielt.


    Und dann war da jene Botschafterin Naris. Von allen Anwesenden nicht-Klingonen schien sie jene zu sein, die überhaupt wirklich etwas von Kampf und Krieg zu verstehen schien. Sie hatte ein Foto in der Datenbank von ihr im Vorfeld gesehen, mit Narben um Gesicht. Und auch wenn die Narben scheinbar jetzt durch irgendwelche medizinische Verschwendung verschwunden waren: Die Haltung verriet Valkris, dass sie auch noch andere Verletzungen im Laufe ihres Lebens davongetragen hatte. Und sie hatte Augen, die Blut gesehen haben. Dessen war sich Valkris sicher. Wahrscheinlich hatte sie dabei Karrd kennengelernt. Warum die Bajoranerin allerdings jenen General zum Treffen mit eingeladen hatte, war ihr bisher noch nicht aufgegangen.


    Was ihr jedoch aufging, war die Tatsache das die Sternenflotte und die Romulaner nicht dadurch groß geworden wahren, dass sie aus gefärbten Haaren, ein paar wenigen Leuten mit Haaren oder Schönlingen bestanden. Jene Leute hatten es fertiggebracht auch ohne die Werte der Krieger etwas zu schaffen. List und eine gewisse Form der Kühnheit hatten dazu gehört, die sie versteckt hinter diesen Äußerlichkeiten sah. Oft war Valkris dieser Gedanken gekommen, dass ein Krieger zwar für den Kampf geschaffen war und ihn auch meisterte - die Anwesenden im Raum hätte sie wahrscheinlich alle umbringen können, ohne das sie groß verletzt worden wäre - es jedoch auch den Bedarf an anderen Professionen in den Zeiten des Aufbaus für den nächsten Krieg gab.


    Genau deshalb hatte sie selbst nie Hand an jene angelegt, die ihr in einer anderen Form als ein Krieger dienten. Sie waren nützlich. Und ihr Ruf, die Angst in den Augen ihres Umfelds vor ihr, ihre Wut und die Entschlossenheit hatten genügt, dass sich bisher alle ihrem Willen gebeugt hatten. Die Krieger konnten derweil die Last tragen, tatsächlich von ihr angegangen zu werden, wenn sie unzufrieden war.


    Außer das Türschott. Das hatte sich noch nicht ihrem Willen gebeugt. Sie schlug amüsiert noch einmal mit der flachen Hand dagegen, begleitet von einem weiteren tiefen Lachen.Derweil ließen die Schmerzen von der Tortur der Frachtkiste und den Fehlschlägen sie wieder klar denken. Ihr Körper war zufrieden die Gifte abbauen zu können, sie war zufrieden. Vor allem hatte sie es geschafft etwas Wut abzubauen. Und jetzt wieder bereit sich einer jener unangenehmen Dinge zuzuwenden, die sie seit ihrem Eintritt in die KDF hasste: Berichte schreiben.


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    ## PERSÖNLICHES LOG ##


    Ich habe Botschafter Kumar als militärische Beraterin auf eine diplomatische Mission zum Thema Allatu, im Velona System nahe unserer Grenze, begleitet. Es war ein Treffen zwischen uns, dem klingonischen Reich, der Sternenflotte und der Republik der Romulaner. Um darüber zu sprechen wie wir mit der Situation auf Allatu verfahren.


    Das Gebrabbel der Diplomaten war lang und wenig zielgerichtet, jedoch konnten wir uns über den aktuellen Stand bezüglich nachrichtendienstlicher Informationen austauschen und uns auch auf einen Plan einigen, wie wir nun "gemeinsam" weiter vorgehen. Mein Eindruck ist jedoch klar, dass jene Partei hier ihre eigenen Ziele verfolgen wird, so wie wir es auch tun werden. Politisch bieten sich hier einfach zu viele Möglichkeiten auf Gewinne, die sich keiner entgehen lassen wird.


    Ich hoffe derweil das sich nach diesem Treffen unsere Ziele nicht durch irgendwelchen diplomatischen Schwachsinn ändern.


    ## EINTRAG ENDE ##


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    Mit einem entschlossenen Zug leerte sie die Flasche Chech'tluth und warf sich ihre Uniform über. Das herumtippen auf dem Padd hatte sie wieder wütend genug gemacht, dass sie nun entweder im Trainingsraum ein Hologram verprügeln würde oder jenen der sich dort von der Besatzung anbot. Was auch immer geschah, sie würde später entspannt ihre Schicht antreten können.

  • Ihr Quartier auf dem kleinen B'Rotlh Bird of Prey war winzig und spartanisch. Im Vergleich zum Quartier auf dem Schlachtkreuzer pIraqSIS war das eine wahre Leistung, denn dort gab es bereits nicht mehr als das Nötigste. Jedoch immerhin etwas mehr Platz. Und Platz war etwas, was Valkris allein durch ihre Statur brauchte. Hier auf dem Schiff hatte sie bereits Kontakt mit diversen Schotts gemacht, hatte sich ihre Ellenbogen gestoßen oder musste sich in den engen Korridoren an den wenigen Besatzungsmitgliedern vorbei zwängen.


    Was Valkris hingegen mochte war das Persönliche an diesem kleinen Schiff. Binnen weniger Stunden hatte sie alles erkundet, was es an dem Schiff zu erkunden gab. Die Brücke, der Maschinenraum, die verschwindend winzige Messe, eine Entschuldigung von einer Krankenstation und einer kleinen Werkstatt - Korrektur: Werkbank in einer Ausbuchtung eines Korridors. Und überall Spuren der Zeit. In den kleinen Quartieren der Besatzung, die sie sich mit vier Leuten teilen mussten, gab es überall Hinterlassenschaften der vorherigen Bewohner. In das Metall eingeritzte Botschaften, abgesessene Kanten von Sitzgelegenheiten und nur noch die Idee einer Farbgebung an den Wänden.Und es roch bereits nach ihrer Crew und ihr selbst. Normalerweise hatte es immer länger gedauert, bis sich diese Vertrautheit für ihren stark ausgeprägten klingonischen Geruchssinn eingestellt hatte. Hier in diesen wenigen Kubikmetern an Raum, die sie sich alle teilten war es eine Sache von Stunden gewesen.


    Vertrautheit die sie brauchen würden, bei dem was auch immer nun kommen mochte. Irgendetwas zwischen einer massiven Enttäuschung, wenn eine friedliche Lösung für die Allatu-Krise gefunden wurde oder der möglichen Ekstase einer glorreichen Schlacht.


    Valkris konnte das Surren und Klicken der alten Lebenserhaltungssysteme hören, die mehr stöhnten als Rund liefen, während sie die letzten wenigen Sachen in einen gesicherten Schrank an der Wand ihres Quartiers einräumte. Sie schloss die transparenten Türen und dachte einen Moment darüber nach, wie zwei Padds, ein D'k tahg und ein Kommunikator im Moment des Verlustes der künstlichen Gravitation und schneller Manöver, binnen eines Atemzugs zu einem tödlichen Geschoss werden konnten. Sie schüttelte ihren Kopf als ihr klar wurde, wie selbstverständlich es für Sie war diese Routinen einzuhalten. Es war bereits lange in ihre DNA als Offizier der klingonischen Verteidigungsstreitmacht eingearbeitet worden. Und ebenso hatte sie bereits seit langem die Flughöhe für solche Belange verlassen. Sie war kein einfacher Bekk mehr auf der Vorkon, ihrer ersten Stationierung, sondern der erste Offizier eines Schlachtkreuzers und jetzt Kommandant eines Bird of Prey mit einer geheimen Mission.


    Einen letzten Blick schenkte sie dem Quartier: Die Koje, dem gesicherten Schrank, dem Ecktisch mit Stuhl, dem tassenhohen Nahrungsreplikator, der Toilette - die einfach direkt in das Quartier hinein ragte - und als absoluter Luxus für den kommandierenden Offizier, dem taktischer Bildschirm an der Wand. Dann aktivierte Valkris ihren Kommunikator: "pIraqSIS! Beamen Sie mich wieder an Bord!"



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    ## PERSÖNLICHES LOG ##



    Unser Bird of Prey liegt für die Mission bereit und fliegt zur Zeit getarnt neben der pIraqSIS. Den aktuellen Informationen nach werden wir es bei Allatu mit einem Minenfeld zu tun bekommen, was die Mission nicht einfacher macht. Bei Minen handelt es sich wohl um die unehrenhafteste Art der Kriegsführung die eines Kriegers in keinster Weise würdig ist. Jedoch habe ich auch von irgendwelchen möchtegern Rebellen, angeführt von einem Menschen, nicht mehr erwartet.


    Was mein Blut jedoch zum Kochen bringt, ist die Aussicht auf eine vermeintlich friedliche Lösung der Krise, herbeigeführt durch endlose Gespräche an Verhandlungstischen und dem Austausch von Annehmlichkeiten. Die Bajoranerin von der Konferenz Naris und ein Admiral wollen nochmals zu einem Gesprächen laden. Ich erwarte absolut nichts von diesem Geschwätz, auch wenn ich in Naris immerhin eine Art Krieger sehe.


