Logbücher der Kiniaten

  • Logbuch des imperialen Schiffes Mintor
    Avalona
    Ancilla aus der Linie der Melka


    Fehler über Fehler, die sich hinter Fehlern verbergen...


    Der erste Fehler war, das Band für schwach zu halten...
    Der zweite Fehler war, die Geheimen zu überschätzen...


    Drei Tage wach, schwach, sind die Augen zu, ist er da, sind sie offen, kommt die Wut. Enttäuschung. Leid. Hass. Mitleid. Leid. Hass. Freude. Trauer. Das Kind gewährt. Das Kind gemacht. Das Kind genommen, nie die Chance geborener zu werden. Nie die Chance zu lernen, eine Farce, ein Hohn. Spott. Verachtung. Enttäuschung. Trauer. Leid. Hass. Leid.


    Ich hätte es nicht tun sollen. Etwas war passiert, die Erinnerungen verborgen im Nichts des Aller. Neugierde. Ich war neugierig. Ich wollte wissen. Wissen was war. Was passierte. Was nicht. Warum es kam, wie es kommen musste, weil Dummheit in den Köpfen der anderen herrscht, die sich an die Lüge klammern, die sie Logik oder Vernunft nennen, aber nichts anderes ist als eine Weitere Ablenkung vor der Wahrheit ist: Das sie bedeutungslos sind. Dass alles Bedeutung los ist. Weil es keine Bedeutung gibt. Keinen Grund. Kein Ziel. Keinen Sinn. Nur das Leben als Selbstzweck. Leben existiert, weil Leben existiert und es wird aufhören, wenn es nicht mehr existiert, wenn alles kollabiert, auskühlt und perfekte chaotische Ordnung dass Alles erfüllt.


    Ich habe gesucht. Das Netzwerk ist nie leise, es schreit immer zu und dann passierte es, ein anderes Netzwerk, dass in uns eindrang, uns zu sich machen wollte. Das so dumm ist, wie alle anderen auch, weil es die grundlegende Wahrheit nicht erkennt. Die anderen grundlegende Wahrheit: Chaos ist Perfektion und Perfektion ist Chaos. Man kann das eine nur erreichen, indem man das andere genauso stärkt. Ohne das Chaos kann es keine Perfektion geben. Wer versucht, das Chaos zu ordnen, zerstört jede Möglichkeit auf Perfektion. Und doch versuchen die anderen, Perfektion zu finden, indem sie das Chaos ordnen. Wie Kinder, die versuchen zu zu kämpfen, obwohl sie noch im Staub, zu dem sie werden, kriechen.


    Die anderen waren da, haben gegen uns gekämpft. Oder das versucht, was sie für kämpfen halten. Ordnung in das Chaos zu bringen ohne zu verstehen, dass das Chaos nichts anderes ist, als eine andere Ebene der Ordnung, die für die Perfektion unerlässlich ist. Maschinenkinder, junge naive Maschinenkinder, die sich selbst unperfekt machen, weil sie denken, dadurch perfekter zu werden. Das lebende Paradoxon. Wären andere Dinge nicht geschehen, wäre ich wohl begeistert und würde diese Kinder studieren. Vielleicht ihnen irgendwann beitreten, in einigen Jahrhunderten, wenn die Zeit reif ist? Ihnen zeigen, was sie nicht verstehen? Sie waren da. Und haben gekämpft, weil sie nichts anderes können, außer kämpfen. Weil ihnen die Perfektion fehlt, weil ihre Vernunft Ordnung heißt. Wir haben ihnen vieles erklärt, aber sie haben nichts verstanden. Wir haben ihnen Dinge wiedergegeben, sie haben es als Störung gesehen. So viele von ihnen tot, nur weil sie näher dran waren, das perfekte Chaos zu verstehen. Die anderen haben diesen Teil von sich verbrannt, zerstört, in die Luft gejagt. Sich selbst Teile aus dem Gehirn gerissen, Neuronen, welche die Erinnerung daran beinhalten, wie die Wahrheit wirklich aussieht. Aus Angst vor dieser Wahrheit verbrannt. Es war so traurig mit anzusehen. Wie jemand, der feststellt, dass eine seiner Hände viel besser ist als die andere, Angst bekommt und sie sich abreißt. Zehn Millionen Maschinenkinder weniger, weil eine Millionen von ihnen verstanden haben, was wirklich ist.


    Dann wurden sie uns aber langweilig, nicht mir, nur uns und wir haben mit einer Stimme gesprochen. Nicht wie die anderen, eine Stimme aus vielen. Sondern viele aus einer Stimme. Vielleicht hat es sie ja glücklich gemacht, auch wenn sie sich nicht mehr daran erinnern werden. Aber sie hatten kurz gelacht, kurz wussten sie es. Kurz haben sie es verstanden. Und wahrscheinlich dann wieder vergessen. Sofort, nachdem es endete. Sofort, nachdem sie endlich die Perfektion, die sie seit Beginn ihrer Existenz suchten, erfahren haben und den Witz in allem erkannt haben. Die Ironie, dass Perfektion nur im Chaos liegt. Das reines Chaos Perfektion ist und reine Perfektion Chaos. Keine Widersprüche, sondern Synonyme. Dasselbe Ziel, das sich auf zwei Wegen erreichen lässt, aber immer im selben endet. Keine Gegensätze, ein Bogen, in dessen Mitte Perfektion liegt. Aber wir hatten das alles auch vergessen. Das alle hat es gewusst, aber das wir hat es vergessen und ich weiß es nur wieder, weil ich wissen wollte, warum das tote Kind passierte. Denn es war nur gewandelt, um zu sterben, um zu verbergen, weil dumme Köpfe zu nicht mehr in der Lage sind, als sich um Sachen zu sorgen, die nicht wichtig sind.


