Interne Kommunikation
Von: Lt Nicole Delacroix
An: Adm Naris, Cmdr Thain
Betreff: Weitere Erkenntnisse über die Kiniati
Am Dienstag Abend, Sternzeit 94064.2, bekam ich die Gelegenheit mit einer der Kiniati zu sprechen. Avalona, eine der beiden Kiniati die den Erstkontakt hergestellt hatten, war an einem Austausch an Informationen interessiert.
Sie gab bereitwillig Auskunft darüber, dass ihr Volk Nanotechnologie nutzt und in der Vergangenheit diesbezüglich einen Zwischenfall erlebte, in dem diese Technologie fast außer Kontrolle geriet. Ihren Angaben nach begannen vor circa 300 Jahren Nanosonden und organisches Gewebe zu fusionieren und entwickelten eine Art Frühstadium eines Kollektivbewusstseins. Nach moralischer Abwägung wurde dieses Kollektiv von den Kiniati vernichtet.
Die Nanotechnologie der Kiniati scheint im Vergleich zu Borg-Nanosonden zwar primitiv zu sein, dennoch wird sie heute noch als Schiffswaffe eingesetzt.
Ich sehe bedingt durch die Zeitdifferenz von 700 Jahren zum Erstkontakt mit Spezies 149 lediglich eine Parallelentwicklung zur frühen Entwicklung der Borg und kann daraus nicht ableiten, dass ein Zusammenhang mit Borgtechnologie besteht. Die Ähnlichkeit ist jedoch verblüffend.
Was weitaus relevanter für die Praxis ist, ist dass zumindest Teile des Volkes, genannt Melka ebenfalls die Fähigkeit besitzen ein Kollektivbewusstsein zu bilden. Hierbei können sogar Erinnerungen von bereits verstorbenen Individuen abgefragt werden. Avalona konnte innerhalb der Station auf dieses Netzwerk zugreifen. Es scheint allerdings deutlich weniger organisiert zu sein als die mir persönlich bekannte Art des Systems. Sie sagte die Information wäre chaotisch und manchmal nicht leicht zu finden.
Sofern ich das richtig verstanden habe, ist die Assimilation in dieses Netzwerk nicht freiwillig. Ob das Netzwerk der Melka technischer oder telepathischer Natur ist, ist mir bisher nicht bekannt.
Ich habe Avalona gegenüber die Bitte geäußert diese Information zukünftig nur mit höheren Diensträngen und mir zu teilen.
Darüber hinaus konnte ich einen Blick auf einen der "Würmer" werfen. Ihrer Aussage nach war es nicht "Avalonas Wurm", da dieser mit dem Körper verschmelzen würde. Sie würde jedoch ein Organ besitzen, dass Würmer produziert oder vorhält mit dem Zweck "Kini zu machen".
Nähere Angaben kann ich nicht machen, da meine Xenobiologiekenntnisse nicht weit reichen.
Ebenfalls hatte ich Kontakt mit der Nahrung der Kiniati. Avalona bat mir eine ihrer "Kentar"-Flaschen zum probieren an. Die Gelegenheit eine Probe der Substanz zu nehmen stand zur Abwägung gegen die potentielle Gefahr, eventuell kontaminiert zu werden. Da mein Verdauungssystem nicht arbeitet, hielt ich die Gefahr für gering.
Der Stoff ist definitiv organisch, bräunlich, leicht dickflüssig. Es hat einen relativ komplexen Geruch den man als "fleischig" bezeichnen könnte. Bei der Zersetzung durch die Nanosonden entstand ein ähnlicher Geschmack als ob ich rohes Muskelgewebe gegessen hätte. Ich habe versucht keines der 3,8 Millionen verdammten Biester [Gelöscht] keinen Speichel an der Flasche zu hinterlassen. Dennoch, es besteht eine Möglichkeit, dass die Kiniati nun eine Probe von der Oberfläche extrahieren.
Avalona schlug vor, dass ich sie einmal auf deren Schiff besuchen könnte. Dies würde ich einerseits für eine gute Gelegenheit halten Kiniatische technische Charakteristika den unsrigen hinzuzufügen, andererseits habe ich keinerlei diplomatische Erfahrung. Daher ist die Gefahr einer Protokollverletzung hoch.
Die einzige Person, mit der ich diese Informationen bisher geteilt habe, ist Fähnrich Cran.
Mir wurde vom medizinischen Personal der Sternenflotte während der Rehabilitation nahe gelegt, meine Gefühlslage unter zukünftige Berichte als Vermerk anzufügen. Ich möchte anmerken: ich habe nicht halluziniert und meine Gefühlslage ist vollkommen irrelevant. [Gelöscht]
Lt. Nicole Delacroix