    Vielmehr sehe ich jedoch die Gefahr das ein solches Vorgehen das Problem nur vertagt. Ich sehe immer noch einen entscheidenden Schlag ins Mark unseres Gegners als die beste Option an, um diese Krise zu unserem Vorteil zu lösen.


    Bei Kahless, möge die Zeit für uns spielen, damit wir uns nicht damit abgeben müssen ohne eine Schlacht unseren Kindern von diese Krise erzählen zu müssen. Und vor allem mögen wir das Zögern ablegen, so sehr es auch Sinn in unserem Verstand ergibt.



    ## EINTRAG ENDE ##


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    Leider war es während der stetigen Einsatzbereitschaft keine Möglichkeit sich damit abzulenken in der Kantine so lange zu trinken, bis sie umfiel. Ansonsten hätte Sie es vorgezogen, statt wie jetzt vor einem Festmahl einer möglichen Schlacht zu sitzen, mit knurrendem Magen, jedoch abwarten zu müssen bis jemand den Befehl gab, dass das große Fressen beginnen könnte. So hatte Valkris die letzten Stunden damit zugebracht im Trainingsraum der pIraqSIS jede Form von Übung durchzugehen, jeden Muskel in ihrem Körper zu stählen und sich an den Trainingsgeräten zu verausgaben. Bis das Loch in ihrem Magen sie davon abhielt weiter zu machen. Es war noch früh gewesen, als sie dann schweißüberströmt gen Kantine ging und sich ein proteinreiches Mahl, sowie ein Wasser replizierte.


    Die letzte Schicht würde in einer Weile enden und die erste Schicht beginnen, wodurch sich bisher nur wenige Leute in der Kantine aufhielten. Was sie bedauerte, sonst hätte Valrkis sich noch zum glorreichen Abschluss ihres Trainings mit jemandem messen können. Auch fehlten die vielen Stimmen, das laute Gelächter und das klirren der Becher wenn die Krieger anstießen. Stattdessen trat Mora, jene Orionerin die sie sich über den Geheimdienst hatte beschaffen lassen in die Kantine. Stolz und erhaben wie immer, so dass Valkris ihr liebend gern das Gesicht zertrümmert hätte - um diese perfekten Züge, die gepflegten Augenbrauen und diese Farben, die sich die Orionerin ins Gesicht geschmiert hatte, durch eine blutenden Visage zu ersetzen. Jedoch, sagte sie sich selbst, sah sie in der Orionerin auch noch mehr. Nicht nur ein nützliches Gut für Allatu.


    Sie sah sie vielmehr in der perfekten Situation um aus ihr etwas zu machen. Sie war verraten worden, am Boden, ihrer Zukunft beraubt und eigentlich dafür vorgesehen worden bis an ihr Lebensende auf Rura Pente zu schuften. Hier jedoch bot sich eine für Mora opportune Chance: Dieser Zukunft entkommen, sich eine in eine starke und sichere Position zu bringen und sich vom Verrat ihrer ehemaligen Crew zu befreien. Und das doppelt: Wenn sich die Möglichkeit ergäbe, würde Valkris nicht zögern der Orionerin die Hand auf den Abzug eines Disruptors zu legen um ihre alte Crew umzubringen - und gleichzeitig würde sie Mora hier eine Crew geben, mit der sie sich in gegenseitiger Loyalität wie ein Targ im Schlamm suhlen konnte.


    Im Gegenzug hatte Valkris so jemanden, der sie an einer Flanke ergänzen würde, an der sie nicht so gut aufgestellt war. Denn nicht immer würde sie es schaffen ihre Ziele mit dem Kopf durch die Wand zu erreichen. Also winkte Valkris die Orionerin an ihren Tisch und schob ihr ihren Teller hin - ein wenig Diplomatie wäre hier vielleicht ausnahmsweise einmal eine Option.

  • Das Valkris Angehörige Klingonischen Verteidigungsstreitmacht, die keine Krieger waren, mit gleichem Respekt oder Unrespekt behandelte, war auf der pIraqSIS ein offenes Geheimnis. Ihr war es - im Gegensatz zu vielen anderen der Krieger - völlig egal, wer dort gerade vor ihr stand. Sie bekamen in ihren Augen entweder "ihren Scheiß erledigt" oder waren Versager. Das es dazwischen Nuancen gab und Valkris die Leute mit den feinen Nuancen steuern konnte, war ihr mittlerweile aufgegangen.


    Einer ihrer Lehrmeister hatte es ihr mit den Worten beschrieben: "Einen Krieger früh in seinem Fehler zu unterweisen, zeigt ihm eine Quelle auf seinen nächsten Kampf besser zu bestreiten. Einen Krieger spät seinen Fehler erkennen zu lassen und ihn dann zu bestrafen, raubt ihm Gesicht und Ehre im Angesicht der Niederlage." Weise Worte. Aus denen sie für sich eine einfachere Weisheit zog: Früh und schnell den Kriegern ihre Fehler mit voller Gewalt aufzeigen, damit die Fehler nicht so groß wurden, dass sie eine Niederlage bedeuteten.


    Welchen Fehler sie hingegen begangen hatte, dass Pator ihr diese Bürde auferlegen würde, war ihr im Moment entgangen.



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    ## PERSÖNLICHES LOG ##



    Brigadier Pator hat mich kürzlich mit einer neuen Aufgabe betraut: Die Targherde aus Sternenflotte, Romulanischer Republik und der Klingonischen Verteidigungsstreitmacht im Velona System für unsere Seite zu koordinieren. Was er sich denkt einen Krieger in die Hallen der Speichellecker zu schicken entzieht sich jeder Form von Nachvollziehbarkeit. Am Ende plagt mich jedoch das Gefühl, dass es halt irgendjemand tun muss und er einen Vertrauten an der Stelle gewünscht hat. Oder das wir hier die ersten Auswirkungen der Politik der großen Häuser im Reich spüren, die den Alten dazu zwingen umsichtig vorzugehen.


    Es bedeutet vor allem zwei Dinge: Erstens, dass ich mich an einer weiteren Tortur von Konferenz oder Besprechung aussetzen muss, deren Qualität sich in etwa einer Runde volltrunkener Krieger annähert, die versuchen eine Oper aufzuführen. Strategisch bedeutet es im Moment jedoch leider auch, dass unsere Geheimmission nach Allatu vorerst pausieren muss.


    Ich hoffe sehr das wir keine schandhaft friedliche Lösung finden, sondern es noch zu einem glorreichen Kampf kommt, den die Situation verdient.



    ## EINTRAG ENDE ##


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    Sie warf das Padd mit dem Logbucheintrag in die Ecke des Quartiers und schnaubte wutentbrannt. Eine andere Erklärung wäre, dass Valkris keinen Fehler begangen hatte. Sondern das Pator erkannt hatte, wie wenig Ehre in dem bevorstehenden Tagen - und vielleicht sogar dem gesamten Velona-Problem - lag. Und er daher Valkris die unliebsame Aufgabe gegeben hatte, sich darum zu kümmern.


    Was auch immer der Wahrheit entsprach - in ihrem Kopf könnte Valkris noch so viel Logik suchen: Die Hitze der Wut floss durch ihre Adern unaufhaltsam wie Lava aus einem Vulkan in die Täler. Auf das Tal der bevorstehenden Besprechung.

  • Die Rüstkammer auf dem Schlachtkreuzer pIraqSIS zeichnete sich durch die beißenden metallischen Gerüche der unterschiedlichen Rüstungsarten, dem süßlichen Geruch von Ölen, mit denen die Rüstungen behandelt wurden und durch das grelle weiße Licht aus, welches es erleichterte jede noch so kleine Verunreinigung auf jedem der Rüstteile zu finden. Die Geräusche taten ihr übriges, diesem Ort eine besondere Aura zu verleihen. Stimmen, gedämpft - fast meditativ. Ungewöhnlich für einen Raum voller Klingonen. Und das atypisch sanfte Klirren des Metalls der Rüstungen, die mit Sorgfalt von den Kriegern behandelt wurden.


    Mitten in diesem Raum saß Valkris, mit ausgebreiteten Armen, auf einem kleinen Hocker. Um sie herum zwei Mitglieder der Logistikabteilung der pIraqSIS, die sie Stück für Stück von ihren Rüstteilen befreiten. Im Gegensatz zu anderen Tagen jedoch ohne viel Arbeit darin, die Rüstung wieder instand zu setzen. Denn Valkris hatte keinen Kampf im klassischen Sinne hinter sich. Sie hatte an einer taktischen Besprechung teilgenommen. An einer taktischen Besprechung der Sternenflotte, nicht der Klingonen. Wo es normal gewesen wäre, dass ihre Rüstung mögliche Schäden oder Spuren von "Diskussionen" abbekommen hätte. Nein, bei der Sternenflotte. wo ihre einzige Kampfhandlung darin bestanden hatte, den Tisch des Besprechungsraums mit ihrer Faust zu bearbeiten. Unter dem entsetzen Blick des Captains des Schiffs.