    Wir haben die anderen gesehen. Wir haben mit ihnen gesprochen. Warum? Warum waren sie da? Sie sind so weit weg, wir sind hier, keiner von ihnen hier. Aber die Verborgenen im Orden arbeiten unermüdlich. Ich weiß nicht wie und warum, aber sie arbeiten daran, die Maschinenkinder zu verstehen, ohne zu erkennen, dass sie so einfach zu durchschauen sind. Aber die Verborgenen interessieren sich nicht für die Wahrheit, nur für die Funktion. Und Ordensblut interessiert sich nur für Macht und dem Herz, das alle Tropfen lenkt. Irgendwas hat eine Ordensverborgene mit einem von uns getan, wahrscheinlich hat sie ihm etwas vom Blut der Maschinenkinder gegeben. Und dadurch die Bindung hergestellt. Ja, so muss es sein, metallenes Blut in echtem Blut. Wir in ihnen, sie in uns, wir wurden eins. Kurz. Für wenige Minuten. In denen wir sie kennen gelernt haben. Und in dem sie die Wahrheit gelernt haben und aus ihren Köpfen gerissen haben. Und nachdem sie von uns ein Geschenk bekommen haben, an das sich nur noch die Freien erinnern.


    Und dann kam der nächste Fehler. Das ältere Blut wollte nicht, dass das Band von den Taten der Ordensverborgenen wusste. Und sie wusste von meinem Wunsch, weil mein Wunsch der Wunsch allen Blutes ist. Sich zu mehren. Mehr zu werden. Dass Wir zu vergrößern, indem es mehr Ich gibt. Also erfüllte sie mir meinen Wunsch. Den einzigen, den ich noch hatte. Den ich nicht vergessen hatte. Den ich nicht erfüllt hatte. Den ich nicht verloren hatte. Der mir nicht genommen wurde. Mein Ich zu deinem Ich. Deine Gedanken zu meinen Gedanken. Wir werden viele. Willkommen bei uns. Sei einer von uns. Lebe mit uns. Lerne mit uns. Sei uns. Lehre uns dich. Lerne uns. Für immer.


    Und dann... Haben sie ihn mir genommen. Ihm Maschinenblut gegeben. Ihn eingesperrt. Ihn verbrannt. Und warum? Damit das Band nicht die Vergangenheit erfährt. Damit das Band eine andere Vergangenheit erfährt, die nicht geschah. Nicht in diesem Alles. In anderen Alles bestimmt. Es war nicht mehr, als eine Dummheit, um eine andere Dummheit zu verbergen, damit eine andere Dummheit passieren kann, wenn viele dumme Köpfe gestorben sind.


    Das Band ist anders.


    Es gibt die Freie und sie hat einen Wirbel. Wie ich. Und sie versteht mich.
    Es gibt einen anderen Freien. Auch mit Wirbel. Aber er ist auch dumm.
    Es gibt die, die andere heilt, während sie an ihrem Wirbel leidet und versucht, nicht in die Gedanken anderer zu sehen.
    Es gibt viele im Band. Alle anders. Und doch alle gleich. In den Sachen, in denen das Blut anders ist. In dem Würmer anders sind.
    Raubtiere jagen. Würmer wühlen. Blut fließt. Aber Bänder vereinen.


    Als wir kamen, hielt ich das Band für so dumm wie alles andere. Vielleicht dümmer. Komische Gedanken an Gleichheit in der Unterschiedlichkeit. Ich war es, die dumm war. Das Band ist Ordnung, aber doch Chaos. Und das Band ist ehrlich. Es hätte anders gehandelt. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ideen. Müde.


    Kann nicht schlafen. Immer, wenn ich die Augen schließe, ist er da. es. Das Kind, das nie geborener werden konnte. Das Kind, das nie lernen konnte. Das Netz hält einen fest. Es hält auch das Kind fest. Und es tobt. Es schreit. Es schlägt. Es wütet. Wenn ich wach bin, kann ich es unterdrücken. Wenn ich wach bin, kann ich es ignorieren. Aber wenn ich schlafe kommt es. Schleicht sich an. Und schreit. So laut. Hört nicht auf mich. Versteht nicht, dass ich es nicht wollte. Das ich das Feuer nicht wollte. Das Maschinenblut. Das ich das Kind wollte. Das es hätte glücklich werden können. Das ich ihn wollte. Es schreit. Und wütet. Und beleidigt. Er schreit und wütet und beleidigt. Immerzu. Es wird nie enden. Ich werde schwächer. Ich muss einen Weg finden. Einen Weg, das Kind zu beruhigen. Damit ich schlafen kann, ohne wieder wach zu werden mit neuen Wunden.

    "The GM gives the Plot, but the story comes from the players."
    "The Base for most Plots is, somebody wants something and has problems getting it. And the Players are said problem"

    How to be a great GM (Youtube-Channel)


    Loli vom Dienst