    Sie hatte einst an der Akademie die Studie eines klingonischen Wissenschaftlers gelesen, der Forschungen unternommen hatte, wie aus der Anspannung vor einem Kampf, Energie und Fokussierung für einen Krieger gewonnen werden konnte. Ihr hatte das eher philosophisch oder auch religiöse Geschwafel missfallen, der Pathos mit dem der Klingone seine Schrift angereichert hatte. Im Kern steckten jedoch einige interessante Erkenntnisse. Die Konfrontation mit den Ängsten eines jeden Kriegers, die Urinstinkte die ihn ereilte, wie der beste Weg um Geist und Körper für alle Situationen zu stählen. Sie hatte sich heute auch mit etwas konfrontiert, dass in Valkris Ekel hervorrief: Die Diplomatie, das Gehabe, das Verstecken hinter scharfzüngigen Worten.


    Plötzlich musste sie lachen, schwer zur Verwunderung der beiden Klingonen die sich um ihre Rüstung kümmerten - und auch die Heiligkeit der Rüstkammer störend, diesem Ort der Stille. Doch Valkris hatte sich an eine Sache in jener Studie erinnert, die sie immer wieder amüsierte: Ein Patient mit dem der Wissenschaftler zusammengearbeitet hatte, tat sich massiv schwer seinen Ekel gegen allerlei Dinge zu überwinden. Ein Außgestoßener in der klingonischen Gesellschaft. Zur Therapie ging jener Wissenschaftler mit seinem Patienten an den Rand der ersten Stadt und schmierte sich mit ihm gemeinsam den Kot der dort ansässigen Targs ins Gesicht. So oft und so lange bis der Patient endgültig seinen Ekel überwand.


    Valkris hatte ein ähnliches Gefühl heute gehabt und dann doch irgendwann gefallen darin gefunden sich in dieser Runde, bestehend aus Angehörigen der Sternenflotte, Diplomaten und sogar Romulaner zu bewegen. Zu bewegen um ihren Fußabdruck dort zu hinterlassen, nicht das Spiel zu Spielen, was die Leute dort alle beherrschten. Und nicht davor zurückzuschrecken möglicherweise auch einen Fußabdruck auf dem Gesicht einer der Anwesenden zu hinterlassen.


    Ein scharfer Blick gen der beiden Crewmitglieder brachte jene dazu, sich in Angst vor einer möglichen Bestrafung durch Valkris, die erste Offizierin der pIraqSIS, wieder ihrer Arbeit zu widmen. Sie nahm derweil ihr Padd in die Hand und aktivierte es. Es war Zeit den Abend zu erfassen, während ihre Eindrücke noch frisch waren.



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    ## PERSÖNLICHES LOG ##


    Die heutige taktische Konferenz auf der Saratoga der Sternenflotte hat uns die Möglichkeit eröffnet, aus dem Herumrühren in Targscheisse mehr zu Gewinnen als Gestank. Als etwas anderes kann das Zögern der Beteiligten nicht erklärt werden. Selbst über den Namen einer Phalanx zur Ausschaltung der Minen um Allatu haben sie sich gestritten. Wie diese Schwachköpfe es geschafft haben die Föderation in diesem Maße auszubauen, mit jener Geisteshalt, erschließt sich mir nicht. Außer das es andere Völker da draußen gibt, die noch weniger Qualität in ihrer Entschlossenheit aufweisen und die Föderation die Schwäche ausgenutzt hat.


    Es waren Anwesend ein Admiral Bowman, offensichtlich mit dem Kommando über die Operation. Eine Andorianerin, Admiral Nori, welche eine Erscheinung machte, als würde sie den ganzen Haufen mütterlich mit etwas Vernunft führen. Eine Orionerin namens Tarim, die es scheinbar fertig gebracht hat jene Phalanx zu entwickeln, um die Minen auszuschalten. Irgendein Captain der Saratoga, die sich mehr um ihr Mobiliar sorgte, als irgendeinen Beitrag zu leisten. Die Botschafter Naris und Kirsch - Mitspieler die bereits auf der Konferenz vor einigen Wochen anwesend waren. Und ein Admiral der Dolchohren, ein Romulaner. Der nichts besseres zu tun hatte als zu spät zu kommen und dann mit irgendeinem taktischen Gefasel versuchte Eindruck zu schinden.


    Stellen wir uns den Fakten: Wir greifen an, die Sternenflotte schaltet die Minen aus und kümmert sich um Flüchtige. Die Romulaner erobern die Station im Orbit - und uns obliegt der ehrenvolle Erstschlag auf dem Planeten, die Eroberung.


    Diese Möglichkeit ist das einzig ehrenhafte an dieser ganzen Scharade, eine glorreiche Schlacht um das Herz des gesamten Konflikts. Und wir werden die Speerspitze bilden.


    ## EINTRAG ENDE ##


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    9219 3651 5530 5892 3446 2395 4528 9452 0203 3381 4752 4495 2344 0345 6761 2349 1345 5145 6789 5781 4512 4567 1234 1345 9123 4675

    LOG-INDEX: loS-vatlh vagh Hut | COMMANDER Valkris | HovpoH: 96309.0977


    "Fragt sich nur, wie wir daraus politisches Kapital schlagen.", dachte Valkris, als sie sich erhob und ihre übliche Uniform überstreifte. Die beiden Crewmitglieder legten ihr unterdessen die leichte Schulterpolsterung an, ehe sie dann in die Stiefel stieg. Die Kampfkraft des Imperiums eingesetzt zu haben, um am Ende nicht mehr als warme Worte eines Verbündeten zu bekommen, war es kaum Wert. Jedoch sah sie vielleicht noch eine Facette nicht, denn irgendetwas dämmerte ihr langsam in ihrem Hinterkopf - doch der Gedanke wollte sich noch nicht formulieren.


    Vielleicht hatte der Alte auf seiner Flughöhe noch andere Pläne, sah etwas hinter diesem ganzen Plan, was es ermöglichte doch mehr zu gewinnen. Vielleicht - oder Valkris selbst würde noch etwas einfallen, mehr aus der Situation zu machen.


    Was auch immer ihr bestimmt war, es war Zeit es herauszufinden.

  • Das Aroma ihres erdigen, süßlichen Schweißes füllte ihr Quartier aus, sowie der Geruch von Blutwein, der langsam - beginnend an ihren Mundwinkeln - an ihrem Gesicht und Körper herunter lief. Die Welt um sie herum drehte sich, in der Form wie Valkris ihre Trunkenheit in vollen Zügen genoss. Noch während sie in großen Schlücken den Kelch an ihren Lippen leerte, ging die leitende Medizinerin mit größter Präzision und Leidenschaft vor. Es war nicht das Wissen oder die Fähigkeiten der Krankenstation, die Valkris in Anspruch nahm - sonst wäre das Gesicht der Klingonin unter ihr kaum von ihren Oberschenkeln eingerahmt. Und auch die fähigen und großen Hände des Wartungstechnikers, der ihre Schultern akribisch massierte, hatte sie heute für andere Zwecke rekrutiert. Doch dies war ihr Sieg, sie würde ihn auskosten.


    Denn das ruhmreiche Ergebnis war - fast - nach Plan verlaufen. Sie hatten Allatu angegriffen, den Boden erobert und waren mit dem Haupt des selbsternannten Kaisers wiedergekehrt. Nichts hatte Valkris dem Zufall überlassen. Als sie auf die pIraqSIS zurückbeamte hielt sie den abgetrennten Kopf in die Höhe, an dem wie perfekt geplant noch das Blut auf die Plattform herunter tropfte, hörbar ploppend mit jeden Tropfen. Sie gab dabei das perfekte Bild einer Kriegerin des Imperiums ab. Valkris tiefrotes Blut lief an mehreren Stellen über ihr Gesicht und trat aus Schnitten an ihrer Rüstung hervor. Die Rüstung war an einigen Stellen versengt und insbesondere eine gut sichtbare Wunde an ihrem rechten Oberschenkel gab den Eindruck eines heftigen Gefechts wieder.



    Pemek, den Chronisten an Bord der pIraqSIS, hatte sie im Vorfeld angestiftet sich mit einigen Leuten genau in jenem Moment ihrer Rückkehr im Transporterraum einzufinden. Das brachte die perfekte Kulisse zustande: Die zurückkehrenden und die von der Schlacht gezeichneten Krieger, grölend jubelnde Klingonen, die ein Siegeslied einstimmten als ihre Helden zurückkehrte und die hochgereckte Trophäe. Der Chronist zeichnete die Bilder auf, in dessen Zentrum in jenem Moment die erhabene und ehrenvolle klingonische Kriegerin stand: Valkris. Das Bild von Ihr, was dann die Runde machte, insbesondere in der klingonischen Propaganda, jedoch auch über die Grenzen des Reiches hinaus, war alles was sie benötigt hatte. Die Aufnahmen in der Gänze, unterlegt durch die heldenhafte Klänge des Gesangs siegreicher Krieger wurden überall ausgestrahlt.


    Einerseits würde man Valkris selbst mit diesem Sieg in Verbindung bringen. In den Zeiten des Lethargie des Reiches, dass gerade keinen großen Krieg führte, eine Garantie für ihren Ruhm. Andererseits würde sie eine andere Wirkung damit erzielen: Jede der Kolonien an der Grenze zum klingonischen Reich, würde diese Bilder sehen. Und jeder würde verstehen, wozu die Klingonen in der Lage waren.



    Wann Valkris jetzt eingeschlafen war, wusste sie schlichtweg nicht mehr. Jedoch musste sie sich kurzerhand von den Armen der beiden Klingonen befreien, zwischen denen sie gerade aufgewacht war. Leise schnarchten die Beiden, als sie durch das Quartier schritt und enttäuscht war, dass der Blutwein in seiner Wirkung bereits nachgelassen hatte. Ihr Körper hatte bereits die Gifte abgebaut, die sie noch vor einigen Stunden hatte willkommen geheißen. Sie blickte kurz an sich herunter und betastete ihr Gesicht. An ihrem rechten Oberschenkel prangte ein großes Regenerationspflaster über jener Stelle, an der sie verwundet worden war. Weitere, jedoch kleinere dieser Pflaster, waren über ihren ganzen Körper und auf ihrem Gesicht verteilt. Warum die Wunden an ihr mit einer massiv beschleunigten Regeneration rapide verschwanden, war Valkris manchmal bereits ein Rätsel gewesen. Vor allem jedoch eine Tatsache, die sie gern hinnahm. So hatte sie sich den Aufenthalt auf der medizinischen Station im Anschluss an das Gefecht direkt gespart, um auch den Eindruck ihrer Stärke nicht zu untergraben. Stattdessen hatte sie sich die leitende Medizinerin an Bord, zu der sie ein besonderes Verhältnis pflegte, direkt in ihr Quartier bestellt.


    Sie nahm auf ihrem Sessel vor ihrem Schreibtisch platz, dessen Lehne und Sitzfläche von einem Fell bedeckt war, dass Valkris besonders schätzte. Nicht aufgrund vom Wert - es war wertlos und aus irgendwelchen zusammengeklaubten Fellen zusammengenäht worden. Nein, weil es ihre Erinnerungen in sich trug - nebst ihrem eigenen Geruch. Und zwei kleine Taschen, in einer ein D'k Tahg, der klassische Dolch der Klingonen. In der anderen eine Disruptorpistole. Für einen Moment genoss sie das wohlige Gefühl, das jene Erinnerungen an das Fell umgab und dafür sorgte, dass die Freude langsam in ihrem Körper aufstieg. Es war ein ähnliches Gefühl wie es ihr zuvor der Blutwein beschert hatte. Von ihrem Bauch aus stieg die Wärme langsam in die entlegensten Winkel ihres Körpers auf, energiereich und belebend.


    Ein Blick auf ihr Computerterminal ließ ihre Mundwinkel ansteigen. Ihr Bild und die Aufnahmen waren überall. Und ihr Nachrichteneingang war mit Botschaften der Gratulation und Angeboten zur Adoption in verschiedene Häuser überschüttet worden. Was als nächstes Folgen sollte, das wusste sie, würde sie jedoch mit ebenso großer Sorgfalt planen müssen, wie sie es bezüglich Allatu getan hatte.



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    ## PERSÖNLICHES LOG ##


    Sieg! - Glorreich haben wir Allatu erobert und den selbsternannten Kaiser abgesetzt. Die Schlacht war brutal, unser Sieg stand auf des Messers Schneide. Und doch haben wir ehrenvoll triumphiert. Nicht zuletzt unsere Kühnheit und Entschlossenheit, hat uns in unseren Herzen geführt. Entschlossenheit, die uns alle belebt hat und dazu führte, dass jeder Einzelne bis an sein Äußerstes gegangen ist.


    Aus meinem persönlichen Kampftrupp habe ich einen Verlust zu vermelden: Korkon. Der sich ehrenhaft in den Tod gestürzt hat, um den Rest des Trupps vor einer Granate zu schützen.


    Was dieser Sieg nun für das Reich bedeutet, mag noch niemand abzusehen. Die Grenzregion wird es nicht stabilisieren, eher noch für Möglichkeiten sorgen. Wie wir diese nutzen können, wird die Zeit zeigen.



    ## EINTRAG ENDE ##


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    9219 3651 5530 5892 3446 2395 4528 9452 0203 3381 4752 4495 2344 0345 6761 2349 1345 5145 6789 5781 4512 4567 1234 1345 9123 4675


    LOG-INDEX: loS-vatlh vagh Hut | COMMANDER Valkris | HovpoH: 96338.1898



    Sie deaktivierte ihr Terminal und lehnte sich zurück, sich mit dem Fell eindeckend und ihre Hände in jenen Taschen verschwindend lassend, in der die Waffen steckten. Tief atmete sie ein und aus, weiter das Gefühl der Freude, der Siegesfreude, genießend. Jeder Sieg gab ihr Lust auf mehr, eine Ekstase die ihr weder Blutwein noch andere Vergnügen geben konnten. Nein, es war weitaus intensiver.


    Der Ausspruch "jaj vIghaj" ging ihr durch den Kopf. Den Tag sich zu eigen machen. Das hatte Valkris heute getan. Und weitere Tage würden folgen.

  • "Sehe ich aus wie das Abendprogramm für irgendeine dieser Trainingspuppen für schlechten Geschmack? Die schmieren sich das Gesicht an und haben bunte Haare! Die Sternenflotte kann sich bücken, dann wissen die wo ich denen irgendwelche Einladungen hinstecken werde!", brüllte sie ihrem Terminal entgegen. "Commander! Wir reden hier von diplomatischen Traditionen, Traditionen die Sie achten werden, wie Sie die Traditionen der Krieger achten! Und Sie werden nicht eingeladen. Sie werden die Sternenflotte einladen, sowie die anderen Verbündeten.", entgegnete ihr das Terminal, in Form eine klingonischen Gesichts. Ein Gesicht, das die Autorität des Klingonischen Diplomatischen Korps verkörperte. Und Valkris dummerweise etwas zu sagen hatte, was sie beachten müsste. "Sie verarschen mich? Ich soll diesen Haufen Dreck von Flachstirnen einladen?", murrte sie dem Terminal entgegen, diesmal mit weniger Gebrüll, ihre Niederlage bereits ahnend. "Exakt! Zeigen Sie der Sternenflotte wie Krieger ihren Sieg feiern. Und bei Kahless! Lernen Sie endlich ein wenig Manieren im diplomatischen Umgang mit anderen Völkern. Sie benehmen sich für einen Commander der Klingonischen Verteidigungsstreitmacht, immer noch mit der Finesse einer getriebenen Targherde."


    Wenn in Valkris Leben bisher eines immer ein treuer Begleiter war, war es die Wut, welche tief in ihrem Bauch wie ein ewiges Feuer brannte. Sie war ihr Antrieb gewesen und sie hatte in ihren Erinnerungen immer das Gefühl gehabt, dass sie eine Form von Beschreibung für dieses warme Gefühl hatte, noch bevor sie überhaupt ihre ersten Worte sprechen konnte. Wut gehörte zu ihr, wie ihr Atem und ihr Herzschlag. In denen Momenten wo ihre Wut aufstieg, war es ein Gefühl maximaler Vitalität. Das ewige Feuer in ihrem Bauch drang bis in ihre Fingerspitzen vor, bis in ihre Zehen und selbst bis in ihre Nasenspitze. Valrkis Blut kochte dann und jeder der sich ihr in den Weg stellte, lag einen kurzen Moment später von ihr vernichtet am Boden.


    Jetzt gab es nur mehrere Probleme: Zunächst war ihr Gegenüber nicht in ihrer Reichweite, um das Problem wie für Valkris üblich, mit dem Kopf durch die Wand zu lösen. Zweitens: War ihr selbst klar, dass sie nur wenig Erfahrung im Umgang mit der Sternenflotte hatte und generell ihr Verständnis für Diplomatie, insbesondere auch zwischen Klingonen nicht das Beste war. Sie war Krieger, sie hatte Augen im Kopf und verstand, dass Ehre und Traditionen eine große Rolle spielten - jedoch auch das sie für andere Zwecke missbraucht oder verwendet werden konnten. Und Drittens, war ihr in den letzten Tagen klar geworden, dass Valkris Plan zwar möglicherweise genial war, jedoch alle Ergebnisse bisher auf wackeligen Beinen standen und so manches Angebot der großen Häuser nicht das war, wofür sie es gehalten hatte. Es war vor allem Politik. Und davon verstand sie im Moment einfach noch zu wenig.


    Also gab es einen der wenigen Momente, bei denen Valkris sich darauf vertagte ihre Wut später auszuleben, jedoch nicht ohne ihrem Gegenüber eine kleine Kostprobe zu geben: "Dann werde ich diese Targherde an rückgradlosen Speichelleckern einladen und ihnen eine glorreiche Siegesfeier bescheren! Sie werden auf allen Vieren heimkriechen und Lieder davon singen!", sprach Sie und "Qapla!", entgegnete ihr der Terminal-Klingone, ehe die Verbindung von jenem beendet wurde.


    So stand Valkris nun allein in der Dunkelheit des Quartiers, nur durchbrochen dadurch, dass das Terminal noch die Meldung über das Ende der Verbindung anzeigte und den Raum so mit dem leichten roten Licht flutete. Und langsam realisierte sie, dass es hier nicht nur um die Sternenflotte gehen würde. Sondern auch die Romulaner.



    LOG-INDEX: loS-vatlh vagh Hut | COMMANDER Valkris | HovpoH: 96350.4240

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    ## PERSÖNLICHES LOG ##


    Demnächst werden die Krieger der Sternenflotte und der Romulaner, die an unserer Seite Allatu erobert haben zu uns kommen. Um den Sieg zu feiern. Einen Sieg der von unseren Händen und Füßen getragen wurde, den wir uns verdient haben.


    Das Diplomatische Korps hat mich explizit damit beauftragt. Auch wenn ich es als Tortur empfinde, sehe ich es als eine wichtige Sache an, diese Leute an unseren Traditionen teilhaben zu lassen.


    Jedoch sehe ich auch noch etwas anderes dahinter: Je mehr wir etwas Offizielles aus dieser Sache mache, desto eher werden wir eines Tages ein Anrecht auf diesen Planeten haben.


    ## EINTRAG ENDE ##


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    LOG-INDEX: loS-vatlh vagh Hut | COMMANDER Valkris | HovpoH: 96350.4240



    Jetzt gab es neben den Vorbereitungen die sie noch durchzuführen hätte und einem Gespräch in dem Valkris dem Alten offenbare müsste, welche Aufgabe sie gerade bekommen hatte, noch eines zu tun. Die Wut zu nutzen. Und dafür hatte Sie bereits eine Idee: Ihre Uniform landete in der Ecke des Quartiers und zog ihre Trainingskleidung an: Sie würde ein paar holographische Romulaner mit der gesamten Energie ihrer Rage vernichten und vielleicht explizit einige der Figuren so modellieren, dass sie aussahen wie ihre zukünftigen Gäste.

  • Mit einem dumpfen Scheppern viel sie erschöpft auf das Bett herab. Sie atmete tief ein, während sich die Welt um Valkris herum noch immer drehte und sie genoss die Zufriedenheit die in ihrem noch andauernden Rausch in ihr aufstieg. Der Abend war auf seine ganz eigene Art großartig gewesen. Sie hatte keine Chance verpasst die Romulaner zu beleidigen oder auf ihre Kosten zu kommen, mit den Kriegern des Reichs anzustoßen, zu singen oder die Kräfte zu messen. Das alles brauchte einen krönenden Abschluss. Und der kam mit einem lauten Furz, den sie losließ und der das Bett schwach vibrieren ließ. Sie lachte laut, während sie das Quieken eines Targ-Tieres in der Ecke des Quartiers vernahm, dem offensichtlich Lärm und Geruch missfielen. Die Mischung aus Blutwein und diversen Speisen hatten, zusammen mit ihrem beschleunigten Metabolismus, die perfekte Grundlage für diese biologische Waffe bereitet.


    "Moment - ein Targ? Ich habe gar keinen Targ!", sagte sie im geistigen Dialog mit sich selbst, ehe sie sich erhob und nochmals genauer umsah. Ein Quartier wie jedes andere auf der pIraqSIS. Jedoch keine Fell, nicht die richtigen Trophäen. Es war nicht ihr Quartier. Mürrisch erhob sie sich und trottete auf den Korridor hinaus, nicht ohne nochmals kräftig einen Fahren zu lassen. Mit leicht wankenden Schritten fand sie den nächsten Turbolift, um diesen nochmals das richtige Deck zu sagen. Zu ihrer Überraschung setzte sich der Turbolift in Bewegung. Wie eigentlich schon einige Minuten zuvor, als sie nach dem Besuch in der Rüstkammer, wo sie zwei ebenso angetrunkene Rüstmeister von ihrer schweren Rüstung befreiten und dabei mit Valkris gemeinsam weiter Lieder sangen. Ein Klingone der singend dem Turbolift zustieg und weit schwerer wankte als sie selbst, nahm Valkris kurzerhand seinen Krug Blutwein ab. Ehe dieser dann irritiert auf seine eigene Hand - und den verschwundenen Krug - starrte, sich jedoch nicht weiter irritieren ließ und kräftig weiter sang.


    Als Valkris derweil ihre nackten Füße anstarrte, war sie selbst für einen Moment irritiert. Irgendwo auf dem Weg von der Rüstkammer, zum falschen Quartier und wieder zurück hier in den Turbolift, musste sie ihre Kleidung auf ihre Schlafkleidung gewechselt haben. Eine kurze Hose und eine Art Unterhemd, dass von den Insignien des Reichs geschmückt wurde. Vermutlich war sie in der Rüstkammer an ihren Spind gegangen und hatte sich die Kleidung herausgezogen, die vertraut nach ihr und den Gerüchen des Fells, mit der sie sich nachts zudeckte, roch. Sie nahm einen kräftigen Schluck aus dem Krug und warf ihn dann in die Ecke, während sie mit den Schultern mehr zu sich selbst zuckte. Ihr Mitfahrer im Turbolift, versuchte derweil lallend dem Computer klar zu machen, wo er hinwollte.


    Als die Tür zu ihrem Deck aufging, dass sie nun auch mit etwas Konzentration als Zahl an der Wand erkennen konnte, verließ sie den Turbolift und begegnete einigen, sich im Gegensatz zur Ihr, im Dienst befindlichen Crewmitgliedern. Ein Knurren und ein knappes Nicken später kamen ihr einerseits klare und disziplinierte Grüße entgegen, jedoch auch irritierte und amüsierte Blicke ob ihres Aufzugs. Blicken, denen sie wiederum mit Valkris ikonisch infernalischen Lächeln begegnete, dem sich keiner der Crewmitglieder entziehen konnte.


    Schließlich fand sie ihr Quartier und warf sich zufrieden auf ihr eigenes Bett. Mit den richtigen Fellen. Die richtigen Trophäen an der Wand. Und sie schlief tief und fest ein, begleitet von einer Symphonie des Schnarchens. Später in der Nacht, als zu Valkris Missfallen, der Alkohol bereits vollständig aus ihrem System entwichen war - zusammen mit der Müdigkeit, setzte sie sich an ihren Schreibtisch und aktivierte ihr Terminal.



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    ## PERSÖNLICHES LOG ##


    K'thra hat heute - zu meinem Missfallen - auf der Siegesfeier eine Sache zu Wort gegeben, in der sie leider recht hat. Es beginnt jetzt die Zeit des Wartens auf die nächste Schlacht. Die angenehme Spannung der letzten Wochen, mit dem Wissen darauf das sich alles in einem glorreichen Kampf und der Möglichkeit des Einzugs in das Sto'Vo'Kor, entladen könnte - sie ist jetzt fort. Stattdessen beginnt der triste Alltag.


    Vielleicht wird mich die Aufgabe eine Weile beschäftigen, die cheng mit einer Crew auszustatten und allgemein wieder Kampfbereit zu machen, jedoch wird auch das vorbei gehen. Und wie es mir geht, so wird es auch der Crew gehen. Wir werden Übungen ansetzten müssen, vielleicht sogar ein Manöver. Um die jetzt kampfbereiten Krieger herunter zu kühlen und gleichzeitig kampfbereit zu halten.


    ## EINTRAG ENDE ##


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    LOG-INDEX: loS-vatlh vagh Hut | COMMANDER Valkris | HovpoH: 96360.0642



    Sie beendete ihren Logbucheintrag vorzeitig. Sie hatte gerade schlichtweg keine Lust mehr sich noch weiter zu äußern, über Dinge, die sie noch nicht verdaut hatte. Weder im Kopf, noch in ihrem eher über dem Bauch liegenden Gefühlszentrum. Denn wie es tatsächlich weiter gehen würde, dafür hatte sie jetzt keinen Plan. Nicht so wie zuvor, wo alles in den letzten Tagen perfekt geplant zusammen gekommen war. Ein altes neues Gefühl.


    Für einen Moment lenkte sie sich damit ab diverse hunderte an Liegestützen zu machen, ehe ihr dann eine Weisheit aus ihren Akademiezeiten in den Sinn kam: "Je planmäßiger ein Krieger vorgeht, umso anfälliger wird er für den Zufall." - Zeit auf der Schockwelle des Zufalls zu reiten!

  • Der Schwerkraft-Trainingsraum auf der pIraqSIS zeichnete sich dadurch aus, einerseits eine Bandbreite an Schwerkraftszenarien realisieren zu können, andererseits auch eine kleine Menge an Trainingsgeräten zu enthalten. Ansonsten war er unscheinbar: Die dunklen, metallisch nackten und unbehandelten Wände, sowie ein Wappen des Hauses Tursk und des Klingonischen Reichs an Wand. Ein fast - für ein klingonisches Schiff - ungewöhnlich neutraler Geruch. Die karge Beleuchtung, die viele Schatten warf. Und eine komplette Abwesenheit anderer Crewmitglieder - die normalen Trainingsräume waren unter den Kriegern auf dem Schiff beliebter, insbesondere jene in denen auch gekämpft werden konnte.


    Valkris allerdings bevorzugte diesen Raum. Wegen der Abgeschiedenheit und der Möglichkeit ausschließlich mit ihrem eigenen Gewicht zu arbeiten. Heute hatte sie die Schwerkraft auf die doppelte Gravitationskraft von Qo'noS eingestellt, was sie ungefähr in die Reichweite von 300 Kilogramm Körpergewicht brachte. Selbst für die trainierte Klingonin war das eine außergewöhnliche körperliche Anstrengung, die sie nur bewerkstelligen konnte, weil sie bereits seit Jahren unter diesen Umständen trainierte. Jeder Schritt fühlte sich so an, als hätte ihr jemand mehrere Krieger an die Beine gebunden, die sie zurückhalten wollten. Sie legte sich langsam und vorsichtig auf ihren Bauch und berührte den kalten, metallischen Boden mit ihrer Nasenspitze. Dann breitete sie ihre Arme aus und drückte sich langsam hoch. Eine Liegestütze in Zeitlupe, eine Bewegung, die sie sonst ohne große Anstrengung hunderte Male machen konnte. Hier war jede einzelne Übung eine einzige Tortur. Eine Tortur die sie genoss. Und eine Qual die höchste Konzentration brauchte. Wo sie sonst ihren Atem mit den Bewegungen synchronisieren konnte, musste sie hier das zehnfache der Atemzüge tun um ihre Arme durchgedrückt zu bekommen. Und sie konnte dann nicht einfach den kurzen Moment der Entspannung genießen, wenn es wieder abwärts ging. Denn auch die Abwärtsbewegung musste Valkris unter höchster Konzentration und Anspannung durchführen, um nicht mit ihrem Gesicht und Körper hart auf dem Boden aufzuschlagen. Begleitet wurde das gesamte Schauspiel durch ihren tiefen hörbaren Atem, durch ein knurrendes Schnauben und hin und wieder ihr Stöhnen, wenn sie mit einem Satz fertig wurde.


    Nachdem aus ihrem Gefühl heraus genug Zeit vergangen war und ihre Kleidung komplett von ihrem Schweiß durchnässt war, aktivierte Valkris die normale Gravitationskraft im Raum und genoss für einen Moment die Leichtigkeit ihres Daseins. Selbst das Atmen war eine Wohltat nach der Tortur, die sie in einer Form von Extase zurück ließ, welche ihren Appetit auf große Taten anregte. Und eine jener Taten stand Valkris kurz bevor: Sie würde die cheng nehmen und in den Föderationsraum eindringen, jedoch leider nicht auf die Art, wie sie es sich gewünscht hatte.



    LOG-INDEX: loS-vatlh vagh Hut | COMMANDER Valkris | HovpoH: 96373.8109

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    ## PERSÖNLICHES LOG ##


    Der Alte hat wieder irgendetwas mit diesen Diplomaten und Politikern ausgeheckt. Oder alternativ gibt es irgendeine große Sache, die zwischen den Häusern des Reichs läuft. Wenn ich daran denke, wie pervers dieses Spiel ist, möchte ich am liebsten jeden einzelnen Korridor der pIraqSIS vollkotzen, so sehr ekelt mich das an!


    Ich darf jetzt mit der cheng nach Deep Space 12 aufbrechen und den persönlichen Dank und Respekt des Reichs an die kommandierenden Offiziere der Operation um Allatu überbringen. Die scheiß Romulaner sind immerhin selbst gekommen, die Sternenflotte war wohl leider zu beschäftigt. Oder die hatten Schiss, ihre heiligen Admiräle aus ihrem Schaukasten von Kompetenz herauszunehmen. Nur um zu merken, dass es nicht ausreicht irgendwo dumm herumzustehen, Befehle zu geben und zuzusehen, dass man sich die Hände nicht dreckig macht. Nichtskönner! Der ganze lächerliche Verein.


    ## EINTRAG ENDE ##


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    9219 3651 5530 5892 3446 2395 4528 9452 0203 3381 4752 4495 2344 0345 6761 2349 1345 5145 6789 5781 4512 4567 1234 1345 9123 4675


    LOG-INDEX: loS-vatlh vagh Hut | COMMANDER Valkris | HovpoH: 96373.8109



    Sie würde noch herausfinden müssen, wer im Moment wem irgendwelche Worte in den Mund legte oder zuflüsterte. Ihr war zugeflüstert worden, dass man die cheng bald für eine Mission verwenden würde. Eine Mission, die sie in den Föderationsraum führen würde. Was Valkris zunächst in Hochstimmung versetzt hatte. Sich jetzt aber als reiner Traum entpuppt hatte. Mehr und mehr hatte sie eher das Gefühl, bereits mit einem Bein in einer Falle zu stehen, die sie noch nicht erkannte. Ganz hinten in ihrem Kopf dämmerte ihr da etwas. Wollte Pator sie loswerden? Bestand für sie überhaupt eine echte Chance aus der Hauslosigkeit aufzusteigen und in eines der großen Häuser zu gelangen, ohne als Stiefelküsserin zu starten?


    Mehr und mehr fühlte sie sich in ihre Jugend auf Qo'noS zurückversetzt, in der sie tagelang durch die Straßen der ersten Stadt geirrt war, auf der ewigen Suche nach etwas, von dem Valkris selbst nicht wusste, wie es aussah. Oft hatte sie sich dadurch verrannt und war nur noch damit beschäftigt zu überleben, etwas zu Essen und zu Trinken zu finden. Sie war abgelenkt und es war ihr eine Lehre gewesen, immer ihren Blick auf ihr Ziel zu fokussieren, um im entscheidenden Moment ihren Angriff durchführen zu können. Hier und heute, war ihr jedoch wieder absolut nicht klar, was ihr Ziel war. Was sie suchte. Oder wie es aussah.


    Wieder erinnerte sich Valkris an eine Weisheit aus der Zeit an ihrer Akademie: "Nur ein Narr von Krieger, irrt umher ohne zu wissen wo er hin will, nur sicher das er als Erster da sein will!" Zu ihrem Ärger traf das im Moment genau auf sie selbst zu.

  • Als klein konnte man die sanitären Anlagen auf der cheng kaum bezeichnen: Eher als winzig. Wenn Valkris in der mickrigen Duschkabine stand, traf das Wasser maximal die Hälfte ihres Körpers. Ein Angehöriger einer anderen Spezies hätte sich nun vielleicht auch noch darüber beschwert, dass die Verwendung von Wasser, was bereits hunderte Male gereinigt, gefiltert und wiederaufbereitet wurde - ganz zu Schweigen davon, dass es auch aus den Körpern der Besatzung entstammte - schlichtweg überholt sei, jedoch hatte der Bird of Prey bei den Upgrades der letzten fünfzig Jahre eben keine Schallduschen erhalten. Sie hingegen störte das nicht und sie hielt ihren Kopf solange unter das heiße Wasser, bis sie langsam müde wurde. Valkris beschloss dann, dass es nunmehr Zeit wahr sich um ihre Füße zu kümmern, was mangels Raum zum manövrieren für die große Klingonin zu Verrenkungen führte, die sie zum Lachen brachten. Als sie schließlich mit dem letzten ihren Zehen fertig war, ging sie nochmals dahin über sich um ihre Haare zu kümmern - was seine Zeit brauchte. Die Haarpracht auf ihrem Haupt, einer Kriegerin würdig und sonst von irgendeinem der niederen Besatzungsmitglieder auf der pIraqSIS gepflegt, musste nun von Valkris selbst gepflegt werden. Der Wechsel auf die cheng brachte einige Privilegien. Insbesondere, dass sie vom Schichtdienst auf der Brücke als kommandierender Offizier schlichtweg befreit war. Jedoch aufgrund der Größe des Schiffs auch diverse Nachteile: Die eigene Pflege und die Pfleger ihrer Waffen und Rüstungen zum Beispiel. Selbst ihr Quartier musste nunmehr selbst aufräumen.


    Als Valkris schließlich aus der Kabine trat roch sie an sich selbst und grunzte zufrieden. Ein Geräusch was für sie mittlerweile zum Markenzeichen geworden war. Für den Moment war ihr intensiver Körpergeruch verschwunden, was einerseits bedeutete das Valkris ihre Arbeit gründlich gemacht hatte, andererseits das sie nun die frische Uniform, die sie sich gerade replizierte hatte, nicht sofort wieder mit ihrem Geruch überziehen würde. Ihrem alten Geruch, dem Duft von ausgeschwitztem Blutwein den sie in den letzten Wochen täglich vor ihrem Schlaf getrunken hatte, bis sie langsam das Bewusstsein verlor. Sie wollte in jeder Faser ihres Körpers, in ihrer Kleidung, an ihren Zähnen und in ihren Bewegungen spüren, dass sie sich von diesem Laster und der damit verbundenen Dunkelheit befreit hatte, die Valkris Seele seit einiger Zeit gequält hatte.


    Diese Dunkelheit, war für sie lange nicht greifbar gewesen. Erst hatte sie gedacht, dass es die entgangene Ehre nach dem Sieg auf Allatu gewesen war, die ihr verwehrt worden war. Man hatte sie, trotz ihrer feinen Planung, billig abgespeist. Doch das war es nicht, zu oft hatte Valkris bereits solche Niederlagen erlitten und war wieder aufgestanden, den bitteren Geschmack des Fehlschlags ausspuckend - sie war eine Hauslose und somit nicht privilegiert dazu, Siege geschenkt zu bekommen. Und traumatisch waren ihre Verletzungen oder die Ereignisse auf Allatu auch nicht gewesen, dafür hatte Valkris bereits viel zu viel Schlimmeres erlebt oder selbst getan. Nein, es war eine alte vertraute Dunkelheit gewesen, die sie da befallen hatte. Sie hatte sie fast willkommen geheißen, so bekannt war sie ihr. Es war die Dunkelheit die sie schon als Kind kannte und die sich ihres Willens bediente wenn sie ihren Bruder verprügelte, einem anderen Kind auf den Straßen von Qo'noS die Finger brach, wenn es ihr nicht das geben wollte, was sie verlangte oder als sie das erste Mal ihren Vater solange mit ihren kleinen Händen würgte, bis er zusammenbrach und nur noch schwer atmete.


    Darauf gekommen war sie allerdings nicht allein, sondern durch einen überraschenden Besuch der Orionerin, die sie eigentlich bisher nur als Mittel zum Zweck, als Werkzeug wahrgenommen hatte. Mora hatte ihr etwas gesagt, dass Dunkelheit in jedem stecken würde - währenddessen Valkris volltrunken am Boden lag und zwar noch sprechen konnte, jedoch motorisch eher auf dem Niveau einer Schildkröte verblieb. Langsam, behäbig und ungeschickt. Sie war nur noch eine Entschuldigung der Kriegerin gewesen, die Valkris eigentlich verkörperte. Und dennoch, die Orionerin hörte zu, half ihr auf die Beine oder genaugenommen ins Bett - zumindest war Valkris am nächsten Morgen dort aufgewacht - und hatte ihr Quartier in einen Zustand gebracht, wo am nächsten Morgen nicht eigenartige Fragen aufkommen würden, hätte man sie dort in ihrem Quartier in einem Haufen leerer Blutweinflaschen und mit einer zertrümmerten Trainingspuppe gefunden, womöglich statt auf dem Bett irgendwo schnarchend in der Quartierecke liegend.


    Während sie in den Spiegel sah und ihr Gesicht betrachtete, die nun halbwegs gepflegten Haare und ihre sauberen Zähne, drifteten ihre Gedanken in eine andere Richtung ab: War die Art und Weise, wie sie als Kommandantin auftrat jene Verkörperung aller Tugenden die eine Klingonin auszeichnete? Fehlte noch etwas? Oder war gerade jene Dunkelheit die Valkris in sich trug ein Makel, der sie früher oder später als Kommandantin disqualifizieren würde? In ihrer Geisteshaltung war zwar in jenem Moment kein Platz dafür von Zweifeln zu sprechen, eher von einer kleinen Unausgeglichenheit an der sie arbeiten müsste.


    Sie erinnerte sich in jenem Moment an die Worte einer ihrer Lehrmeister: "Wer die beißende Dunkelheit nicht spürt und glaubt frei von Schmerz zu sein, wird als wahrer Krieger nie nach dem feurigen Lichte suchen!"



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    ## PERSÖNLICHES LOG ##


    Wir sind auf der Erde angekommen und haben uns nach einer eigenartigen Begegnung mit einem dieser berühmten Sternenflottenbürokraten final mit Admiral Bowman in Kontakt bringen können. Allein der wirsche Name dieser glatten Stirn: Norbert Haubolt. So würde ich eine Krankheit bezeichnen, die irgendetwas mit meinem Verdauungstrakt zu tun hätte. Mit seinem Schädel sieht er nach nicht mehr aus als einem Penis in Uniform. Jedoch immerhin scheint in ihm eine Form von Krieger zu stecken, der sich gerade in Deckung befindet bevor er wieder losschlägt. Man hat ihm wohl das Kommando entzogen, nachdem er im Hur'q Konflikt einmal zu oft einen Schlag auf den Schädel abbekommen hat. Und er hat immerhin den Mumm zu sagen, dass ihm das missfällt.


    Derweil wird das Treffen mit ihr und Admiral Nori an einem Ort namens Kuba stattfinden. Nach eingehender Überprüfung des Orts, handelt es sich offensichtlich um eine Insel mit tropischem Klima, es wird also warm sein. Was uns dort erwartet weiß ich nicht, jedoch schien der Admiral davon zu sprechen, wie sie ihre Trainingskleidung zum Schwimmen ablegen musste, bevor sie mit uns sprach, weshalb ich eine Akademie für Kämpfe unter Wasser oder dergleichen erwarte.


    Allen Umständen zum Trotz werden wir die Ehrung abliefern, wie es Klingonen gebührt!


    ## EINTRAG ENDE ##


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    Als sie in ihrem Quartier ankam kümmerte sie sich zunächst um die letzten Überbleibsel des Chaos, welches sie in den letzten Tagen über das Quartier gebracht hatte. Klirrend schmiss sie die Blutweinflaschen in einen Eimer, den sie später in den Replikator stellen würde. Ordnung brachte sie in ihre Trophäen und selbst die Felle auf ihrem Bett arrangierte sie so, als erwarte Valkris eine freudige Begrüßung an diesem kleinen Ort der Erholung auf der cheng, sobald sie wiederkommen würde. Schließlich hämmerte es an der Tür und sie erkannte bereits beim hereintreten die mächtige Gestalt der Klingonin K'thra. Eine Krieger, mit der sich Valkris früher oder später unterhalten müsste um zu sehen wo ihre Loyalitäten lagen. Sie hatte den Alten zwar explizit darum gebeten, sie ihr mitzuschicken, weil K'thra eine der wenigen Klingonen an Bord der pIraqSIS war, die sie außerhalb der meisten Intrigen sah. Jedoch wusste sie noch nicht was Pator der Kriegerin mit auf den Weg gegeben hatte.


    Und in jenem Moment wurde ihr auch etwas anderes bewusst: So schwammig die Erinnerungen auch an die letzte Begegnung mit Mora gewesen waren - die Beziehung zu der Orionerin würde sich jetzt verändern. Denn sie hatte hinter den Wall von Valkris Seele geblickt und einen Einblick in die Dunkelheit bekommen, die in ihr ruhte. Entweder würde die Orionerin verstehen, darüber zu schweigen und ihren Platz zu kennen - und in rechten Moment da sein um den Ausbruch jener Dunkelheit zu verhindern. Oder aber Valkris würde sie auf ihre übliche Art kaltstellen müssen.


    Was auch immer jetzt hier und in Zukunft passieren würde, ihr war eines klar: Veränderung würde kommen und aus den Ruinen, die sie hinterlassen würde, wird Neues entspringen.

  • Valkris trottete von der diplomatischen Lounge in Richtung Strand, der aufgrund des aufgezogenen schlechten Wetters wie leergefegt war - jenem malerischen Sandstrand den Kuba bot, einer großen Insel vor den Küsten eines der Kontinente der Erde. Zu einer Seite die steilen, grün bewachsenen Hänge, zur anderen Seite das blaue Meer mit einer leichten, stillen Brandung.Es nieselte leicht und am grauen Horizont und Himmel hatten sich bereits die dunklen Wolken manifestiert, die sich ihren Weg unaufhaltsam in jene Himmelsrichtung bahnten, in die sie der Wind trug. Der Regen hörte sich an wie ein leichtes Trommeln auf dem feuchten Sand, im Wasser und den Blättern der Pflanzen - in der Ferne donnerte es. Sie hinterließ mit jedem ihrer barfüßigen Schritte tiefe Fußabdrücke im Sand, die ihrem Körpergewicht Respekt zollten.


    Die Klingonin wusste, dass die Wetterkontrollsysteme hier auf der Erde es verhindern würden, dass das Gewitter der Insel zu nahe kam. Den Regen hingegen würde die Technik durchlassen, um den Pflanzen das nötige Wasser zukommen zu lassen.Dabei war Valkris jetzt gerade nach Gewitter, um das Gefühl loszuwerden, dass sich langsam aus ihrem Verdauungstrakt wie eine Schlange den Weg zu ihrem Herzen und ihrem Kopf bahnte - und sich anfühlte, als würde jemand immer wieder mit einem scharfen Messer über jede ihrer Nervenbahnen streichen. Nicht um sie zu verletzen, sondern zu quälen. Sie blickte auf, breitete ihre Arme aus und schloss ihre Augen, während sie den warmen Regen genoss, der sie an Qo'noS erinnerte. Valkris Kleidung war so langsam durchnässt. Das einfache dicke graue Unterhemd, was sie auch unter ihren Rüstungen trug und die kurze Hose, die sie eigentlich zum Schlafen trug. Eine Kombination die ihrer Einfallslosigkeit entsprungen war, da die Klingonin abseits ihrer Uniform und ihren Rüstungen nichts kannte. Und eine Kombination, die nun langsam schwer wurde, weil sie sich mit dem Regenwasser vollgesogen hatte.


    Sie ließ sich zunächst im Sand nieder, ehe sie sich dann vollständig hinlegte und den grauen Himmel anstarrte, in der Hoffnung das er sich gegen den Blick wehren würde. Der Kampf, die Konfrontation und der Tanz des Schlagabtauschs - das waren Themen auf dessen Territorium sich Valkris wohl fühlte, zu Hause war. Das Gefühl was sie gerade einnahm war hingegen etwas, dass sich völlig außerhalb ihres täglichen Geschäfts bewegte.Sie hatte ohne Probleme die Menschen ertragen können, die Andorianerin und die ganze Farce, der sie sich unterziehen musste, um ihre diplomatische Botschaft in das Herz der Föderation, auf die Erde, zu bringen. Es hatte Valkris sogar Vergnügen bereitet hier zu sein und zu sehen, wie die Menschen in ihrer natürlichen Umgebung lebten. Ob dies hier auf Kuba jetzt ein Kriegerkloster - oder wie die Menschen hier sagten, ein Urlaubsort war. Sie hatte ihre Mission erfüllt, sich den Bauch vollgeschlagen und reichlich getrunken - reichlich für ihre Verhältnisse jetzt. Vor ein paar Wochen noch wäre sie gerade warm gewesen.


    Das Gefühl war Neid. Neid der in Valkris aufgestiegen war, als sie K'thra erblickt hatte. Perfekt gekleidet für eine Situation wie diese, wie eine stolze Kriegerin. Nicht wie Valkris, die sich nicht darum geschert hätte nackt hier aufzutreten. Jedoch war ihr in jenem Moment klar geworden, wie sehr sie die Situation, den Auftritt unterschätzt hatte. Ein kapitaler Fehler, der ihr nicht passieren durfte. Und mehr noch, war der Klingonin wahr geworden, wie sehr ihr die Erfahrung einer Angehörigen eines großen Hauses fehlte. Und wie weit sie gerade davon entfernt war, diese Erfahrung zu erlangen. Vielleicht war das genau der Plan von Pator gewesen, sie mit dieser Schwäche zunächst vom Spielfeld zu nehmen. Auf jenem Spielfeld, was sie perfekt beherrschte. Zu Kommandieren, zu Kämpfen, Krieger zu motivieren und sich mit ihnen gemeinsam auf ein Ziel auszurichten, wie ein Rammbock auf das Tor einer Festung. Das waren die Situationen die sie beherrschte, wo sie aufging. Diplomatie, Verhandlungen die nicht durch das Brechen der Nase von Valkris Verhandlungspartner gelöst werden konnten oder auch Geduld zu haben - das waren ihre offensichtlichen Schwächen. Und jetzt gerade reichte es ihr.


    Beflügelt von der ganzen angestauten Wut, die sie sich aufgebaut hatte wurde ihr Atem schneller, jeder Muskel in Valkris Körper spannte sich an und alles entlud sich darin, dass sie aufsprang, die Distanz zum Waldrand am Strand binnen eines Atemzugs hinter sich ließ und auf den nächstbesten Stamm einer Palme einschlug, bis immer wieder Teile des Stamms davon flogen. Sie schrie, in Konkurrenz zum Donner der laut in der Ferne und nicht aufgehalten durch irgendwelche Landmassen, sich ungehindert seinen Weg zum Strand bahnte.


    Ob ein paar Sekunden, Minuten oder mehr Zeit vergangen war, war der Klingonin nicht mehr bewusst. Vor ihr lag eine umgestürzte Palme. Und sie lachte. Sie lachte ob der Ironie der Situation. Sie war blind gewesen. Blind vor Neid und Wut ob dessen, was sich ihr offenbart hatte. Valkris lachte über ihre eigene Dummheit. Und es hatte einen irdisches Gewächs gebraucht, damit sie das erkannte. "Vielleicht war dieses Kriegerkloster doch zu etwas gut.", dachte sie und mit jedem weiteren Moment des Lachens legte Valkris die Gefühle ab, die sie gehabt hatte. Die wie Blutegel an jeder Stelle ihres Körpers hingen, um ihr die Energie zu rauben.


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    ## PERSÖNLICHES LOG ##


    Wir haben Admiral Bowman und Admiral Nori die Ehrung gebührend überbracht. Die Beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Bei der Andorianerin merkt man von welchem kühlen Ball sie kommt, bei der anderen fühlt es sich gleich so an, als wolle sie einen mit ihrer ganzen Wärme eindecken. Wenn auch gleich Beide eine gewisse geübte Kontrolle über ihr Verhalten zeigen.


    Ansonsten gibt es nicht mehr viel zu berichten. Wir haben die typischen Sternenflottenoffiziere wie Haubolt getroffen, der es wohl schaffen wird sich selbst anzupissen wenn man ihn an den Strand stellt, ihn zum Wasser richtet und ihm zeigt wo er hinpissen soll. Ganz zu schweigen davon, dass er auch zwei Leute braucht die ihm zeigen, wo sein Gemächt ist. Und das obwohl unter der glatten Stirn irgendwo ein Krieger versteckt ist.


    Jetzt wo wir hier fertig sind, bin ich gespannt auf meine neuen Befehle. Ich frage mich, ob wir die cheng wieder abgeben werden. Zunächst wurde uns jetzt befohlen nach Deep Space 9 aufzubrechen. Warum werden wir sehen.


    ## EINTRAG ENDE ##


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    LOG-INDEX: loS-vatlh vagh Hut | COMMANDER Valkris | HovpoH: 96439.6305



    Statt sie zu Schwächen hatte er sie gestärkt, dass wurde ihr immer mehr bewusst. Entweder war es ein genialer Schachzug vom Alten und er würde irgendwann auf Valkris zukommen und sie fragen, ob sie ihre Lektionen gelernt hätte. Oder aber er hatte die Hoffnung gehabt, dass sie daran scheitern würde und über ihre eigene Torheit stolperte. Das änderte jetzt nichts daran, dass Valkris Mittel und Wege finden müsste, an ihren Schwächen zu arbeiten: Diplomatie, Verhandlungen, Geduld, politische Winkelzüge über den Kosmos einer Schiffsbesatzung hinaus.


    Und sie würde auch an anderen Dingen arbeiten müssen: Ihre Gefühlswelt war, seitdem sie von der vertrauten Dunkelheit befallen worden war, aus dem Gleichgewicht geraten. Als hätte sich ein Raubtier, irgendwo festgebissen - was sie nicht einfach durch ein paar Tritte und Schläge abwimmeln konnte. Valkris war schon immer eine Person der Extreme gewesen: Extreme Wut, extreme Freude - Extreme Angst und Trauer jedoch, das war ihr bisher nur als Nuance ihres emotionalen Zustands gewahr. Irgendwo ganz hinten in Valkris Schädel war ihr auch schon klar, welche Schritte sie gehen würde. Welche sie gehen müsste. Aber das hatte sie gerade noch nicht vor Augen. Vor Augen hatte sie jetzt etwas anderes. Den ersten aller Schritte, den sie in den letzten Tagen bereits einige Male gegangen war.


    Valkris entledigte sich ihrer Kleidung und ging entschlossenen Schrittes in Richtung des Wassers, um die Brandung wie ein Schlachtschiff zu durchkämmen und schließlich mit einem entschlossenen Sprung in das Wasser einzutauchen. Der Regen war mittlerweile stärker geworden und prasselte unaufhaltsam nieder. Dann rieb sie sich über ihre leicht blutigen Knöchel, eine Erinnerung an die Palme die ihrer Erkenntnis als Opfer gebracht werden musste und wusch das Blut ab. Als nächstes tauchte sie ihre Haare unter Wasser um sie danach ungewohnt sanft auszuwringen, während sie den Strand beobachtete. Und schließlich schöpfte sie mit ihren Händen noch eine Ladung des salzigen Wassers um sich damit ihr Gesicht zu waschen.


    "Selbst im Herzen der besten Krieger, steckt die Tendenz unbestreitbare Fakten zu ignorieren, wenn sie nicht in ihr Weltbild passen. Bis zu dem Moment, wo sie mit den Fakten konfrontiert werden. Der schwache Krieger bestreitet sie auch noch einige Tage nach der Konfrontation, der starke Krieger handelt und steckt seinen Finger tief hinein.", sagte einst einer ihrer Lehrmeister. Valkris würde nun ihren Finger nehmen und ihn tief in ihre eigene Scheiße stecken. Und der Gedanke daran brachte ihr, während sie ihre Mundwinkel erhob und kehlig lachte - in der Lautstärke in Konkurrenz zum Donner - ein tiefes Gefühl der Freude auf diesen bevorstehenden Kampf als Schattenkämpfer. Sie würde gegen sich selbst antreten.